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Acht Tage Serie Ausschnitte

Sky/Neuesuper/Stephan Rabold

In der deutschen Serie „8 Tage“ rast ein Asteroid auf Europa zu

Europa wird zur Kill Zone und muss evakuiert werden. Bei der Science Fiction-Dramaserie „8 Tage“ hat unter anderen der österreichische Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky Regie geführt.

Von Jan Hestmann

Schauplatz Berlin: Verlassene Häuser, panische Menschen auf den Straßen, und Nachtichtensprecher, die nur noch ein Thema kennen. Die Auslöschung Europas naht und scheint unaufhaltsam. Ein Asteroid mit einem Durchmesser von 60 Kilometer rast auf die Erde zu, Berechnungen zufolge soll er in acht Tagen an der Westküste Frankreichs einschlagen. Und damit gilt ganz Europa als sogenannte Kill Zone, die Überlebenschancen dort sind gleich Null.

Während ein großer Teil der Bevölkerung verzweifelt nach Möglichkeiten sucht, den Kontinent so schnell wie möglich zu verlassen, haben viele längst resigniert und warten auf den Einschlag. Die Zeit vertreiben sie sich dabei auf unterschiedliche Weise. Die einen suchen Halt in der Kirche, die anderen veranstalten ausgelassene Raves und Orgien in leerstehenden Häusern.

Acht Tage Serie Ausschnitte

Sky/Neuesuper/Stephan Rabold

Die Serie folgt einer Berliner Kleinfamilie, die versucht, mithilfe von Schleppern nach Russland zu gelangen, wo sie sich in Sicherheit glaubt. Die Flucht geht allerdings fürchterlich schief. Das ist nur einer von vielen Handlungssträngen, dem die Serie „8 Tage“ folgt. Da ist auch noch der Vorzeigepolizist Deniz (gespielt von Tough Cop-Darsteller Murathan Muslu), der stur die Stellung hält, um noch ein gewisses Maß an Ordnung aufrechtzuerhalten.

Acht Tage Serie Ausschnitte

Sky/Neuesuper/Stephan Rabold

„Wenn wir uns alle wie Tiere benehmen, können acht Tage verdammt lang werden“, predigt Deniz einem randalierenden Teenager. Mit der deutschen Mini-TV-Serie „8 Tage“ inszenieren die Regisseure Stefan Ruzowitzky und Michael Krummenacher einen rasanten Überlebenskampf, dessen Prämisse es ist, die unterschiedlichen Facetten des Menschen im absoluten Ausnahmezustand auszuleuchten. Über allem schwebt stets die große Frage, wie man sich verhalten soll, wenn das Ende bevorsteht.

Endzeit-Tatort trifft Genrekino

In punkto Dramafaktor wäre weniger manchmal mehr gewesen. Teils absurd überzeichnete Figuren und donnernde Sakralmusik überspannen oft den Bogen. Fairerweise muss den Serienschöpfern aber auch eine sichtbare Lust am Experimentieren attestiert werden. Kuriose Szenen, die etwa eine Kettensäge und Gedärm, oder auch eine spektakuläre Schlägerei zwischen einem Politiker und einer Journalistin vor laufender Fernsehkamera umfassen, fallen heraus und haben einen charmanten Anstrich von wahnwitzigem Genrekino. Sequenzen wie diese paaren sich dann mit dem Esprit einer Art Endzeit-Tatort - eine Mischung, die nicht immer funktionieren will.

Dazwischen bleibt die Geschichte der fliehenden Kleinfamilie aus Berlin aber durchaus packend. Speziell Schauspielerin Christiane Paul, die die willensstarke Mutter Susanne spielt, kann inmitten dieser - vor allem emotionalen - Dauereskalation glänzen. Sie will man bis zum letzten Tag begleiten, auch wenn man dabei einige Schwächen der Serie „8 Tage“, die auf Sky erschienen ist, ertragen muss.

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