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Reine Barkered fährt Schi in Fieberbrunn

Simon Welebil

Auf der Freeride World Tour in Fieberbrunn sind heuer die größten Klippen fällig

Der schwedische Freerider Reine Barkered hat fast zehn Jahre Erfahrung bei Freeride Contests in Fieberbrunn. Der Contestberg, der Wildseeloder, zeigt heuer allerdings ein ganz anderes Gesicht. Der viele Schnee ändert alles.

Von Simon Welebil

Reine Barkered steht am Gipfel des Marokka in Fieberbrunn und schaut in den etwa 35° steilen Nordhang, der unter ihm abfällt. Der 36-jährige schwedische Freeride-Veteran weiß schon genau, wie er seine Fahrt da hinunter anlegen wird. Links starten, dann quer über den Hang runterziehen: „The snow looks really good for some Powder-SuperG-turns. Full off-piste racing.“ „These are the money shots“, ergänzt Bergführer Guido Unterwurzacher, der knapp neben Reine steht. „Yeah, the money shots. It looks perfect. That’s what we’re here for.“

Dann sticht Reine Barkered in den Hang ein, über ihm eine Drohne, im Hang weitere Filmer und Fotografen. Reine Barkered ist dieses Jahr schon eine Woche vor dem Freeride World Tour Contest in Fieberbrunn. Ein Sponsor hat ihn eingeladen, um zwei Tage lang mit passionierten Freeride-AmateurInnen schifahren und filmen zu gehen. Reine hat zugesagt, nicht nur des Sponsors wegen, sondern auch um ein wenig vom Reisestress der Freeride World Tour runterzukommen, die ihn heuer schon nach Japan und Kanada geführt hat und nach Fieberbrunn noch Stopps in Andorra und der Schweiz bereithält.

Reine Barkered macht Turns

Timeline Productions

Der Wildseeloder ist heuer ein anderer Berg

So knapp vor dem Contest in Fieberbrunn die Schneebedingungen am Wettkampfort zu testen ist natürlich auch nicht schlecht, der Wettkampfberg selbst, der Wildseeloder uns direkt gegenüber, ist für die AthletInnen allerdings gesperrt. Doch den kennt Reine nach knapp 10 Jahren Contests hier nahezu auswendig. Mit so viel Schnee wie dieses Jahr hat er ihn aber auch noch nie erlebt, was doch Einiges verändert. Felsen, die in anderen Jahren für Siegerruns gesprungen werden, sind heuer komplett unter dem Schnee verschwunden. Dafür sind andere Felsen, größere, plötzlich fahr- und springbar geworden.

„It changes the whole face.“, sagt Reine Barkered. „Normally you know, which the best lines are because you have seen them for so many years. Now with this much snow - that changes everything.“

Reine Barkered fährt Schi in Fieberbrunn

Simon Welebil

Bergführer Toni Moßhammer vor dem tiefverschneiten Wildseeloder

Der viele Schnee ändert auch Einiges für die Bergführer, die bei der Freeride World Tour für die Sicherheit der AthletInnen zuständig sind. Anders als man vermutet, allerdings zum Besseren, wie Bergführer Toni Moßhammer erklärt. In schneearmen Wintern, wie wir sie in den letzten Jahren öfter erlebt haben, hätten sie oft Probleme, die Absprünge und Landungen zu sichern. In einem schneereichen Winter wie heuer sei diese Situation entschärft und auch was Lawinen anbelangt sei die Gefahr im Moment relativ überschaubar. In anderen Jahren hätten sie schon viel schlimmere Bedingungen erlebt.

Die großen Tricks halten Einzug auf den großen Bergen

Für Reine Barkered beginnt die Saison in der Freeride World Tour mit dem Contest in Fieberbrunn erst so richtig. Nach zwei relativ gemütlichen Bergen, bei denen er einen fünften und einen sechsten Platz eingefahren hat, wird es am Wildseeloder erstmals richtig steil. Das kommt seinem Fahrstil, schnell und hoch, sehr entgegen. Gegen Ende des Hangs wird es dann aber flacher und Reine ist sich sicher, dass er dann wieder Tricks auspacken muss.

Freestyle-Tricks haben in den letzten Jahren vermehrt Einzug in die FWT gehalten und Judges und Publikum begeistert. Vor allem junge Rider wie der Südtiroler Markus Eder stehen bei dieser Entwicklung ganz vorne. Heuer ist aber auch eine Freestyle-Legende in die FWT gewechselt, der alles noch mehr pusht, der US-Amerikaner Tanner Hall, der mehrfach Goldmedaillen bei den XGames geholt hat.

„Mindblowing“, sagt Reine Barkered zu den Veränderungen, die in seinem Sport vor sich gehen. Das Freestyle-Level der Neueinsteiger wird er wohl nicht mehr erreichen können. „I can do a 7, but it doesn’t look good", gesteht er. Er verlässt sich lieber auf einen Trick, den er gelernt und mittlerweile perfektioniert hat, ein Trick, den er nahezu poetisch beschreibt: „A Backflip is a Backflip,“, sagt er, „and everyone loves it.“ Dieses Wochenende wird er bei der Freeride World Tour in Fieberbrunn wohl wieder fällg werden, man kann gespannt sein, wie er ankommt.

Reine Barkered fährt Schi in Fieberbrunn

Timeline Production

Das Contestfenster beim Freeride World Tour Contest in Fieberbrunn erstreckt sich von 22.2.-28.2. Wenn die Bedingungen passen, soll der Contest am Samstag, 22.2. ab 08:30 starten. Live übertragen wird alles auf freerideworldtour.com und auf deren Facebook-Page.

Disclaimer: Die Reise nach Fieberbrunn erfolgte auf Einladung von Dynastar.

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