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Friska Viljor

Dennis Dirksen

Friska Viljor sind zurück!

Die schwedische Indierock-Band Friska Viljor ist nach zwei Jahren Pause mit richtig starken Songs zurück - auf Platte und aktuell auch auf Österreich-Tour.

Von Eva Umbauer

Friska Viljor stehen für charmanten Indierock, mit dem das Leben trotz aller Widrigkeiten gefeiert wird. Die Texte von Songs wie „Gold“, „Wohlwill“ oder „Bite Your Head Off“ haben zwar meist eine gewisse Melancholie, sind aber in Musik gepackt, die ganz klar Lebenslust ausstrahlt. Diese Freude am Dasein war Sänger Joakim Sveningsson aber eines Tages abhanden gekommen.

Joakim eröffnete seinem besten Buddy und Band-Partner Daniel Johansson, dass er nicht mehr Musik machen kann und es Friska Viljor wohl nicht mehr geben wird. Joakims Frau war gegangen, samt der gemeinsamen Kinder, die Familie war zerbrochen. Das war vor zwei Jahren. Daniel schluckte erst einmal und riet Joakim, eine solche Entscheidung zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu treffen.

Joakim Sveningson: „I didn´t see any value in making music anymore. I told Daniel, but - the strong and wise person he is - he said, ‚Wait for a minute, and then you will think in a different way.‘“

Zwei Jahre hat es schließlich gedauert, bis Daniel Johansson und Joakim Sveningsson das neue Friska-Album angingen. Ausgedehnte Spaziergänge und ein Basteln an Ideen zuhause überzeugten Joakim, den Vorschlag von Daniel anzunehmen, den Trennungsschmerz in ein komplettes Album zu verwandeln. Songfragmente, die von der Trennung inspiriert waren, hatte Joakim zu diesem Zeitpunkt schon fertig.

Daniel Johansson: „We ended up taking Joakim´s story, telling the break-up from a-z.“

Die Songs von „Broken“, dem neuen Album von Friska Viljor, haben Titel wie „Is It Over?“, „Lights Out“ oder „Regrets“. Statt einer zur Party rufenden Trompete hören wir jetzt ein atmosphärisches Piano, ein zartes, eindringliches Glockenspiel, und nicht zuletzt die klagende Stimme von Joakim Sveningsson, die bei Songs wie „All Is Good“ wieder langsam nach vorne blickt.

Die Traurigkeit umarmen

„Broken“ von Friska Viljor fügt sich nahtlos in die besten Breakup-Alben der Popgeschichte ein: Bob Dylans „Blood On The Tracks“, Joni Mitchells „Blue“ oder „Rumors“ von Fleetwood Mac. Die Band geht direkt in die Sache hinein, beschönigt nichts, verschleiert das Tragische nicht mit gespielter Fröhlichkeit.

Friska Viljor auf Tour in Österreich

19.1.: Linz - Posthof
20.1.: Wien - Flex
21.1.: Salzburg - Rockhouse
22.1.: Dornbirn - Conrad Sohm

Wo die Band bisher gesagt hat: „Hey, das Leben ist komplitziert, aber was soll’s, let’s have fun“, das hätte diesmal keinen Sinn gemacht. Nicht dass Friska Viljor in der Vergangenheit nicht auch schon berührende Songs gemacht hätten, etwa „Useless“ vom 2011er Album „The Beginning Of The Beginning Of The End“, aber „Broken“ ist eine ganze Songkollektion, die über sich hinaus wächst und der Band neue Bedeutung gibt. Manche der neuen Songs, etwa die Single „Unless You Love Me“, sind Bindeglied zu den bisherigen Songs von Friska Viljor. Die Verbindung von „Broken“ zu Alben wie „My Name Is Friska Viljor“ oder „Remember Our Name“ sollte letztlich auch live gut klappen, auch wenn Friska Viljor jetzt deutlich gereift sind.

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