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The Conners

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Die Conners sind zurück – ohne Roseanne

Eben erst war die Kultserie „Roseanne“ nach 20 Jahren zurückgekehrt - und wurde nach nur 9 Folgen wegen problematischer Äußerungen ihrer Titeldarstellerin wieder eingestellt. Muttersender ABC weigert sich aber, den Quotenhit aufzugeben. Kurzerhand wurde sie aus der von ihr miterfundenen Show gefeuert und der Spin-Off „The Conners“ in Auftrag gegeben.

Von Jenny Blochberger

Der Neubeginn fackelt nicht lange rum: Wir landen sofort in einer Roseanne-losen Welt. Familie Conner ist noch in der Trauerphase, denn die Matriarchin ist erst vor 3 Wochen begraben worden. Schnell erfahren wir auch, dass gar nicht, wie angenommen, ein Herzinfarkt die Todesursache war, sondern eine Überdosis Schmerzmittel. Der trauernde Dan, der verzweifelt ein Ventil für seine Gefühle sucht, ist fast erleichtert, als er eine Schuldige am Tod seiner Frau ausmachen kann: Nachbarin Marcy, von der Roseanne die Pillen bekommen hat. Als Schwägerin Jackie aber auch im Eiskasten versteckte Medikamente findet, wird klar: Roseannes Tablettenproblem war wohl größer, als irgendjemand geahnt hatte.

Becky & Darlene

ABC

Die Vorgeschichte: Darum wurde die letzte Staffel von „Roseanne“ eingestellt.

Es ist eine schwierige Ausgangssituation für einen Neuanfang: nicht nur ist die Titelfigur, um die sich alles drehte, mit einem Schlag weg; die Stimmung ist aufgrund ihres Serientods auch notgedrungen gedrückt, ein schwungvoller Neustart wäre also fehl am Platz. Hier erweist sich der trockene, schwärzliche Humor der Familie Conner als Glücksfall: Natürlich scherzen die Conners auch im Angesicht des Todes noch mit- und übereinander. Als Dan mit dem Pillenfläschchen abzieht, das Becky in der Kommode ihrer Mutter gefunden hat, kann sie ihre Enttäuschung nicht verbergen: „Mist, das war das einzige von ihren Sachen, das ich behalten wollte.“

Familie Conner

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Die große Frage ist nun: Fehlt Roseanne auch den SeherInnen? Die vorläufige Antwort nach Ansicht der ersten Folge ohne sie: erstaunlich wenig. Der Rest des Casts hat alles gut im Griff, die Dialoge funktionieren, die Lacher kommen, der Humor ist sarkastisch wie immer und wird im Lauf der nächsten Folgen, wenn die Trauerstimmung im Hause Conner etwas überwunden ist, sicher wieder an Fahrt gewinnen. Roseanne war zwar eine starke Figur, ihre Darstellerin war aber nie das stärkste Ensemblemitglied. Das könnte das Reboot des Reboots retten. Immerhin hat man richtig tolle SchauspielerInnen wie John Goodman und Laurie Metcalf zur Verfügung, und dass die jetzt mehr Raum kriegen, kann nur eine gute Sache sein.

Jetzt hängt alles an den Storylines, die sich die AutorInnen für die Conners einfallen lassen. Die vorsichtige Annäherung von Dan an seinen genderfluiden Enkel Mark ist jedenfalls schon mal ein interessanter Ansatz.

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