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Moneyboy steht ohne Shirt in seiner Küche.

Moneyboy

Wir haben Money Boys Cooking-Skills analysiert

Restaurantkritiker Florian Holzer sagt uns, ob hinter der “Traphouse-Kitchen” ein höherer kulinarischer Auftrag oder Bullshit steckt.

Von Felix Diewald

Kochshows, das sind fancy Einbauküchen im Schweinwerferlicht und Typen wie Andi und Alex. Money Boys Kochshow ist anders.

Er, der Typ, der den Swag aufdreht und „I bims" erfunden hat, steht in einer Küche, die aussieht wie die in deiner Studenten-WG. Dabei filmt ihn irgendein Freund mit dem Handy – No Money Productions.

Money Boy kocht moderne amerikanische Küche – also nicht einfach nur Burger und Pommes. Unter anderem am Herd (natürlich, wie bei Money Boy üblich, englisch ausgesprochen): Lamb over Rice, Fried Chicken, Meatballs mit Marinara Sauce, Italian Sausages, Chicken & Waffles oder Chinese-Restaurant-Style Sweet & Sour Chicken.

Holzer: „Money Boy ist ein passabler Koch"

Restaurantkritiker Florian Holzer sieht in allen Gerichten eine Parallele: Es sind Speisen, „in denen es im Wesentlichen darum geht, Huhn zu panieren und mit Käse zu überbacken, Nudeln zu panieren und mit Käse zu überbacken oder Rindfleisch zu panieren und mit Käse zu überbacken“.

Money Boy ist trotzdem ein passabler Koch, sagt Holzer. „Er verwendet die richtigen Temperaturen.“ Verbesserungspotential gibt es dennoch. „Er könnte besser werden, wenn es darum geht, den Eigengeschmack der Produkte herauszuarbeiten.“

Premium-Produkte „völlig verhunzt“

#Traphousekitchen

Auf Youtube gibts alle Folgen

Beim Kochen setzt Money Boy auf Premium-Produkte. Er verwendet die teuren „De Cecco“-Nudeln aus Italien und die exklusive Beurre d’Isigny aus Frankreich. „Man kann ein normales Baguette nehmen“, erklärt er in einem Video. „Aber das hier“, fügt er stolz hinzu, „ist ein Baguette aus der Champagne. Das ist soft und fluffy“, und bricht zum Beweis ein Stück ab. Florian Holzer: „Die Ausgangsprodukte sind teilweise großartig. Aber wie er sie dann völlig verhunzt, nein, zerstört, muss man schon sagen, da kommt einem das Grausen.“

Einen besonderen Charme entwickeln Money Boys Kochanleitungen. Sie sind in dem ihm eigenen Misch-Masch aus Deutsch und Englisch gehalten. Er sliced das chicken in nice pieces; das kommt dann in den fridge, bis es schön marinated ist.

Money Boy könnte sich in den nächsten Folgen mehr trauen, sagt Holzer. „Er kocht zwar mit Riesengriller, einer Fritteuse und Wasweisichalles. Dafür bleibt er aber auf der sicheren Seite.“

Money Boy: „So, wir fooden jetzt“

Vielleicht, das könnte ja sein, will Money Boy auch einfach nur gutes Essen kochen. Oder wie er selbst am Ende einer Folge sagt: „So, wir fooden jetzt“, dann von seinem frisch gemachten Philly-Cheese-Sandwich abbeißt, mit vollem Mund meint: „Dayumm, unglaublich gut.“ Nur um dann schelmisch hinterher zu schieben: „Ihr hättet wohl gern was davon, aber sorry, das ist mein Food. Ihr könnt es ja gerne nachkochen. Yippie!“

Money Boy hat kürzlich neue Folgen der „Trap House Kitchen“ auf seinem Youtube-Kanal angekündigt. Gastro-Kritiker Florian Holzer ist aktuell immer dienstags um 23 Uhr auf ORF 1 zu sehen in der Koch-Show „Fisch-Ahoi, das Meer braucht eine Pause“ und zu lesen in FALTER und KURIER.

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