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Song zum Sonntag

Der Song zum Sonntag: Pom Poko - „Crazy Energy Night“

Die Norweger Pom Poko bringen mit „Crazy Energy Night“ punkig süßen Wahnsinn, der durchaus noch mehr Kuhglocken vertragen könnte.

Von Christoph Sepin

Hallo, alle meine Fieberträume, hier ist ein Lied über euch: Kaum zuvor ist ein Stück Musik so passend betitelt worden, wie „Crazy Energy Night“ von Pom Poko. Der Name ist hier für knapp dreieinhalb Minuten Programm, in den Lyrics, in den Instrumenten, im wahnwitzigen Puppentrickmusikvideo.

Das Quartett Pom Poko kommt aus dem norwegischen Oslo, „Pure Norwegian Punky Sweetness“ beschreibt der Pressetext die Band, musikalische Vergleiche zu Le Tigre und Deerhoof werden gezogen. Das Debütalbum der Gruppe heißt „Birthday“ und ist Ende Februar erschienen. Darauf zu finden: Lieder mit Namen wie „My Work Is Full Of Art“, „Milk Trust“ oder „Honey“. Und eben auch „Crazy Energy Night“.

Vor der Band gab es außerdem den japanischen Animationsfilm „Pom Poko“ des legendären Studio Ghibli. Als Lautmalerei wurden die beiden Wörter ursprünglich verwendet, für das Geräusch, das es macht, wenn sich ein Tanuki-Wildhund auf dem Bauch herumtrommelt. Auch heute ist das noch eine passende Visualisierung im Kopf, wenn man sich die Musik der Band Pom Poko anhört.

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  • Auch der geschätzte Wissenschafts- und Popjournalist Thomas Kramar macht sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song seine Gedanken.

Auf den Eigensinn dieser Postmodernisten kann oft am besten mit Ironie und Referenzen reagiert werden. Wie passend also, dass in den Kommentaren zum Musikvideo von „Crazy Energy Night“ gleich mal jemand den Wunsch nach „more cowbell“ postuliert, obwohl da nicht viel mehr Cowbells reinpassen würden in das Intro dieses Songs. „You can never have enough cowbell“, lautet die nächstgepostete Antwort.

Abgesehen von den Kuhglocken: Im Prinzip sind das nur zwei Hooks auf diesem kraftvollen Upbeat-Geklopfe, eine sich wiederholende Strophe, ein sich wiederholender Refrain: „Slowly burning into the equation“, singt Vokalistin Ragnhild Fangel bereits nach wenigen Sekunden, macht also das Gegenteil von ihren Lyrics, schnell und nicht langsam. Was das alles bedeuten soll, ist nicht klar, aber das geht so schnell dahin, dass man sich gar nicht viele Gedanken darüber machen will. Sondern lieber mitfiebert: „Slowly turning mad man into savior!!“.

Am 16. April 2019 spielen Pom Poko live im Flex Cafe in Wien.

Dann plötzlich in all den Überlagerungen, den Gitarren und Verwirrungen, ein Blick nach innen: „If that is what you want“, beginnt Fangel und führt fort: „If that is what you like, if that is who you are“, ja, dann was? Antworten gibt es keine. Muss es auch nicht, stellt man fest, manchmal hören Sätze, Gedanken und Lieder einfach mittendrin auf. Denn auch der dickbäuchigste Tanuki wird mal des Trommelns müde.

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