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Cuco

Cuco

song zum sonntag

Cuco sitzt zu Hause herum und schreibt über das gebrochene Herz

Der Song zum Sonntag: Cuco - „Hydrocodone“

Von Christoph Sepin

Vor einem Monat publizierte der „Rolling Stone“ folgende Headline: „Chicano Star Cuco Signs Seven-Figure Deal With Interscope“. Eine bessere aktuelle Bestandsaufnahme der Karriere des Musikers könnte man wohl nicht in einem Satz machen. Cuco ist ein aufsteigender Stern der Musikwelt, angeblich versuchten sich gleich mehrere Labels über zwei Jahre gegenseitig zu überbieten, um ihn unter Vertrag zu bekommen.

Album gibt es noch keines von Cuco, der mit echtem Namen Omar Banos heißt, im Juni soll es aber so weit sein und das Debüt wird unter neuem Labeldach erscheinen. Und davon gibt es jetzt schon als Vorgeschmack den prächtig-schnulzigen Heartbreaksong „Hydrocodone“.

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  • Auch der geschätzte Wissenschafts- und Popjournalist Thomas Kramar macht sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song seine Gedanken.

Um darüber schreiben zu können, müsste man sich eigentlich einem ganz anderen Wörterbuch bedienen, dem der kitschigen Schlagermusik nämlich. Cuco schmachtet, er sülzt und sehnt sich nach der Liebe. Seine Lieder sind wie kleine Wehklagen, durchzogen von wärmender Melancholie, von zuckersüßem Herzschmerz.

Die Welt da draußen, die scheint keine große Rolle zu spielen, wenn Cuco dem Selbstmitlied frönt: „I’m sitting in my room“, lamentiert er. „I’m all alone now, missing you“. Ach, die Liebe ist weg, ach, wird man je wieder solche Gefühle fühlen können. Cuco schwelgt, er himmelt und betet an.

„Hydrocodone“, das titelgebende Schmerzmittel, musste Cuco nehmen, nachdem er in einen Autounfall verwickelt war. Zu der Zeit wurde das Lied auch geschrieben. Die Schmerzen seines Unfalls, so wirkt es, wenn er vor sich hin singt, sind aber gar nichts im Vergleich zu seinem traurigen, gebrochenen Herzen. „The tainted paint that’s on the wall“, so das Bild das mit Worten gebaut wird. „Crumbles and corrodes rumbling softly as it hits the floor“. Ach, der süße Kummer, ach, das schöne Elend der Einsamkeit.

Wie in vielen seiner Lieder bedient sich Cuco auch hier den großen Klischees, erzählt übertrieben und überspitzt von seinen Emotionen, schafft es aber trotzdem, das zu erreichen, was die neue, gute Generation Popstars auszeichnet: mit seinem Publikum auf Augenhöhe zu bleiben. Egal, ob das jetzt ein Lied über das Rumhängen ist, über das Nichtstun im heißen Sommer, oder hier über das gebrochene Herz, das einen dann letzten Endes doch wieder einholt.

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