FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Zelda

Nintendo

Ready, Player One! Ein FM4 Extraleben übers Alleinspielen

Spielen, das geht eigentlich kaum allein - außer in Videospielen, wo der Computer Spielpartner, Gegner oder einfach Spielplatz ist. Das FM4 Gameskränzchen über Freud und Leid des Spielens ohne Mitspieler*innen.

Von Rainer Sigl

In der Frühzeit der Videospiele sorgten sich Eltern, dass ihre videospielbegeisterten Kinder vor den elektronischen Spielgeräten vereinsamen würden. Statt mit Freunden ganz allein zu spielen - eine furchtbare Vorstellung.

FM4 Extraleben: Einzelspieler*in

Conny Lee, Rainer Sigl und Robert Glashüttner sprechen übers ALleinspielen in Games. Am Montag, 1. April 2019, von 21 bis 22 Uhr auf Radio FM4, im FM4 Player sowie als Podcast.

Was damals dank hitziger Runden „Winter Games“, „Bubble Bobble“, „Gauntlet“ oder sonstiger Local-Coop-Spiele vor einem Rechner schon nicht die ganze Wahrheit war, hat sich im Zeitalter des Internets fast völlig umgekehrt: Die größten Spiele des Planeten sind selbstverständlich Multiplayer-Erlebnisse - und das „Alleinspielen“ ist für viele eher die Ausnahme als die Regel geworden.

Das FM4 Extraleben widmet sich dieses Mal den Varianten von Einzel- und Mehrspielererlebnissen, äußert eine ebenso nostalgische wie misanthrope Vorliebe fürs Einzelspielererlebnis und findet, dass die spannendsten Spiele jene sind, die irgendwo dazwischen liegen.

Pong

Atari

Multiplayer, eine moderne Erfindung? Nicht ganz: Die allerersten Spiele kamen nicht ohne menschliche Mitwirkung aus

Single-, Multi-, Allesplayer

Dabei ist schon die Absteckung einer historischen Entwicklung schwierig: Die allerersten Videospiele, „Tennis for Two“ und „Pong“, brauchten selbstverständlich einen menschlichen Spielpartner. Und in der Arcade-Ära war das simultane Miteinander- und Gegeneinanderspielen zumindest per Schwanzvergleich in der Highscore-Liste fixer Bestandteil der Attraktion. Videospiele lebten also schon immer zwischen der Faszination des Spielens allein - sozusagen vom Kampf Mensch gegen Maschine - und dem Spaß am Gemeinsamen, ob es nun sportlicher Wettstreit oder gemeinsames Erleben war.

Reine Einzelspieler*innenspiele, wie sie vor über einem Jahrzehnt zumindest im AAA-Segment Standard waren, bekamen damals gern einen hastig zusammenprogrammierten Multiplayer-Modus spendiert - inzwischen ist es umgekehrt bzw. haben Riesenspiele wie „The Division“, „Destiny“, aber auch frühere Einzelspielerblockbuster wie „Call of Duty“ schon gar keine Einzelspielerkampagne mehr zu bieten. Zugleich blüht Couch-Koop vor allem im Indiebereich - weil Games auch im Party-Kontext mit Bier, Chips und Freundesrunde ganz sozial Spaß machen.

Gang Beasts

Boneloaf

Was gibt es Schöneres, als seine Freunde zu verdreschen? And in the game!

Alleine ist am schönsten! Manchmal.

Ums Vereinsamen bei Videospielen muss man sich also keine Sorgen machen, eher im Gegenteil: Es fällt zunehmend schwerer, sich auch in Games vor menschlicher Gesellschaft zu verstecken. Amy Hennig, legendäre Games-Autorin beim „Uncharted“-Studio Naughty Dog, hat vor kurzem ihre Skepsis geäußert, dass Hochglanz-Singleplayerspiele auf kurz oder lang verschwinden könnten, weil ihre Produktion zu viel Geld verschlingt, das mit Multiplayerspielen eher wieder hereinkommt als durch klassische Singleplayer-Titel.

Dabei gibt es zweifelsohne jede Menge Spieler*innen, die sich aus verschiedensten Gründen nicht fürs Spielen mit echten Menschen interessieren: Toxische Kultur, unangenehme Erfahrungen mit Mitspieler*innen und eine Vorliebe für epische, nicht von anderen Menschen gestörte und gut erzählte Spiele, die so eben nur als Einzelspieler*innen-Erlebnisse klappen können, werden oft als Gründe für den Rückzug ins Alleinspielen angeführt.

Sprechen wir über Computerspiele!

Zu allen Themen und Sendungen von FM4 Extraleben gibt es Online-Artikel (bis März 2017 und ab April 2017, sowie einen Podcast.

Werden sich also erzählerische Singleplayer-Games in den kommenden Jahren immer mehr in den Indie-Bereich zurückziehen müssen? Wird das gemeinsame Spiel zur Norm und „Alleinspieler*innen“ als seltsame Eremiten übrigbleiben? Oder beweist nicht auch der kommerzielle Erfolg von für Einzelspieler*innen gemachten Spielen wie „Red Dead Redemption 2“, „The Last of Us“ und „God of War“, dass Alleinspielen auf absehbare Zeit nicht zum Minderheitenprogramm wird? Über das und viel mehr plaudern Conny Lee, Robert Glashüttner und Rainer Sigl hier:

mehr Game:

Aktuell: