12 Games, auf die wir uns freuen
Games wird gerne unterstellt, dass es in ihnen in erster Linie ums Schießen, Kämpfen und Explodieren geht. Sieht man sich vorrangig Blockbuster-Spiele an, bestätigt sich dieses Vorurteil über weite Strecken hinweg leider wirklich von Jahr für Jahr aufs Neue: ein Weltkrieg da, eine Zombie-Invasion dort, heute das Darben in der Postapokalypse, morgen das martialische Eintauchen in pseudohistorische Schwertschwingereien.
Sollte man den sogenannten Triple-A-Games also den Rücken kehren und weniger aggressive, dafür kreativere Computerspiele in Indie- und Alternative-Games-Welten suchen? Ja, aber nicht ausschließlich. Auch der Mainstream hält immer wieder inspirierende Titel bereit, und man muss dabei ja auch nicht dogmatisch sein: Hin und wieder darf und soll natürlich auch gekämpft werden, wenn wir dafür in ein spannendes Setting mit interessanten ProtagonistInnen geworfen werden. Wie in diesen zwölf Spielen!
Entdecken
Eine besondere Welt durchstreifen und staunen - diese erbauliche Tätigkeit lassen Games in verblüffend vielen Fällen vor lauter Aufgaben und Verpflichtungen nicht zu. Stimmt schon, mittlerweile haben wir Virtual-Reality-Erlebnisse, die dieses Bedürfnis oft sehr gut abdecken. Doch ein paar Gänge zurückschalten und stimmungsvolle Settings toll in Szene setzen, das tut auch Computerspielen gut.
2019 dürfen wir das etwa erleben, wenn wir „In the Valley of Gods“ endlos gelbe Wüstenlandschaften und in Orange getunkte ägyptische Monumente entdecken. Bereits im Jänner werden wir in „Vane“ mit einem kleinen Buben in einer sich mysteriös verändernden Welt zum stolzen Flugvogel morphen. Wie es hingegen in unserer Psyche aussieht und dass sich mit den Abenteuern im Kopf viele Geheimnisse lösen lassen, wird das episodische Detektiv-Game „Twin Mirror“ zeigen.
Comichaft
Wirkliche Comicgrafik sieht man in Computer- und Videospielen immer seltener. Meistens sind Figuren und Spielewelt in 3D dargestellt, und ein gelungener gezeichneter Grafikstil ist alles andere als einfach umzusetzen: Da braucht es sehr talentierte ZeichnerInnen und AnimatorInnen, die man auch nicht an jeder Ecke findet. Etwas einfacher wird es, wenn es nicht virtuos sein muss, sondern sympathisch verblödelt sein darf, wie beim Vintage-Hiphop-Duo ToeJam & Earl. Die zwei lässigen Aliens wurden bereits 1991 auf die virtuelle Erde losgelassen, dieses Jahr wird es mit „ToeJam & Earl: Back in the Groove“ ein Comeback geben.
Ebenfalls sehr musikalisch geht es bald schon in „Kine“ zu, wo sich eine Handvoll Instrumente auf den Weg zur eigenen Big Band machen. Wer einfach nur ein bisschen plaudern will, und dabei cool und verrückt gezeichnete Figuren ansehen möchte, wird auch gut bedient werden mit dem Kommunikations-Game „Small Talk“.
Übernatürlich
Das Unerklärbare ist nicht nur die Essenz der meisten Thriller und Horrorgeschichten, sondern auch anderer Genres. In Science Fiction zum Beispiel lieben wir es genauso, von schauerlichen Dingen, die einfach keinen Sinn ergeben, in die Irre geführt zu werden. Oft geht es dabei auch übernatürlich zu. Ob das in „Observation“ der Fall sein wird, steht noch nicht ganz fest. Klar ist, das bei dieser Weltraum-Mission einiges schiefgelaufen ist und - mal wieder - die Bord-KI ein seltsames Eigenleben entwickelt.
Definitiv übernatürliche Kräfte wirken im surrealen Action-Adventure „Control“, wo eine junge Agentin einerseits bizarre Phänomene aufdeckt, aber auch selbst so manchen bemerkenswerten Trick auf Lager hat. Telekinese incoming! Wem das jetzt zu sehr nach James Bond meets Akte X klingt und lieber dem alten Cthulhu huldigt, darf sich stattdessen auf „The Sinking City“ freuen.
Wiedersehen
2019 werden wir selbstverständlich auch einige alte Bekannte wiedersehen. Nach diversen Remakes, Spin-offs und Portierungen erscheint nun fast 15 Jahre nach dem letzten Hauptspiel „Kingdom Hearts 3“. Die unkonventionelle Crossover-Serie zwischen Disney- und Square-Enix-Charakteren hat eine große und treue Fanbasis, die sich auch in vielen Cosplays wiederspiegelt. Weniger kämpferisch, aber mindestens so bunt und dynamisch geht es in „Ori and the Will of the Wisps“ zu, dem Nachfolger des wunderhübschen Jump’n’Runs der österreichischen Entwicklerfirma Moon Studios.
Ein Wiedersehen mit dem legendärsten Computerspiel-Schatzjäger der letzten fünf Jahre steht dieses Jahr ebenfalls auf dem Programm: Die Rede ist weder von Nathan Drake oder Lara Croft, sondern natürlich von Herr und Frau Spelunky. Die zufallsgenerierten Levels und Geheimnisse haben uns viele große Momente der Herausforderung und Unterhaltung spendiert, und „Spelunky 2“ sieht so aus, als würden diese Freuden noch potenziert werden.
Publiziert am 03.01.2019