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Game Developerin Johanna Pirker

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„Ich drücke mich aus durch die Informatik“

Sie forscht und unterrichtet, programmiert und organisiert - und der gemeinsame Nenner aus allem, was sie tut, sind Games: die umtriebige und ausgezeichnete Grazer Gamesforscherin Johanna Pirker im Porträt

Von Conny Lee

Johanna Pirker hat an der TU Graz und am MIT (Massachusetts Institute of Technology) studiert, sie unterrichtet an der TU Graz Game Development und - Design, Data Science, Social Media Technology, sie ist Initiatorin und Direktorin der Game Dev Days - der größten Konferenz für SpielentweicklerInnen in Österreich, sie entwickelt selber Spiele und sie war letztes Jahr auf der Forbes Liste „30 under 30“ für Wissenschaft - und damit haben wir noch jede Menge ausgelassen.

Johanna Pirker macht so Vieles, dass einem schwindelig wird, wenn man versucht einen Überblick davon zu geben. Was sich jedoch als roter Faden durch alle ihre Projekte zieht, sind Games, die ihr zufolge ein mächtiges Medium sind, das noch sehr unterschätzt wird. Besonders reizvoll ist für sie die Gamesforschung als interdisziplinäres Feld, beispielsweise die Anwendung von Game-Elementen und Gamification für Lernprozesse. Eines ihrer Projekte in diesem Zusammenhang ist das VR Experience Maroon. In Kooperation mit dem MIT hat sie ein interaktives Physiklabor entwickelt, das vor allem für den Einsatz im Klassenzimmer gedacht ist. In einer simulierten VR Umgebung können Experimente durchgeführt werden, die sonst zu teuer oder zu gefährlich wären. Außerdem können Phänomene sichtbar gemacht werden, wie magnetische Felder, um so das Prinzip und die Formeln, die dahinter stecken, für SchülerInnen verständlich zu machen.

Für Maroon wurde Johanna Pirker mit dem „Best Visualized Experiment“ Award vom GOLC (Global ONline Laboratory Consortium) ausgezeichnet - eine von vielen Auszeichnungen, die die Forscherin bereits erhalten hat.

Schon mit 3 Jahren, noch bevor sie Lesen und Schreiben gelernt hatte, konnte sie schon in der DOS Command Line ein Videospiel starten, und Spiele haben sie ihr Leben lang weiter begleitet. Trotzdem war nach dem Gymnasium für sie nicht klar, was sie studieren würde. Musik und Psychologie waren für sie denkbar, oder auch Chemie. Dass sie dann doch ein Informatik-Studium anfing, scheint für sie heute fast wie ein Wunder, da ihr Bild den üblichen falschen Vorurteilen entsprach, bei diesem Studium sitze man nur in einem Keller und starre auf Bildschirme. Dabei, so betont Pirker, sei das Informatik-Studium ein extrem buntes und interaktives Feld. Wenn Johanna Pirker davon spricht, beginnen ihre Augen zu funkeln und diese Begeisterung möchte sie weitergeben und mehr Menschen davon überzeugen, sich der Informatik zu widmen:

Ich kann alles, was in meinem Kopf ist, anderen interaktiv verfügbar machen. Wenn ich die Idee für eine coole kleine Erfahrung habe, kann ich die umsetzen, programmieren, und andere können das dann erfahren. Also nicht nur sehen, sondern wirklich auch damit interagieren, und das ist extrem cool. Das ist meine Variante: Ich wär gern begabt beim Schreiben oder als Künstlerin, aber ich kann mich anders ausdrücken - durch die Informatik.

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