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Bonustrack

Der mitternächtliche Talk über das Phänomen RAF Camora mit Gast Mahdi Rahimi

Es gibt niemals Gäste im FM4-Bonustrack. Außer wenn es sich ergibt. Und wenn ein Dialog - wie der mit Mahdi Rahimi - zu interessant wird, um ihn nur privat zu führen.

Von Martin Blumenau

Mahdi Rahimi ist Teil des FM4-HipHop-Lesekreises (der jetzt auch sein erstes Buch abgeliefert hat) und ein alter Bekannter, mit dem ich seit gefühlt schon immer rede, streite, Analyse und Meinung austausche; weil er Expertise hat.

The daily blumenau bietet seit 2013 ebenso wie sein Vorgänger, das Journal, regelmäßig Einträge zu diesen Themenfeldern.

RAF Camora ist heimischer HipHop-Star, mittlerweile in Deutschland ansässig, und war letzte Woche wegen seiner Charts-Sprengung in aller Munde. Ohne dass ein einziges Medium diesen aufgelegten Elfer zum Anlass nahm, sich inhaltlich mit dem Phänomen RAF Camora auseinandersetzte.

Mahdi hat das in seinen Social-Media-Kanälen scharf kritisiert und als Produkt einer „Parallelgesellschaft, die sich österreichischer Kulturjournalismus“ nennt, gebrandmarkt. Wenn Charts nicht eine artifizielle „autochthone Wirklichkeit“ wiedergeben, sagt Mahdi, wird die kulturelle Elite nervös. Und verweigert ihren Job.

Da hat er verdammt recht.
Beschäftigung mit heimischen Phänomenen, die über PR oder reines Fanboy/girltum hinausgehen, fehlt auch in anderen Zusammenhängen. Im Fall RAF Camora ist es aber besonders augenfällig. Auch wenn oder gerade weil er als Mainstream-Rapper die Idee einer neoliberalen Wettbewerbsgesellschaft mit- und weiterträgt und damit kein Rebell, sondern gefallsüchtiger System-Stabilisator ist. Und überkommenen Frauen- und Männlichkeitsbildern aus dem letzten Jahrtausend huldigt.

Das und anderes mehr sollte man besprechen, fanden Mahdi und ich. Und wenn’s sonst keiner tut, tun’s halt wir.

Bonustrack 24-10-18 - Talk mit Mahdi Rahimi über Raf Camora

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