FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Creed 2 Adonis Creed vs Viktor Drago

Warner Bros Pictures GmbH

Ivan Drago kehrt für „Creed 2“ zurück

Der Boxkampf, die emotionale Achterbahnfahrt und die Liebe, dass scheint die Formel der Rocky-Filme zu sein. Wir haben uns den 8. Teil der Saga, „Creed 2“ angeschaut.

Von Dalia Ahmed

Vor 43 Jahren rennt Rocky Balboa am Ende einer der legendärsten Trainingszusammenschnitte 72 Steinstufen zum Philadelphia Museum of Art hoch und tänzelt oben angekommen siegessicher mit einem Blick über „Philly“ herum.

Das von Sylvester Stallone geschriebene „Rocky“, das 1976 herauskam, war ein riesiger Überraschungshit - und das völlig zu Recht. Sly hatte den Finger am Puls der Zeit und brachte dem Publikum die Geschichte des armen, unbekannten Underdogs, der zu Apollo Creed, dem Weltmeister in den Ring steigt, ordentlich einsteckt, schließlich aber als „Sieger der Herzen“ die Arena verlässt. Gepaart mit einer behutsamen und sensiblen Liebesgeschichte mit „Adriaaan“ erschuf er damit die Formel für einen bereits 8 Filme andauernden Franchise Siegeszug.

Die Rockys 1-5, „Rocky Balboa“ und der Relaunch der Serie „Creed“ (2015) mit dem damals noch eher unbekannten Michael B Jordan und dem Regisseur und damaligen Hollywood Newcomer Ryan Coogler haben bis dato 1,7 Milliarden Dollar erwirtschaftet.

„Creed 2 - Rocky’s Legacy“ reiht sich da perfekt mit ein. Für den Film nahmen sich sowohl die Skriptschreiber (von denen natürlich wieder Sylvester Stallone einer ist) und auch der Regisseur (der Newcomer Steven Caple Jr.) die Rockys 1, 2 und 4 als Beispiel. Im zweiten Creed Teil geht es nämlich um Adonis Creed, Apollo Creeds Sohn, der zu Beginn des Films Schwergewicht-Weltmeister wird, seiner Freundin (gespielt von Tessa Thompson) einen Antrag macht und insgesamt sehr glücklich ist. Doch dann kommt ein alter Bekannter zurück und alles gerät ins Wanken.

Ivan Drago, der in den 80ern noch karikaturhafte Soviet-Oberbösewicht, ist zurück und will Rache. Rache dafür, dass ihn Rocky Balboa - nachdem er Adonis Creed im Boxkampf getötet hatte - im Ring besiegt hat und er daraufhin aus Russland exiliert wurde, weil Schande und Schmach und so. Und Ivan hat wen mitgebracht. Seinen Sohn Viktor, der noch Wortkarger als sein Vater ist.

Dennoch sind die Vater-Sohn Beziehung der beiden und ihr Verlangen nach Rache der spannendste Sub-plot des Films. Denn Ivan und Viktor wachsen nachvollziehbar und direkt auf der Leinwand an ihren Aufgaben und wir schauen Ivan dabei zu, wie er vom rachebesessenen Trainermonster zum liebenden Vater wird.

Apollo Creed (Michael B Jordan) & Rocky Balboa (Sylvester Stallone)

Warner Bros Pictures GmbH

Überall sonst im Film wird aber die Kitsch- und Klischeekanone ausgepackt: Adonis Creed wird Vater und hadert damit, Adonis Creed verliert halbert einen Boxkampf und hadert damit, Rocky Ballboa ignoriert seinen Sohn und hadert damit, Adonis Creed und Rocky Balboa hadern mit der Beziehung zueinander.

Insgesamt gibt es da sehr viel inneren Konflikt, dem wir in Form von kaputten Straßenlaternen Metaphern zusehen müssen.

„Creed 2“ startet am Donnerstag, 24. Jänner in den österreichischen Kinos

Aber zum Glück setzt „Creed 2“ nicht nur auf die triefenden emotionalen Zerwürfnisse der Protagonisten. Zum Glück gibt es auch die Trainingsmontagen und Boxkämpfe, die pompös, brutal und blutrünstig inszeniert werden. Die Schläge sitzen visuell und hörbar und das Blut und der Schweiß tropfen, fast schon in 3D. Und obendrauf gibt es auch noch einen vom Hip Hop Überproducer Mike Will Made It zusammengestellten Filmsoundtrack.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Mehr hat „Creed 2“ aber nicht zu bieten. Muss er aber auch gar nicht. Wer Lust auf einen glossy gemachten Boxerfilm mit ordentlich viel Rocky-Nostalgie und Callbacks drübergestreut hat, wird sich über „Creed 2“ sehr freuen. Da kann man auch easy über die gezwungen sentimentalen Sidequests (Vaterwerden, Kranksein, mit sich selbst hadern) von Adonis Creed hinwegschauen.

mehr Film:

Aktuell: