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Matthew Goode als Matthew Clairmont und Teresa Palmer als Diana Bishop in der Bibliothek von Oxford

Sky UK Limited

Gothic und ein bisschen cheesy. Die Serie „A Discovery of Witches“.

Die „All Souls“-Trilogie der Historikerin und Autorin Deborah Harkness rund um Hexen, Vampire und Dämonen war ein Bestseller. Ihre - in Streamingzeiten wie diesen nicht unlogische - Serienadaption mit Teresa Palmer und Matthew Goode in den Hauptrollen ist beim deutschsprachigen Start bereits für zwei weitere Staffeln bestätigt.

Von Martina Bauer

Gleich vorweg: Deborah Harkness´ „All Souls“-Buchvorlage ist immer wieder in die Nähe von Harry Potter oder Twilight gerückt worden, mitunter mit dem Zusatz: für Erwachsene. In Staffel eins der Serienadaption findet sich vor allem aber auch eine Art Anne-Rice-Flair. Zusatzinfo, falls genrebedingt an dieser Stelle die Frage auftauchen sollte: Nein, „True Blood“-Feeling hat es keines.

„A Discovery of Witches“ beginnt in der überaus illustren Kulisse der Universität von Oxford samt ihrer eindrucksvollen Bibliothek. Als die junge, erfolgreiche Historikerin Dr. Diana Bishop hier ein Manuskript ausheben lässt, schreckt sie damit sämtliche nicht-menschlichen Geschöpfe der Umgebung auf.

Hinter „Ashmole 782“, einem mythischen Titel aus der Sammlung des real-historischen Wissenschafters Elias Ashmole, sind nämlich Hexen, Vampire und Dämonen her. Es soll den Ursprung aller Spezies erklären, gilt jedoch seit Urzeiten als verschollen. Und eben dieses Manuskript ist der Akademikerin nun gewissermaßen zauber-leibhaftig erschienen.

Diana zaubert

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Hexenfund

Diana Bishops Forschungs-Spezialgebiet ist zwar die Alchemie, aber gleichsam Theorie-Flucht vor ihren Genen. Gehört sie doch einem großen Hexengeschlecht an, das sich bis nach Salem zurückverfolgen lässt. Nach dem ebenso mysteriösen wie frühen Tod ihrer Hexer-Eltern hat Diana allem Magischen abgeschworen, ihr Ashmole-Fund wird das jedoch nicht länger möglich machen.

Als erster von vielen am Schauplatz der sozusagen übernatürlichen Buchausleihe stellt sich Prof. Matthew Clairmont ein, seines Zeichens Biochemiker und 1500 Jahre alter Vampir. Und obgleich die verschiedenen Seelen, sprich Spezies, einander nicht gerade zugetan, ja Beziehungen untereinander geradezu untersagt sind - wir ahnen es - werden Hexe Diana und Vampir Matthew ein Paar.

Staffel eins von „A Discovery of Witches“ ist von 26. April an immer freitags um 20.15 Uhr in Doppelfolgen auf Sky 1 zu sehen sowie parallel via Sky X, Sky Go und On Demand abrufbar.

Gespielt werden die beiden von Teresa Palmer, bekannt etwa aus „Warm Bodies“ oder „Hacksaw Ridge“, sowie Matthew Goode, der unter anderem zum Serien-Cast von „The Good Wife“ oder „Downton Abbey“ gehörte.

Ihre (Liebes-)Geschichte ruft ab und an tatsächlich Twilight-Momente wach, insgesamt ist die Charakter-Chemie aber ausbaufähig. Wie überhaupt, es muss gesagt werden, die Schmuse-Szenen mitunter allzu soapmäßig daherkommen.

Diana und Metthew

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Zeichen der Zeit

Fortan wird Diana jedenfalls gezwungen sein, sich ihrer immensen Kräfte wie Vergangenheit zu stellen. Denn längst ist ein Kampf entfacht, in Worten wie Taten. Angriffspunkte: Hexe-Vampir-Beziehung, sagenumwobenes Manuskript inklusive Finderin, Herrschaft. Daran beteiligt: sämtliche Geschöpfe, ihre höchste Versammlung, genannt die Kongregation, sowie all jene, die an Machterhalt bzw. Sturz von ersteren interessiert sind.

Betitelt ist die Serie „A Discovery of Witches“ nach dem ersten Band des Buch-Dreiteilers (mit den Folgeromanen „Shadow of Night“ und „The Book of Life“), der im Übrigen immer wieder für seine Geschichtsakkuratesse gelobt wurde.

Doch auch Aktuelles lässt sich auf dem Bildschirm ausmachen. Da tragen Hexen Pussyhats, dort erscheinen die angeblich verbotene Vermischung der - gewissermaßen - Arten, sanktioniert von einer Institution, die wie ein selbsternannter Aufseher inklusive Regelbiegung nach Gutdünken wirkt, beinahe wie Polit-Kommentar. Plus, die Spezies kämpfen mit Problemen. Dämonen neigen zur Verrücktheit, Hexen zum Kräfteverlust und Vampire scheitern beim Biss-Verwandlungsakt. Flankiert wird dies von schlechten Blutbefunden, was by the way Matthew Clairmonts Forschunginteresse dar- und eine Umweltbelastungs-Frage in den Raum stellt.

Die vorerst acht Folgen der Serie kommen jedenfalls magisch düster und auch pittoresk daher. Neben Oxford wird an Schauplätzen wie französischen Châteaus oder venezianischen Palästen gewandelt. Zu altem Gemäuer gesellt sich fantastisches Interieur wie Accessoires.
Und: Louise Brealey aka „Sherlock"´s Molly Hooper ist in in einer Nebenrolle zu sehen, welche übrigens etwas abweichend von der Buchvorlage angelegt ist.

Wie gesagt, stellenweise etwas cheesy, aber insgesamt gut und durchgängig schaubar.

Pittoreskes Interieur in einem venezianischen Vampir Palast

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