Denkt doch mal bitte jemand an die Kinder!

„Think of the Children“ ist ein Spiel für Menschen, deren Leben zu entspannt ist.

Von Christoph Sepin

Es könnte doch alles so schön sein: Ein entspannter Tag im Park, am Griller brutzeln die Hamburger, der Tisch ist auch schon gedeckt, das Wetter ist sommerlich. Perfekter Familienausflug also. Doch dann kommt doch alles anders: Die Burger verbrennen, die Kinder rennen auf die Straße und springen in den Pool, Chaos entsteht. Wer den ganzen Stress gerne virtuell als Spiel durchmachen würde, ist die Zielgruppe für das Videospiel „Think of the Children“.

Als Elternteil verbringt man die Zeit in pixeliger Old-School-Grafik damit, den Kindern nachzurennen, aufzupassen und gleichzeitig darauf zu achten, dass der Tisch gedeckt bleibt, die Piñata korrekt aufgehängt ist und die Burger gut durch bleiben. Echtes Multitasking also, verpackt in ein stressiges Partyspiel der Herausforderungen und des hohen Zeitdrucks.

„Think of the Children“ ist ein Spiel für Partys und mehrere Mitspieler und Mitspielerinnen. Alleine ist es fast unmöglich die Kontrolle über die Situationen und Challenges im Park, im Supermarkt oder am Strand zu bewahren. Offensichtlich hat das Entwicklerstudio Jammed Up Studios den Mehrspielermodus deutlich in den Mittelpunkt gestellt. Im Idealfall widmet man sich dem Ganzen mit vier Spielern und Spielerinnen gemeinsam auf der Couch vor einer Konsole.

Das Problem an der Sache ist aber das: Wie im echten Leben ist der ganze Stress des Aufpassens und Multitaskings nur bedingt unterhaltsam. Das Spielfeld ist klein und absichtlich unübersichtlich, die Herausforderungen groß und wer nicht gut mit den Mitspielern und Mitspielerinnen kommuniziert, sieht sich schnell mal vor dem „Game Over“-Bildschirm. Ein Spiel für all jene, deren Leben zu entspannt ist und die den ganzen Stress als Erzieher oder Erzieherin gern virtuell nachspielen möchten. Und ein Spiel für Fans von großen Herausforderungen, die eine gute Reaktionsfähigkeit haben.