Sonic Essay: Erykah Badu

Daniel Haaksmans Radiocollage Sonic Essay zu Erykah Badus Klassiker „New Amerykah, Pt. 1“

Von Natalie Brunner

Sonic Essay ist eine von Daniel Haaksman gestaltete Serie, in deren Rahmen er euch bis heute relevante und prägende Alben auf eine Weise vorspielt, wie ihr sie noch nie gehört habt: seziert, zitiert und analysiert, in the Mix.

Es ist unmöglich, sich auf ein bestes Album von Erykah Badu zu einigen. Alle ihre Alben sind Meilensteine, die einen ganz eigenen Soundkosmos begründen und thematisch sehr spezifische Felder aus Erykahs leben bearbeiten. Was bei dem Album, das sich Daniel Haaksman für das heutige Sonic Essay ausgesucht hat, das Besondere ist? Es ist Erykah Badus Einstieg in der Welt der digitalen Musikproduktion. Zu Weihnachten 2007 bekam sie einen Computer geschenkt und plötzlich war alles anders.

„New Amerykah Part One (4th World War)“ ist das vierte Studio Album von Erykah Badu, das nach einer mehrjährigen Schaffenskrise entstanden ist. Das Vorgänger-Album „Worldwide Underground“ war ein großer Erfolg und bescherte Badu Etikettierungen wie „Queen of Neo Soul“, mit denen sie sich nicht identifizieren konnte und wollte. Dieses Auseinanderdriften von der Intention, mit der sie ihre Musik schreibt, und der Wahrnehmung, brachte Erykah Badu in eine Sackgasse, aus der sie mit der epochalen „New Amerykah“-Trilogie ausbrach, in deren Rahmen sie Plädoyers für Bürgerrechte mit der Badu-eigenen Art von Spiritualität verband. Die Beats, über die Erykah Badu begann, ihre komplexen Songs aus Hip Hop, Soul, Funk und Electronica zu entwerfen, kamen per digitaler Post von Producer-Größen wie Madlib, Dilla und Sa-Ra, und auch Questlove von den Roots war an der Entstehung einiger Songs beteiligt.