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"Demon's Tilt"

WIZNWAR, FLARB LLC

Kugeln auf Monsterjagd

Kleine Kugel, große Wirkung: Im Computerspielflipper „Demon’s Tilt“ sausen wir durch eine okkulte Landschaft voller Dämonen und seltsamer Tierwesen und begegnen einer dunklen Priesterin.

Von Robert Glashüttner

Rund ums Jahr 1990 gab es einen fantastischen Trend bei Games-Flipper, der bis vor kurzem fast komplett in Vergessenheit geraten ist: Mehrere Tische wurden dabei übereinander gestapelt, zwischen denen man hin und her spielen konnte. Zur Perfektion gebracht hat dieses Spielprinzip die sogenannte „Crush“-Serie, die zusätzlich zum innovativen Gameplay auch mit visuellen Besonderheiten aufgetrumpft hat: Hier haben wir mit unserer virtuellen Silberkugel zwischen Dämonen, Drachen, lebenden Totenköpfen und anderen sonderbaren Wesen herumgeschossen, die mitunter an den Stil von H.R. Giger erinnerten.

"Demon's Crush"

Compile / Nintendo

„Devil’s Crush“ (1990)

Stylische Action statt Simulation

In den letzten 15 Jahren ist der Trend bei digitalen Flippern eher in Richtung Simulation gegangen. Es ging darum, das Flippererlebnis möglichst naturgetreu am Computer abzubilden. Ballphysik - also wie sich die Kugel im Spiel bewegt - war dabei ebenso wichtig wie das technisch möglichst aufwendige, dreidimensionale Tischdesign.

Fantasievollere Flipper in 2D-Darstellung mit Features, die man in der physischen Welt nie würde realisieren können, sind eher in Vergessenheit geraten oder konnten hinsichtlich Produktionsqualität den ausgefuchsten Simulationen wenig entgegensetzen. Doch das hat sich am 22. Jänner geändert - der Tag, an dem „Demon’s Tilt“ in die öffentliche Early Access-Phase gegangen und für Windows und Mac erhältlich ist.

Herrlich überdreht, dick aufgetragen

Alles in „Demon’s Tilt“ wirkt so wie in den frühen 90er Jahren – Grafikstil, Soundtrack und Gameplay sind klar an den „Crush“-Games angelehnt. Das Flippern ist im Vergleich zu den alten Pinball-Computerspielen freilich am neuesten Stand der Technik. Alles hier zittert und bebt, wenn wir unsere kleine Kugel in dieses okkulte Setting hineinfetzen. Hier auf dem großen Spielfeld gibt es diabolische Gestalten, seltsame Tierwesen und mitten drin eine dunkle Priesterin, die uns während des Spiels durchgehend mit ihrer ebenso sonderbaren wie faszinierenden Stimme beehrt.

"Demon's Tilt"

WIZNWAR, FLARB LLC

„Demon’s Tilt“ trägt dick auf: Kaum flippern wir die Kugel ein bisschen herum, explodieren und transformieren sich auch schon jede Menge Gegenstände und Figuren und die Jackpots fliegen uns um die Ohren. Mit gezielten Schüssen können wir zwischen den drei übereinander gestapelten Tischen hin und her wechseln. Manchmal stoßen wir auch auf Wurmlöcher, die uns nach oben oder unten transportieren. Die Kugel verlieren wir natürlich nur dann, wenn sie uns am untersten der drei Tische entgleitet. Anfangs passiert das öfter, weil da unsere Sinne noch heillos überlastet sind.

Der Fantasie-Flipper lebt wieder auf

Wie bei jedem Flipper geht es auch in „Demon’s Tilt“ früher oder später darum, Ordnung ins Chaos zu bringen. Selbst, wenn erst Mal noch völlig unklar ist, wie wir einzelne Aufgaben und Ziele abarbeiten, ist das Halten der Kugel inklusive einem kurzen Durchatmen immer wieder wichtig, um einigermaßen kontrolliert spielen zu können.

"Demon's Tilt"

WIZNWAR, FLARB LLC

„Demon’s Tilt“ ist eine Hommage an die Games-Flipper der 16-Bit-Zeit, also Ende der 80er bis Mitte der 90er Jahre. Es geht hier nicht um perfekte Ballphysik, sondern um stylisch-überdrehte Action und um fantastische Features, die man auch mit Hilfe der cleversten Technik-Tricks nicht beim Flipper im Beisl nebenan vorfinden wird. An „Demon’s Tilt“ wird noch gefeilt, aber schon jetzt reißt einen dieser Games-Flipper ziemlich mit.

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