Sonic Essay: Purple Rain

Daniel Haaksman analysiert in seiner einzigartigen Reihe Sonic Essay das legendäre Album „Purple Rain“ von Prince.

Von Natalie Brunner

Sonic Essay ist eine Mischform aus Mixtapes und Radiodoku, mit der der Berliner DJ und Produzent Daniel Haaksman die Entstehungsgeschichte und den Kontext legendärer Alben erzählt. Das Album, um das es sich diesmal dreht, ist der Durchbruch und gleichzeitig Höhepunkt von Prince. Es ist sein sechstes Album, aufgenommen mit seiner damaligen Band The Revolution. „Purple Rain“ erschien am 25. Juni 1984 als Soundtrack zu dem gleichzeitig anlaufenden Prince-Kinofilm „Purple Rain“. Eine totale Novität, für die Prince mit zwei Grammies, einem Oscar und über 25 Millionen verkauften Exemplaren belohnt wurde.

„Purple Rain“ wurde als Videoclip in Spielfilmlänge gesehen und nützte auf geschickte Weise die Faszination für das junge Genre Videoclip. Drei Jahre zuvor war MTV auf Sendung gegangen und die Begeisterung, Popmusik nun in Klang und Bild erfahren zu können, war seitdem keineswegs abgeflaut.

Der Erfolg des audiovisuellen Geniestreichs „Purple Rain“ war so groß, dass sogar in Europa die Farbe Lila für einige Zeit Synonym für Prince war. Prince, der nie ein großer Freund von Interviews war, sondern sein Werk, seine Gesten und seine Verweigerung für ihn sprechen ließ, ist auch in der Rolle, die er für sich in „Purple Rain“ geschrieben hat, ein schweigsamer Charakter. Prince war immer Sexy Motherfucker, der aber gleichzeitig mit einem Hüftschwung die traditionellen Genderrollen der Funk- und Soul-Musik ausgehebelt hat.