Neue Songs von Fuzzman, Kerosin 95, Mavi Phoenix und Scheibsta & die Buben

Die Neuvorstellungen der Woche: Du bestimmst, wer am höchsten in die Charts einsteigt.

Von Lisa Schneider

Fuzzman – „Hände weg von allem“

Fuzzman ist zurück, als „Eremit am Firmament“, Captain Zeitlos, als Raumfahrer, obligatorisch mit Tschick und Bier im Cockpit. Zwischen Weltall und Beisl, Kopf und Gedanken in der Gegenwart, zynisch-frivol wie eh und je: „Hände weg von allem“. Ein Abgesang auf eben alles, auch, wenn der Spaß am Jetztzustand doch irgendwie zu spüren ist. Resignation kann ja auch schön sein, vor allem, wenn die Streicher sich hochschwingen, romantischer als bei Konstantin Gropper. Her mit allem, jedenfalls: am 3. Mai erscheint Fuzzmans neues Album.

Kerosin95 – „Außen hart innen flauschig“

„So süß wie Katzenbabies, so sauer wie Essig“: Kathrin Kolleritsch (ehemals Mitglied der Band Kaiko, aktuell Schlagzeugerin und Sängerin bei My Ugly Clementine) gibt sich unter ihrem Rap-Pseudonym gegensatzverliebt, hart und flauschig, bunte Plastikblumen im grauen Beton. In den Arm nehmen, auf den Arm nehmen? Die lauten, unangenehmen Wahrheiten aus dem Mund eines menschgewordenen Luftfahrtbetriebsstoffs, manchmal taktlos, immer im Takt. Oldschool-Meisterklasse und Weirdness im Paket, Kopfnicken, wavy.

Mavi Phoenix – „Romantic Mode“

LLT Records, bitch. Das war eigentlich der schönste Satz bei der heurigen Amadeus-Gala. Natürlich muss er auch die neueste Single einleiten. Mavi Phoenix hat sich also endlich die FM4-Auszeichnung geholt, die bei ihr im Regal jetzt vor sich hin glitzert, genauso wie die neue Single „Romantic Mode“, daneben, am Plattenteller. Kein richtiges candlelight ohne Mavizzle am Mikro: Wie fühlt es sich an, das gute, erste Date? Wie soll es sich anfühlen? „I am a romantic, I am the titanic and you’re the ocean that I sink into“. Mit dem großen Unglücksschiff hat Mavi Phoenix sonst aber auch herzlich wenig gemeinsam. Wie immer, kein Untergang, nur der nächste Aufstieg in Sicht.

Scheibsta & die Buben - „Offline“

Digitaler Detox mit den Salzburger Elefanten im Beatladen. Trampelt gut. Weg mit den GIFs, dem Gift, den Pics, den Fakes. Dein Lachen ist in Wirklichkeit viel schöner. Leben genießen, frei von W-Lan, rein ins Flugzeug und in den Flugzeugmodus. An alle, die es eventuell schon vergessen haben, schreiben Scheibsta & die Buben den letzten Weckruf: Mit Likes kannst du dir keine Liebe kaufen. Mit Liebe schon. Das Video, das übrigens kein Video ist, hilft, in den richtigen Modus zu switchen. Kann man nämlich hören ohne hinsehen, Standbild, während das (echte) Leben zu deftigen Bläsersätzen weiterläuft.