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Aktueller Musiktitel:

Queen Leer

Andreas Jakwerth

fm4 soundpark weekly

Neues von Queen Leer, Elis Noa, Petrol Girls uvm.

Mavi Phoenix erhält endlich den FM4 Amadeus Award. Queen Leer kümmern sich um einen traurig-schönen Frühlingssoundtrack, Elis Noa wissen alles über die Liebe. Außerdem: Bands, die an die Uni zurückkehren. Ein Streifzug durch die österreichische Musikwoche.

Von Lisa Schneider

Nach drei Jahren in den Top 5 und somit der letzten Voting-Runde um den FM4 Amadeus Award hat sie es endlich geschafft: Mavi Phoenix gewinnt den FM4 Amadeus Award 2019.

Mavi Phoenix freut sich über Amadeus

Radio Fm4

Happy Mavi nach der Verkündung

Die Austrian Amadeus Music Awards werden am 25. April im Wiener Volkstheater vergeben - und es kann gut sein, dass Mavi Phoenix mit insgesamt drei Trophäen nachhause geht. Sie ist nämlich noch in zwei weiteren Kategorien nominiert. Einerseits als Songwriterin für ihre FM4-Jahrescharts 2018 Nummer Eins „Prime“ und andererseits für „Best Sound“ („Lost Prophet“-EP). Wir drücken die Daumen.

Natürlich war’s auch sonst nicht ruhig in der letzten österreichischen Musikwoche, einer vor allem für die Gitarre sehr gute: Pauls Jets haben ihr erstes Album veröffentlicht, es trägt den wunderbar pragmatischen Titel „Alle Songs bisher“. Aber auch das Black Palms Orchestra hat mit „Tropical Gothic“ einen neuen Longplayer vorgelegt.

Schönes Leiden mit Queen Leer

Falls ihr auch zu denjenigen gehört, die leider keine Tickets mehr für das ausverkaufte Konzert von Beirut am 14. April im Wiener Gasometer ergattert haben: hier gibt’s ein österreichisches Trostplaster. Die Band Queen Leer legt nach der ersten Single „Why, Thisbe?“ mit neuem Song und Video zu „The Old Mariner“ - und auch gleich mit ihrem ersten Album „Dreams Pyre“ nach. Im Titel-Aussuchen ist die Band also schon mal sehr gut: erspürte Träume und Nostalgie, der jungen Geist im alten Körper, Antike, Klassik, Romantik.

Wie am Anfang des Videos gleich mal auf einer alten, klapprigen Schreibmaschine hingetippt ist der Titel „The Old Mariner“ wieder so ein Ausflug ins gewünschte Vergessen, irgendwohin in die Ferne, wo die verlorene Liebe nicht so weh tut, und die Musik als kleine Überwindungsstrategie besser funktioniert. Natürlich muss das zu großen Teilen analog ablaufen, und wie man auch an allen Ecken und Enden merkt, dass erdiger Grunge und gerotzter Rock’n’Roll wiederkommt, sind es hier in einem ebenfalls wunderbaren Revival große, weiche Streicher- und Bläsersätze, die die Songs so schwermütig schön machen.

Liebesbriefe von Elis Noa

Sehr feinfühlig ging es auch mit Elis Noa durch die letzte Woche. „Love Letter“ heißt die neue Single der Wiener Soulpop-Band.

Wozu noch Briefe schreiben, wenn es auch Herz-Emoticons am Handy gibt? Weil Briefe und Bücher beständige, zeitlose Schätze sind, ganz ähnlich diesem Song. Ein gedämpfter Beat diesmal, sachte Elektronik, leises Auf- und Abflimmern. Alles Komponenten, die um die Stimme kreisen. Und die findet ohne viele Worte genau die richtigen: „We admire beauty, don’t we? Shouldn’t we admire only?

Elis Noa sind mit diesem Release beim Wiener Label Las Vegas Records untergekommen. Die zweite EP des Trios wird am 3. Mai erscheinen.

From outer space: Spitting Ibex

Die Wiener Band Spitting Ibex ist unter ihren Fans vor allem für ihre fahrigen, druckvollen Liveshows - in einer Mischung aus Funk, Rock und Elektronik bekannt. Vor gut zwei Jahren gab es bandintern einige Veränderungen, seit diesem Zeitpunkt ist auch Frontfrau und Sängerin Tanja Peinsipp mit dabei.

