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Metro: Exodus

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Roadtrip durch die Postapokalypse

Mit „Metro: Exodus“ verlässt der dritte Teil der Shooter-Reihe den Untergrund. Die Frischluft tut gut.

Von Rainer Sigl

Finstere Tunnel voller Leichen, Ratten und Mutanten, eine zerbröselnde Gesellschaft gerade noch so Überlebender und eine Mangelwirtschaft, gegen die das Durchwursteln im Sowjet-Kommunismus noch der Himmel auf Erden war: Die „Metro“-Romantrilogie des russischen Autors Dimitri Gluchovski, die die direkte Vorlage der gleichnamigen First-Person-Shooter-Serie ist, ist düstere russische Schwermut par excellence.

Bücher wie Spiele der Reihe zeigten uns eine unterirdische Welt voller Gewalt, Horror und schier endlosen Bunkern, Tunneln und Höhlen. Das soeben erschienene dritte Spiel „Metro: Exodus“ trägt den Aufbruch schon zu Recht in Namen, denn hier führt der Weg hinauf an die Erdoberfläche, und das nicht nur für die aus den früheren Teilen bekannten kurzen Ausflüge. Diesmal geht es wirklich hinaus - in ein postapokalyptisches Russland, das doch nicht ganz so zerstört und unbewohnbar ist, wie uns die ersten zwei Teile glauben ließen.

Roadtrip mit Dampflok

Der Held von „Metro: Exodus“ ist noch immer der tapfere Soldat Artjom, der diesmal gemeinsam mit ein paar Weggefährten und seiner Frau den Schritt hinaus in die Welt wagt. Gefährt der Wahl ist die meiste Zeit eine klapprige Lokomotive plus Waggon, der zugleich das rollende Heim für die bunte Crew aus bärbeißigen Metro-Exilanten darstellt.

„Metro: Exodus“ ist eine Art Road Movie, denn nach einem Start in den bereits bekannten Tunneln der Moskauer Metro sind wir im Verlauf des Spiels auf einer Reise Richtung Osten - auf der Suche nach einer besseren Zukunft. Dass wir nicht mehr nur in engen U-Bahnschächten, sondern zum Teil riesigen offenen Landschaften unterwegs sind, sorgt für höchst willkommene Abwechslung. Ein richtiges Open-World-Spiel ist „Metro: Exodus“ dadurch aber nicht geworden, denn die aufwendig erzählte Geschichte hält das Spiel letztlich doch auf recht linearen Schienen.

Metro Exodus

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In den riesigen Außengebieten kommt ein wenig STALKER-Atmosphäre auf.

Hochglanz mit (zu) viel Redebedarf

„Metro: Exodus“ ist für Windows, PS4 und Xbox One erschienen.

Robert Glashüttner und Chris Stipkovits wagen sich heute, 21.2.2019, ab 17 Uhr in der FM4 Spielekammerl Show auf Twitch in die russische Postapokalypse.

„Metro: Exodus“ lässt besonders in Sachen Atmosphäre die Muskeln spielen, denn vor allem die riesigen offenen Gebiete machen dank beeindruckender Wettereffekte viel her. Die Kämpfe und die ständige Ressourcenverwaltung sorgen für Spannung; schade, dass sowohl die ziemlich geschwätzig auf uns einredenden NPCs wie auch hin und wieder störende Bugs die Idylle ein wenig trüben.

(Pro-Tipp: Wer genug vom - zwar gut lokalisierten, aber doch anstrengenden - Dauergequassel hat, findet mit dem Umstellen der Spielsprache auf Russisch zumindest atmosphärisch Trost.)

In den bislang erschienen zwei Teilen zeigte sich „Metro“ sehr erfolgreich als Horror-Achterbahn unter Tage, doch der Wechsel an die frische Luft in „Exodus“ tut richtig gut. Wenn man über Kleinigkeiten wie eher klischeehafte Story und etwas gar zu redselige Figuren hinwegsieht, ist der dritte Teil der Reihe nicht nur das wohl beste „Metro“-Spiel, sondern auch einer der gelungensten First-Person-Shooter der letzten Zeit.

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