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500 Euro Scheine

APA/dpa/Patrick Seeger

Zum Abschied: Deutsche Gangster Rapper über den 500er

Seit Freitag, 26. April, geben die Zentralbanken in Österreich und Deutschland keine neuen 500-Euro-Geldscheine mehr aus. Wir haben die schönsten lyrischen Auseinandersetzungen mit der lila Banknote im deutschen HipHop analysiert.

Von Felix Diewald

Bushido – “Lila Scheine lügen nicht” (2015)

Im Oeuvre von Bushido ist das obsolet gewordene Zahlungsmittel ein wichtiger Parameter in der Wahrheitsfindung, denn: Der Schein trügt nicht, wie er rappt:

Hier im Ghetto gibt es 1.000 Storys über dich
Menschen lügen, aber lila Scheine lügen nicht
Und selbst die aller-allergrößten Feinde grüßen sich
Menschen lügen, aber lila Scheine lügen nicht

KC Rebell – “Lilane Scheine” (2016)

KC Rebell, Rapper aus Essen, wählt einen induktiven Ansatz: Für ihn manifestiert sich im 500er-Schein das böse Antlitz unserer turbokapitalistischen Welt.

Du machst ein Kind mehr für paar Scheine in Lila
Du filmst deine Mutter für paar Scheine in Lila
Du konvertierst für paar Scheine in Lila
Diese Hunde machen alles für paar Scheine in Lila

Sido – “Chabos wissen, wer der Babo ist“ (Remix, 2013)

Sido wiederum nähert sich dem 500er aus ästhetischer Perspektive: Die Farbe des Scheins wird zum Mittel gesellschaftlicher Distinktion.

Zehntausend Hater und wieder mal sind sie angepisst
Denn alle meine Scheine sind lila so wie ein Amethyst

Shindy – “Statements” (2016)

Shindy attestiert der lila Banknote große Saug- und Wirkkraft auf dem Gebiet der Trauerbewältigung.

Mit lila Scheinen trocknen Tränen schneller als mit netten Worten
Hoes wollen rummachen – Captain Morgan

Wie es nach dem Ende des 500ers mit deutschem Gangster-Rap weitergeht, ist unklar. Dabei liegen die Alternativen auf der Hand: Punchlines über kleinere Scheine, Bitcoins oder Online-Banking.

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