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Toy

Toy

Toy Story

Anlässlich der Veröffentlichung ihres vierten Albums „Happy In The Hollow“ gibt es hier eine kleine Song-Bestenliste der britischen Band TOY.

Von Lisa Schneider

They’re my favorite band of 2012“ hat Rhys Webb von The Horros über TOY gesagt. Da waren die beiden Bands schon gemeinsam auf Tour unterwegs, und das erste, selbstbetitelte Album von TOY war fertig.

Gegründet wurde TOY 2010 in Brighton von den Schulfreunden Tom Dougall (Sänger und Gitarrist), Dominic O’Dair (Gitarrist) und Max Barron (Bassist), unterstützt am Schlagzeug von Charlie Salvidge und an den Keys von Alejandra Diez. Die drei Erstgenannten haben zuvor schon in der Band Joe Lean & The Jing Jang Jong gespielt - zur damals großen Freude der britischen Musikpresse. Ein Album wurde aufgenommen und aus ungeklärten Gründen nie veröffentlicht; mit den beiden neuen Bandmitgliedern wollte man eine neue Band gründen, und nennt sie schlicht, einfach und nicht ganz leicht googelbar TOY.

I think our name is partly derived from a want to play and experiment with sound and forms of music that interest us and create something new out of it.

Kurz nach Gründung zieht die Band nach London und unterzeichnet bei Heavenly Recordings (die gerade jetzt auch wieder mit Hatchie, Pip Blom oder Boy Azooga einen verlässlichen Riecher für angesagte Newcomer im Bereich Gitarre zeigen).

Jedenfalls, so weit sind TOY nicht vom Klangkosmos The Horrors entfernt - zumindest in ihren Anfängen. Sie mischen drei große Gitarrengenres: Postpunk, Folk, Psychedelik. Vergleichbar mit Joy Division, Velvet Underground, oder, aktueller, The Underground Youth. TOY schreiben gerade anfangs auch noch gern Songs mit gut zehn Minuten Länge. Aber immer dann, bevor sich alles in einem Tunnel aus Effektwolken und Hall verliert, kommt eine neue, unerwartete Popmelodie ins Spiel.

„Left Myself Behind“

So auch auf der ersten Single von TOY, „Left Myself Behind“, die erscheint 2011. Zurecht folgt Aufregung bei Guardian, NME, BBC.

„Bright White Shimmering Sun“

Und weil die besten oft die versteckten Dinge sind, ist auch der nächste ausgewählte Song einer, den es nur auf der Extended Version des Debutalbums zu hören gibt:

„Lose My Way“

Ebenfalls maßgeblich für den Sound des ersten Albums von TOY ist die Single „Lose My Way“; ein verzerrtes, einnehmendes Liebeslied ganz im Sinne der 80er Jahre. Besonders schön, wie auf dem ganzen ersten Album: Die Keyboardlines.

„Dead+Gone“

Die Stimmung geht ähnlich auf „Dead+Gone“ weiter. Eine der besten Melodien des Albums.

„Join The Dots“

„Join The Dots“ heißt das zweite Album von TOY und erscheint nur ein Jahr später, 2013. Damals meint die Band noch, von nun an jedes Jahr ein Album rauszubringen - dieser Vorsatz wird nicht ganz aufgehen.

Aufgenommen in einem kleinen, engen Raum voll mit Nebelmaschinen „in the hope of creating a reality“ gelingt genau das: Willkommen in der etwas seltsamen Parallelwelt TOY, in der es vor allem um Selbstvergessenheit, Dystopie bzw. den Versuch, ihr zu entkommen, geht. Verhallt und nach wie vor effektbeladen, das unterstützt natürlich die Wirkung.

Wie im Titelsong „Join The Dots“: langsamer Aufbau am prominenten Bass, schließlich hypnotisches Losbrechen. Die Stimme von Tom Dougall ist gewohnt weich, gewollt abwesend, bestimmt einlullend.

„Another Dimension“

„Clearshot“ erscheint 2016 als Album Nummer 3. Die Keyboarderin der Band, Alejandra Diez, hat die Band verlassen, Max Oscarnold von The Proper Ornaments ist an ihrer statt eingesprungen. Die Experimentierfreudigkeit einer Band, die ihre Alben mit überlangen Instrumental-Intros begonnen hat(@@youtube:2EhGzwv3NU8@@), wurde hier zur Seite geschoben. Es bleibt leider auch nach mehrmaligem Anhören von „Clearshot“ nicht allzuviel hängen, mit Ausnahme von „Another Dimension“.

Hier besonders schön: die Streichersamples im Refrain.

„Energy“

Gerade ist das vierte Album von TOY namens „Happy In The Hollow“ erschienen. Die Band hat es erstmals im Alleingang produziert, aber das ist nicht wirklich herauszuhören; nennenswerte Veränderungen im Sound gibt es nicht.

Was die einen als Stagnation bezeichnen, ist für die anderen der in Erfüllung gegangene Wunschtraum: Immerhin lässt es sich eher mit den erfolgreichen ersten beiden als dem eher schwachen dritten Album vergleichen. Ein Herzstück: „Energy“.

Erinnert an „This Picture“ von Placebo. Mit ihnen waren TOY auch schon auf Tour.

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