Die Zudeckerin - Drogenmathematik

Auf der österreichischen Autobahn können wir dank einer vifen Werbeagentur eines FPÖ-Landesrates auf schönen Schildern lernen, was DROGEN + AUTO ergibt. Und keine Sorge: Für die, die schon dicht sind, gibt’s auch noch eine Version mit Piktogrammen.

Eine Kolumne von der Zudeckerin

Keine Macht den Drogen! Da hab ich mich früher immer gefragt: Wer macht den Drogen etwas? Der Keine? Und damit solche Missverständnisse nicht passieren, hat unsere verantwortungsvolle Regierung gut in eine Werbeagentur investiert, damit wir auf der Autobahn jetzt neue Mathematik lernen: „DROGEN + AUTO = GEFAHR“ steht da auf den brandneuen Tafeln. Diesen Spruch versteht wirklich jeder und deshalb hat er auch seinen Preis: 132.000 Euro. Selbstverständlich ist es ein Zufall, dass dafür vom behoferten Verkehrsministerium eine Werbeagentur bestellt worden ist, die im Mehrheits-Besitz eines FPÖ-Landrates ist. War halt einfach die Agentur mit den besten Mathematik-Kenntnissen!

Diese Kampagne ist aber nicht nur wichtig, weil Drogen und Autofahren eine echt blöde Idee sind. Sondern auch, weil die Anzeigen für bedrogte Autofahrende 2018 drastisch gestiegen sind. Liegt vielleicht unter anderem auch daran, dass sich Polizisten im letzten Jahr äußerst gern direkt vor Hanfmessen aufgehalten haben. Hätten sie sich auf Autobahnrastplätze konzentriert, würde auf den feschen Schildern jetzt wahrscheinlich eher LULU + IM FREIEN = DELIKT" stehen.

Apropos Geldausgeben: Die SPÖ hat ja eine Anfrage gestellt, wieviel die Regierung letztes Jahr für Werbung und PR verbraucht hat. Angeblich waren es 45 Millionen! Das kann aber nicht stimmen. Die FPÖ hat doch noch 2016 als Opposition bei der schwarz-roten Regierung so wild gewettert, dass deren Werbebudget von 22 Millionen eine übertriebene Selbstbeweihräucherung wäre.

Gut, und selbst wenn sie jetzt wirklich doppelt so viel ausgegeben haben: Die FPÖ macht sich halt einfach gerade nicht so Sorgen um Geld. Die sind erleichtert, dass das 9-Milliarden-tiefe Schuldenloch der Hypo Alpe Adria langsam repariert wird. Und vielleicht alle bald die Auslöser des Debakels vergessen werden. Der Staat Österreich hat ja gerade 1,23 Milliarden Bad-Bank-Wiedergutmachung überwiesen bekommen! Und da verspielen sich ein paar Kampagnen-Tausender fantastisch.