Letzte Woche haben Spitting Ibex ihre neue Single „The Seeds Of Your Sorrow“ inklusive Video veröffentlicht. Gedämpfte Stimmung, mehr Soul als Funk. Am Anfang steht die Frage: „Could you tell me/ what does it need to be free?“ Und dann wird aufgezählt: die Ängste, die Depressionen, die Alpträume. Die aber nicht nur in einem Kopf sind, sondern in allen. Beat um Beat und mit eindringlicher stimmlicher Performance schält sich Tanja Peinsipp aus ihrer Muschel. Ganzkörperbemalt, als eine Art Alien steigt sie schließlich auf die Kanzel und predigt vor der wütenden Meute: Solidarität! Mitgefühl! Liebe! Weil nicht Toleranz, sondern Akzeptanz manchmal das Schwierigste ist.

Und wenn wir schon - nach Spitting Ibex - bei guten Bandnamen aus Österreich sind: da gibt es diese Woche viel Neues zu entdecken. Punkrock-Lieblingsbeispiel Nummer eins: „What Would Tilda Swinton Do“? Oder, mit trockenen Gitarren und rauer Stimme: „Strandhase“. Letztere sind das neueste Signing am Wiener Label Seayou Records. Noch ist keine Single erschienen, wer aber bei Youtube reinschaut, wird diese Video-Session als Vorgeschmack finden:

Der heutigen Kolumne fehlt noch ein bisschen guter Krach. Deshalb hier als letztes Video die neue Single der Post-Hardcoreband Petrol Girls (mit Wiener Neustädter Beteiligung von Zock Astpai an den Drums), auf dass es auch euch in den Ohren scheppere.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Back To University: Weil Ogris Debris, besser gesagt einer Hälfte des Duos - Daniel Kohlmeigner - „schnell fad wird, wenn er nur eine Sache macht“ - hat er gemeinsam mit Gerhard Senz einen dreijährigen Studiengang namens „Elektronische Musik & Sound Design“ zusammengestellt. Er startet im Herbst am Vienna Music Institute. Schon vorab gibt’s Workshops zum Thema Ableton live.
  • Mynth sind für das Video zu ihrer Single „Elevator“ für die Berlin Music Video Awards nominiert. Verantwortlich zeichnet - wie für viele, gute Musikvideos aus Österreich - Rupert Höller.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger kleine musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Noch mehr aus dem Genre Shoegaze-Dreampop, diesmal aus Salzburg: Philip Paulus veröffentlicht mit seiner Band The Velvet Swing seine zweite EP „Sacred Spring“. Hört man sich am besten an, wenn man in der Wiener Secession vor dem Beethovenfries sitzt (Ver Sacrum!). Philip Paulus war außerdem zu Gast im FM4 Soundpark, das Interview gibt’s im FM4 Player nachzuhören.
  • Nochmal Salzburg, diesmal Hiphop: Rapper DCone und Produzent ANAVONDEONDAN haben mit einigen Kollegen eine neue EP veröffentlicht.
  • Die hervorragende Farce wurde von 12 Minutes LIVE für eine Session ins Okto Studio gebeten. Sehenswert.
  • Der Wiener Musiker und Produzent Velar Prana veröffentlicht mit seinem Projekt „8 weeks / 8 tracks“ jeden Freitag eine neue Single. Das aktuelle Stück heißt „Splendour“. Für Fans von Cid Rim, zurückgelehnter Elektronik und zugänglicher Vielschichtigkeit.
  • Can anybody save our souls today? „Mayday“ heißt die neue Single von The Fictionplay, damit und noch viel mehr neuem Material geht die Wiener Progrock-Band jetzt auch auf Tour. Aktuell noch in Deutschland, im April aber auch wieder zurück in Österreich.
  • Zur aktuellen Single „Creep“ von Soap&Skin gibt’s ein hypnotisierendes Video. So schön kann Schimmel sein.
  • Zum Abschluss ein sehr feines Stück Musik, für den verspäteten, gemütlichen Wochenstart: Yaraicho mit „Same“.

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