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Beirut Konzert

Franz Reiterer

Beirut verzaubern das Gasometer

Die glorreiche Indie-Folk-Formation Beirut hat einen grandiosen Auftritt im Gasometer abgeliefert. Inklusive neuem Album und jede Menge Brass-Vibes im Gepäck.

Von Michaela Pichler

Zach Condon, das Masterbrain hinter der US-amerikanischen Band Beirut, ist ein seltener Gast in Wien. Kein Wunder also, dass das Konzert im Gasometer schon lange restlos ausverkauft war. Zuletzt erschien das mittlerweile sechste Studioalbum „Gallipoli“: Mit jeder Menge Blechblas-Klängen und einer italienischen Farfisa-Orgel, die im Studio ächzt, überzeugt das neueste Werk wie in Beiruts musikalischen Anfangstagen.

Beirut Konzert

Franz Reiterer

Schon am Weg zur Konzertlocation staut es sich in der U3 – alle wollen das multiinstrumentale Ausnahmetalent live sehen und pilgern brav ins Gasometer. Bei so viel Interesse wird es schon bei der Vorband Helado Negro unglaublich eng. Der sehr sympathische US-Amerikaner gibt im Trio mit Saxofon und dahin plätschernden Samples Songs von seinem neuen Album „This Is How You Smile“ zum Besten und zaubert damit die ersten freudigen Gesichter ins Publikum. Kurz nach 21 Uhr ist es dann endlich soweit: Zach Condon betritt mit sechsköpfiger Band die Bühne und wird wie ein verlorener Sohn von seinen Die-Hard-Fans empfangen. Beirut beginnen den Abend mit „When I Die“, jener Song, der auch am neuesten Album „Gallipoli“ eröffnet.

Süßlich-melancholische Sounds

Bereits der zweite Song liefert den Vorgeschmack auf die kommenden 90 Minuten: Mit „Variete of Exile“ - ebenfalls auf „Gallipoli“ erschienen – fährt Condon die volle Beirut-Bandbreite an süßlich-melancholischen Sounds auf. Zur Ukulele mischt sich ein mehrstimmiger Männer-Chor, die Brass-Sections mit Trompete, Posaune und Flügelhorn bilden die klangliche Spitze des Beirut-Olymps. Balsam für die Ohren und ein bisschen kitschige Gänsehaut ist auch drin.

Beirut Konzert

Franz Reiterer

Es folgt eine Setliste, die tief in die Beirut-Album-Kiste greift und wunderschöne Nummern wie „Postcards from Italy“ und „Scenic World“ aus Condon’s Debützeiten hervorbringt. Da wird jedes Trompetensolo und jeder Ukulenengriff gefeiert, das Akkordeon stimmt im Walzer mit ein und im Publikum breitet sich Schunkelstimmung aus.

Zach Condon kommt mit seiner Band Beirut im Herbst wieder nach Österreich: Am 15. Oktober bespielt Beirut den Posthof in Linz und am 16. Oktober gibt es ein Open-Air-Konzert in der Arena Wien

Ab dem All-Time-Favourite „Elephant Gun“ ist der aufgeheizte Funke im Raum endgültig übergesprungen, die Menge strahlt und Lyrics werden fröhlich mitgeträllert. Zach Condon holt schließlich zum Grande-Finale aus, nach „Nantes“ folgen die drei Zugaben „Un dernier verre (pour la route)“, „We Never Lived Here“ und „The Gulag Orkestar“. Spätestens mit der letzten Nummer ist es amtlich: Das Gulag Orkestar, das Condon mit seinem Debüt 2006 erschaffen hat, steht höchstpersönlich auf der Bühne im Gasometer und erzählt vom Meer, vom Tanzen und vom Sommer - in den süßesten Brass-Klängen, die sich ein Beirut-Herz wünschen darf.

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