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Keanu Reeves und Dolly Parton

Keanu Reeves

Filmflimmern

Filmflimmern

Neues von Gregg Araki, Ja Rule fühlt sich ebenfalls als Opfer des „Fyre“-Debakels, Trailer für David Schalkos Miniserie „M - Eine Stadt sucht einen Mörder“, „Mystic Pizza“ wird ein Musical und ein Foto von Keanu Reeves und Dolly Parton.

Von Pia Reiser

  • Jonas Mekas, „"the godfather of American avant-garde cinema“ ist 96-jährig verstorben. Im Guardian gibt es das letzte Interview des Filmemachers und Künstlers.
  • Die österreichischen FilmemacherInnen Sudabeh Mortezai, Kurdwin Ayub und Gregor Schmidinger wurden am Max Ophüls Festival mit Preisen ausgezeichnet. Mortezai für „Joy“, Ayub für ihren Kurzfilm „Boomerang“ und Schmidinger für „Nevrland“, er wird am Samstag, 26. Jänner 2018 bei Riem Higazi in der Sendung Update zu Gast sein.
  • Marie Kreutzers Film „Der Boden unter den Füßen“ läuft im Wettbewerb der Berlinale, Trailer gibt es bereits.
  • Es gibt einen Trailer für David Schalkos Mini-Serie „M - Eine Stadt sucht einen Mörder“. Wie in Fritz Langs Film aus dem Jahr 1931 erklingt auch hier die hypnotische Melodie „In der Halle des Bergkönigs“. Ansonsten: Sophie Rois weint, der unheimlichste Luftballon der Welt, Lars Eidinger in der Dusche und - dachte ich auch nicht, dass ich mal diese Worte gemeinsam erwähnen werde: Kaktus Blow-Job.
  • Jonas Akerlund, prägender Musikvideo-Regisseur der 00er Jahre hat mit „Lord of Chaos“ eine Liebeserklärung an Death Metal gedreht - mit - nein, nicht Macauly, nicht Kieran, sondern Rory Culkin. Trailer gibt’s hier.
  • „Roma“-Darsteller Jorge Antonio Guerrero wird eventuell nicht bei den Oscars anwesend sein können, ihm wurde bereits dreimal ein Visum für die USA verweigert.
  • Potentieller Lieblingsfilm: Issa Rae und Kumail Nanjiani werden in „The Lovebirds“ ein Paar spielen, das kurz vor der Trennung steht, dann aber in eine murder mystery verwickelt werden. Regie führt Michael Showalter (Regisseur von „The Big Sick“ und der Mann hinter großartigen Serien wie „Search Party“ und „Wet Hot American Summer“).
  • Eine Meldung für alle, die die 1990er Jahre vermissen: Der Julia-Roberts-Film „Mystic Pizza“ (deutscher Titel, warumauchimmer, „Pizza Pizza“) wird ein Musical- geschrieben von Melissa Etheridge.
  • „RBG - Ein Leben für Gerechtigkeit“, die Dokumentation über Ruth Bader-Ginsberg läuft noch in den österreichischen Kinos, im März startet „On the Basis of Sex“, ein Spielfilm mit Felicity Jones über die Supreme Court Richterin und Kämpferin für Gleichberechtigung. FOX News hat zwischendrin mal die 85jährige für tot erklärt und Bader-Ginsberg ließ die Welt wissen, dass sie einen Cameo-Auftritt in „Lego Movie 2“ hat.
  • Wer noch nicht die klasse Dokumentation „Fyre - The Greatest Party that never happened“ gesehen hat, sollte das dringend nachholen. Danach kann man sich über Ja Rules Meldung amüsieren, dass auch er (als Fyre-Mitveranstalter) betrogen wurde.
  • Edgar Wright („Baby Driver“, „Shaun of the Dead“) plant einen psychologischen Horrorfilm im Stil von „Don’t look now“ und „Ekel“, große Vorfreude.
  • Gregg Araki, das Wunderkind des queeren, amerikanischen Indie-Kinos hat eine Serie namens „Now, Apocalypse“ gedreht, Muskeln, Netzhemden, Fransenjacken und Neonlicht sind nur einen Klickentfernt.
  • Christoph Hein, Vorbild für die Figur, die Sebastian Koch in „Das Leben der Anderen“ spielt, schreibt in einem Text für die SZ, warum er seinen Namen aus dem Vorspann von Florian Henckel von Donnersmarcks Film streichen ließ.
  • Keanu Reeves hat sich bald einen eigene Rubrik hier verdient, hier ist ein Fotovon ihm und Dolly Parton.

