Signale 18

Ein eintägiges Festival in der Wiener Arena setzt sich für Zivilcourage, Antirassismus und Solidarität ein. Mit Gustav, Шапка (Schapka), Clara Luzia und vielen anderen.

Von Christian Pausch

Wenn man Gustav alias Eva Jantschitsch, eine der besten und wichtigsten Musikerinnen dieses Landes, dieser Tage live sehen will, dann muss man schon ins Volkstheater, wo sie seit geraumer Zeit Musik für die Theaterbühne komponiert und zur Aufführung bringt. Vor kurzem hat sie dann ein schmales, aber eindringliches Set bei einer Donnerstagsdemo gespielt und nun stellt sich Gustav am 19. Dezember wieder einmal auf eine große Konzertbühne: beim Signale 18 in der Arena Wien.

Das alleine wäre ja schon eine Sensation, wäre nicht auch der Rest des Line-Ups, das Rahmenprogramm und die Entstehung des Festivals nicht genauso sensationell.

Anfang diesen Jahres haben sich Künstler*innen, Veranstalter*innen, Labelbetreiber*innen und diverse Nachtvögel aus der Wiener Konzert- und Party-Szene zusammengetan und überlegt, was sie tun können, um politisch ein Zeichen zu setzen. Erklärtes Ziel ist es, gesellschaftspolitischen Widerstand durch ein solidarisches Miteinander zu finden und zu verstärken.

Entstanden ist dann das eintägige Festival Signale 18, dass nun am 19. Dezember in der Arena Wien stattfinden wird.

Musik politisch machen

Nicht nur GUSTAV und ihre Band werden die Bühne von Signale 18 bespielen, sondern auch die aufsehenerregende Punkband Шапка (Schapka) aus Wien sowie die Clubmusik-Produzentin und Elektronikerin Fauna, die HipHopper*innen von FEMME DMC und das Trio Scattah Brain, das irgendwo zwischen HipHop, Rock und Jazz arbeitet. Außerdem gibt es eine hauseigene Signale-Band, bestehend aus Clara Luzia, Gerald Votava, Schmieds Puls, Manuel Rubey, Denice Bourbon, ESRAP und vielen mehr.

DJ Sets gibt es vom DJ-Kollektiv Bad&Boujee, von DJ Schiceberg Drehli Robnik und den DJs Kaktus & Flora Randale - den Wiener Partygänger*innen bekannt aus dem Club Randale, vormals Girl Jam. Moderiert wird das ganze Fest von PCCC*, dem political correct comedy club. Als internationaler Superstar wird Britta- und Lassie-Singers-Frontfrau Christiane Rösinger das Programm komplementieren.

Alles ist politisch, auch das Wohnen.

Der Erlös der gesamten Veranstaltung geht übrigens in gleichen Teilen an drei Initiativen: maiz, Mosaik und QueerBase. Sowohl Musiker*innen als auch Organisator*innen verzichten dafür auf ihre Gagen. Tickets gibt es in drei Preiskategorien, je nachdem, wie viel man spenden will und kann.

Ein Komet mit freundlichem Lächeln und leuchtendem Schweif ziert die Plakate und Flyer von Signale 18. Ein Feuerball, der Aufmerksamkeit erregen und ein Zeichen für Veränderung sein soll. In der Woche rund um den 19. Dezember zieht tatsächlich der Komet „Wirtanen“ an der Erde vorbei, allerdings mit, soweit wir wissen, vergleichsweise unpolitischer Agenda.