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Noname

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Der Hip Hop Lesekreis über Nonames „Blaxploitation“

„Blaxploitation“ von Noname adressiert den Schmerz hinter den Bildern.

Von Natalie Brunner

Noname ist eine Rapperin aus Chicago, die vor etwas über zwei Jahren ein wunderbares Debütalbum namens Telephone veröffentlicht hat. Das Cover zeigt ein gemaltes Portrait von ihr - über ihrem Kopf schwebt ein Totenschädel. Dieses Bild in Kombination mit dem Namen des Albums funktionierte bei mir wie eine Aufforderung, besonders genau zu zu hören, weil da jemand ganz tief liegende und zugleich fundamentale Dinge in die Welt hinausträgt.

„Telephone“ war eigentlich ein Mixtape, obwohl mir die Unterscheidung in diesem Fall besonders unklar ist, sei dies der Vollständigkeit halber erwähnt.

„Room 25“, das neue Album von Nomname, ist vor einem Monat erschienen. In Interviews erzählt sie, dass „Room 25“ eine Chronik der letzten zwei Jahre ihres Lebens ist, ihren Umzug von Chicago nach Los Angeles und eine intensive kurze Beziehung verarbeitet. Noname brilliert auf „Room 25“ wieder durch den ihr eigenen Flow, der sehr weich und sanft, aber dennoch präzise und pointiert Dinge artikuliert, die mit der Erwartungshaltung der Hörerinnen brechen.

„Blaxploitation“ ist die Offenbarung des Schmerzes, der hinter vielen Errungenschaften und Ausformungen afro-amerikanischer Kultur steht. Auch thematisiert dieser Song die Kontext befreite Aneignung afroamerikanischer Kultur durch ein weißes Publikum und die kommerzielle Verwertung durch die Medienmaschinerie, die den ProtagonistInnen und SchöpferInnen feindlich und diskriminierend gegenübersteht.

Heute, 12.10, wird der Release des „Hip Hop Lesekreis“-Buches gefeiert - im Luster in Wien. Das Buch ist im ORF Shop erhältlich!

Traded hoodie for hipster, infatuated the minstrel When we cool, they cool, we die as coon We supa fly indigenous, now hop to the moon Who wrote the movie to America? It’s still coming soon

Noname formuliert die Kritik aus der Perspektive einer afroamerikanischen Frau und in dem (Fan?)Video wird ihr sehr starker Text, der auch als gelesenes Gedicht funktioniert, mit sexistisch- rassistischen Bildern aus Cartoons kombiniert, Bilder, mit denen wir auch in Mitteleuropa aufgewachsen sind.


Das hat der dieser Tage schwer beschäftigte Hip Hop Lesekreis zu „Blaxploitation“ von Noname zu sagen.

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