Die Zudeckerin - Das FPÖ-Butterkeks
Von der Zudeckerin
Die FPÖ hat’s zur Zeit wirklich nicht leicht, liebe Ohren. Die meisten haben das mit dem E-Card-Video einfach nicht verstanden! Von wegen Hetze, PR-Gag oder Ablenkung von der Streichung der Notstandshilfe. Papperlapapp! In Wirklichkeit war’s so: Nach dem Gipfel gegen Hass im Netz am Dienstag hat die Regierung ja diskutiert, ob es helfen würde, im Internet eine Klarnamenpflicht für alle zu verordnen. Gut, man hätte sich einfach den Fall Sigi Maurer anschauen können. Aber unsere gründliche FPÖ lässt sich nicht lumpen und demonstriert mit ihrem Posting noch am selben Tag: Auch mit Klarnamen kann man ausgezeichnet Hass verbreiten.
Radio FM4
Für mich ist die FPÖ ja so vielseitig wie ein Schokoladenbutterkeks. Auf der Schokoladenseite stehen vergangenen Sonntag freiheitliche Menschen am Ehrengrab eines hochdekorierten NS-Luftwaffenmajors. Warum nicht? Er hat schließlich während des dritten Reichs ganze 250 Flugzeuge abgeschossen! Und seiner zu gedenken, das ist schließlich eine freiheitliche Tradition. Das weiß auch einer der führenden Ideologen der FPÖ Andreas Mölzer. Er meinte kürzlich: „Zu diesen Traditionen im freiheitlichen Bereich gehören der Akademikerball, gehören irgendwelche Sonnwendfeiern und Ähnliches, das muss man doch tolerieren können!“ Ja, eben. Seid doch einmal tolerant!
Und auf der knackigen Keks-Seite hält wiederum am Montag unser Vizekanzler eine herzerwärmende Rede am Repubuliksjubiläum und meint: „Da muss es klar sein, dass wir das Verbindende vor das Trennende zu stellen haben." Das ist ja wohl für niemanden neu, dass Verbindungen von unserer azurfarbene Partei wertgeschätzt werden, oder?
Aber Achtung, wenn man so ein Schokoladenbutterkeks gedankenlos einsteckt, ist oft schnell alles braun verschmiert. Und das aufzuputzen ist dann echt grindig.
Publiziert am 17.11.2018