The Favourite

Bissig, stellenweise surreal und auf die Konventionen des Kostümdramas mit Kanonenkugeln schießend, das ist „The Favourite“, der neueste Streich vom erfindungsreichen Arthaus-Zampano Yorgos Lanthimos, dem seit „The Lobster“ alle zu Füßen liegen und da kann man dann auch gleich liegen bleiben. Lanthimos verstrickt in „The Favourite“ drei Frauen in eine Abhandlung über Macht und Rache. Rachel Weisz und Emma Stone konkurrieren im England des frühen 18. Jahrhunderts darum, wer denn die Vertraute und Liebhaberin von Queen Anne (Olivia Coleman) sein darf. Wortgefecht, Einschüchterungsschüsse, Gift, Intrigen, Lügen. Die Frauen stehen im Zentrum und gieren nach Macht, die Männer gockeln mit großen Perücken und gepuderten Gesichtern bei Hof herum oder vergnügen sich dabei, einen nackten Tory mit Granatapfeln zu bewerfen. Es waren andere Zeiten. Yorgos Lanthimos dreht Genderrollen um, erzählt vom Klassensystem am britischen Hof und beweist vor allem, dass im Film Anachronismus so viel interessanter ist als historische Genauigkeit. Ein Kostümfilm, in dem sagenhaft oft das Wort cunt fällt. Nicht versäumen, von mir gibt es 9 von 10 goldenen Kronen.

Creed 2

Ich hab bei „Creed“ immer kurz Angst, das die Macher von „Bohemian Rhapsody“ jetzt auch ein Band-Biopic von eben Creed gemacht haben, dabei ist es ja nur die Verlängerung des „Rocky“-Franchise mit dem coolen Hegel Michael B. Jordan. Es ist die alte Boxerfilm-Formel und die gute alte USA-Flaggen-Boxerhose, aber das Franchise ist Publikumsmagnet. Der Boxer mit dem ausnehmlich schönen Namen Adonis Creed trifft diesmal auf den - aus „Rocky IV“ bekannten - Superbösewicht mit superbösewichtigem Namen Ivan Drago (Dolph Lundgren, meine Damen und Herren!). Drago ist der Lucius Malfoy der Boxerszene hat seinerzeit Adonis Vater Apollo im Ring getötet und trainiert jetzt seinen Sohn Viktor. Adonis ringt (haha) außerdem noch mit seiner Rolle als Ehemann und werdender Vater. Die Kampfszenen sind atemberaubend, ansonsten läuft hier alles formelhaft ohne Überraschungen. Dalia Ahmend vergibt 32 von 72 Treppen zum Philadelphia Museum of Art.

Apollo Creed (Michael B Jordan) & Rocky Balboa (Sylvester Stallone)

Warner Bros Pictures GmbH

Chaos im Netz

Ralph, der in „Wreck it Ralph“ sein Dasein als Figur in einem Arcade-Spiel satt hatte, landet im zweiten Teil der Disney-Produktion im Internet. Er und Vanellope von Schweetz stolpern durch eine digitale Großstadt und begegenen Suchmaschinen, Ersteigernugsplatformen - und Disney selbst. Großartiges Vergnügen mit Seitenhieben auf Spiele- und Cyberkultur, sagt Robert Glashüttner und vergibt 9 von 10 blocky pacman dots. Whatever that is!

Ralph und Vanellope durchstreifen das Internet.

Disney

Beautiful Boy

Beautiful Boy indeed, Timothée Chalamet, der wuschelige Indieliebling mit der besten Haarpracht seit Andrew Garfield, spielt in „Beautiful Boy“ den Crystal Meth-süchtigen Sohn einer freundlichen und liebevollen Mittelschicht-Familie. Das hier ist nicht das übliche Drogendrama, das sich im Elend suhlt, bis auch der letzte Zuseher bis zur Wimpernspitze in Pessimismus sitzt. Der Film hat schmerzvolle Momente und beschönigt nichts. Regisseur Felix van Groeningen ist mit „The Broken Circle Breakdown“ und „Cafe Belgica“ zu einer der interessantesten Stimmen des europäischen Arthauskinos geworden, Filme, in denen ein Herz schlägt und die zum wuchtigen Faustschlag in den Magen ausholen können. „Beautiful Boy“ hat nicht die Wucht seiner früheren Filme, doch schon alleine Timothee Chalamets Spiel und der Soundtrack - Mogwai, Massive Attack und Tim Buckley - machen den Film sehenswert. Christian Fuchs verleiht 6 von 10 Rehab-Wochen.

Termine

Olivia Newton-John und John Travolta in "Grease"

universal

Ach, die 1950er Jahre, als schon 18jährige Nasolabialfalten hatten! „Grease“, das SPitzenmusical über Sexualmoral läuft am 25.01 im Das Kino, Salzburg

24.01: 1. April 2000, Leokino, Innsbruck
25,01: Il Maestro & Margherita, Leokino, Innsbruck
25.01: Nacht der Programmkinos in ausgewählten Kinos in ganz Österreich bei freiem Eintritt!
25.01: Grease, Das Kino, Salzburg (Nacht der Programmkinos)
25.01: The Life Aquatic, Das Kino, Salzburg (Nacht der Programmkinos)
25.01: Alpis, Gartenbaukino, Wien (Nacht der Programmkinos)
25.01: This is Spinal Tap, Filmhauskino, Wien (Nacht der Programmkinos)
25.01: Searching for Sugarman, Filmcasino, Wien
25.01: Satyricon, Filmmuseum, Wien
27.01: Wetswood: Icon, Punk, Activist, Filmhauskino, Wien
27.01: Schindlers Liste, Filmcasino, Wien
27.01: Ran, Filmmuseum, Wien
28.01: Armacord, Filmmuseum, Wien
29.01: Dishonored Lady, Metro Kinokulturhaus, Wien

In diesem Sinn: We go together. Like rama lama lama ka dinga da dinga dong („Grease“).

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