Filmflimmern

Ellen de Generes macht wieder Stand Up, Hannah Gadsby und das Problem der „good men“, Tom Cruise erklärt das teuflische motion smoothing, Zac Efron als Serienkiller und nächstes Jahr wird es einen Ron Burgundy-Podcast geben. Außerdem: Die Filmstart der Woche und Termine.

Von Pia Reiser

Wisst ihr, wer die Oscars 2019 nicht hosten wird? Kevin Hart, der nachdem er eigentlich als Oscarhost auserkoren wurde und versucht hat, homophobe Tweets zu löschen, nun von der Aufgabe zurückgetreten ist.

Die Golden Globes werden dieses Jahr von Andy Samberg und Sandra Oh gehostet, hier sind die Nominierungen (Kieran! Culkin!, Werk? ohne? Autor?).

Und apropos Nominierungen, hier sind die Nominierungen für den Österreichischen Filmpreis, hier vermisse ich Styx in der Kategorie „Bester Spielfilm“

Brie Larson wird in Charlie Kauffmans nächstem Film dabei sein, der den schönen Titel „I’m Thinking Of Ending Things“ trägt

Es gibt ein neues Bild von Zac Efron als Bundy (Ted, nicht Hans oder Georg), der Film ‘Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile’, in dem Efron den Serienmörder Bundy spielt, wird am Sundance Weltpremiere feiern.

Ihr kennt die Situation: Man ist bei den cinephilen Eltern zu Besuch, doch am Hochtechnologie-Riesenfernseher schaut jeder Spitzenfilm aus wie eine Folge von „GZSZ“. Jetzt nimmt sich Tom Cruise dem Thema an und bittet alle, denen es am Herzen liegt, wie Filme aussehen, das sogenannte „motion smoothin“ zu deaktivieren.

Eine Lorbeerkrone und überkronte Zähne: Erstes Bild von Steve Coogan in Michael Winterbottoms „Greed“, in dem Coogan einen Millionär spielt.

“Frank Drebin was a combination of Lee Marvin and Clint Eastwood” - David Zucker über „Die nackte Kanone“ anlässlich des 30jährigen Jubiläums.

Lynne Ramsay schreibt an einem „epic enviromental horror feature“

Ellen deGeneres kehrt auf die Stand Up Bühne zurück

Ich komm nicht mehr zum Serienschauen, weil es so viele gute Podcasts gibt: 2019 lässt Will Ferrell für einen Pocdast Ron Burgundy wiederauferstehen.

Martin Scorsese über die Zukunft des Kinos

1996 erhält das Horrorgenre mit „Scream“ einen ordentlichen Impulsstromschlag und erwacht zu neuem Leben. Ich empfehle den Podcast „The Rewatchabales“, wo es auch eine Episode über „Scream“ gibt und hier ein Text über die exzellente 12-minütige Eröffnungssequenz.

Good men, bad men, creepy men - eine Begriffserklärung von Hannah Gadsby

Moment, denkt ihr euch, ist das eine „Filmflimmern“-Ausgabe ohne Erwähnung von „Call me by your name“? Keine Angst hier, Tipps, wie man Elios und Olivers Kleisungsstil am besten nachhahmen kann. Immer noch super: Der Mann, der Timothée Chalamets Gesicht auf Hemden malt. Hier bei FM4 ist David Riegler der Mann mit dem „Call me by your name“-T-Shirt, ich werde nachziehen.

Neues aus der Meme-Forschung: Die Person im Bärenkostüm neben dem Kind mit dem „Dick the Birthday Boy“-T-Shirt ist Julia Roberts.

Neu im Kino

Widows
Endlich ein neuer Film von Steve McQueen, der mit „Widows“ einen Heist-Film mit Frauen inszeniert und zeigt, dass raue Action und sozialkritische Reflexionen einander nicht ausschließen müssen. McQueen beweist sich erneut als Spezialist für bestechende Bilder, visuelle Einfälle und hypnotische Montage – so Christian Fuchs, dazu kommt noch die Starbesetzung Viola Davis, Elizabeth Debicki, Cynthia Erivo, Daniel Kaluuya und Robert Duvall, dafür gibts 8 von 10 bewaffneten Überfällen. Hier gibt es die ausführliche Filmkritik von Christian Fuchs.

Anna & the Apocalypse
Als wäre das Teenager-Dasein nicht schon schwierig genug müssen Anna und ihre Freunde in einem verschlafenen Städtchen gegen Untote kämpfen. Und das in der Vorweihnachtszeit. „Anna & the Apocalpyse“ ist ein herrlicher Genremix, ein Zombie-Musical mit RomCom-Sprengseln und Songs mit wunderbaren popkulturellen Referenzen. Von Matthew McConaughey bis „Eye of the Tiger“. Martina Bauer vergibt 7 von 10 Night of the singing and dancing Dead.

Roma
Kaum ein Film schreit 2018 so sehr nach gigantischer Leinwand wie „Roma“, diese Geschichte einer jungen Hausangestellten im Mexiko der 70er Jahre, so Christian Fuchs hierüber Alfonso Cuaróns neuen Film, und weiter „Der Film verknüpft Persönliches und Politisches auf magische Weise.“ Jetzt gibt es doch die Gelegenheit, den Film, der wohl auch die Oscars dominieren wird, auf großer Leinwand zu sehen, bevor er ab 14. Dezember auf Netflix landet.

Climax
Tanzen ist im Filmjahr 2018 eine gefährliche Angelegenheit. Entweder die Tanzschule ist ein Hexenkessel im wahrsten Sinne des Wortes („Suspiria“) oder aber jemand schmeißt LSD in die Bowle und eine Party gerät mehr aus nur aus den Fugen. Die erste Hälfte fasziniert mit atemberaubenden Choreografien, so Christian Fuchs. Dann werden aus zuckenden auszuckende Körper, der Verstand verabschiedet sich, die Bestialität regiert. Christian Fuchs verleiht dem Tanzhorrortrip 7 von 10 Gläsern Sangria.

In My Room
Verkatert wacht End-Dreißiger Armin auf und die Menschheit ist verschwunden, ganz ohne Apocalypse oder Mystery ist „In my Room“ eine Versuchsanordnung darüber, „wer wir sind, wenn niemand Anderer da ist“, so Ulrich Köhler. Nüchtern-realistisches Kino, nahe an der Bezeichnung „Berliner Schule“ angesiedelt mit einem superen Hans Löw.

Termine

07.12: Nightmare before Christmas, Filmhaus am Spittelberg, Wien
07.12: Muttertag, Metro Kinokulturhaus, Wien (im Rahmen der Retrospektive „Österreich - Eine Komödie“)
08.12: The Life Aquatic with Steve Zissou, Votivkino, Wien
09.12: The Graduate, Leokino, Innsbruck
10.12: The Florida Projekt, Breitenseer Lichtspiele, Wien
11.12: Here to be Heard - The Story of the Slits, Filmcasino, Wien
12.12: Rams, Gartenbaukino, Wien
12.12: North by Northwest, Leokino, Innsbruck
12.12: Mephisto, Das Kino, Wien

In diesem Sinn I may go back to hating you. It was more fun. („North by Northwest“)