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Nodstop (The unused word & Testa)

eiland.wien

Nødstop: Musik zum Innehalten

The unused word und Testa bringen uns mit ihrem neuen Bandprojekt Nødstop zuerst in Bewegung - und dann zum Nachdenken. Dank ihrer neuen EP „Ø“ sind sie FM4 Soundpark Act des Monats Mai.

Von Stefan „Trishes“ Trischler

Mit ihren Stücken die Menschen berühren, das wünschen sich ja eigentlich alle Musikschaffenden. Solche mit zusätzlichem Sendungsbewusstsein wollen den Hörerinnen vielleicht auch noch inhaltlichen Input mitgeben. Der sollte aber richtig dosiert sein, denn ein erhobener Zeigefinger klingt nicht für jedes Paar Ohren gleich gut.

Das österreichische Duo Nødstop schafft diesen Spagat auf der ersten EP Ø elegant: Deren acht Songs lassen sich sehr wohl hören und genießen, ohne dem Inhalt der Texte genauer zu folgen. Es kann aber gut sein, dass diese einen irgendwann doch aus dem gemütlichen Nicken reißen - und man bemerkt, dass es etwa im eingängigen Opener Summer eigentlich um die bevorstehende Klimakatastrophe oder in #skyporn um Obdachlosigkeit geht. Genau diesen Moment des Innehaltens beschreibt auch der auf Englisch ausgesprochene Bandname - obwohl er ursprünglich von einer dänischen Notbremse stammt.

Die gute Chemie zwischen The unused word und Testa

Vor dem gemeinsamen Bandprojekt Nødstop haben The unused word und Testa schon einige Jahre gemeinsame Geschichte: Seit die in Bad Ischl lebende Produzentin und Sängerin mit ihrer Debüt-EP beim Wiener Label Duzz Down San andockte, kümmert sich der Produzent und Turntable-Musiker mit Tiroler Wurzeln um das Mastering ihrer Stücke. Gemeinsam mit einigen gelungenen Remixes sorgte das für ein Grundvertrauen und eine gemeinsame Wellenlänge.

Die gute Chemie zwischen The unused word und Testa brachte bei gemeinsamen Sessions in Bad Ischl dann auch schnell Resultate hervor: Beide steuerten Skizzen und Beats bei, die zusammen ausgefeilt und zu Songs ausgearbeitet wurden. Der zugehörige Bandname drängte sich bei einem kurzen Dänemark-Aufenthalt in The unused words Blickfeld und wurde ebenso unkompliziert angenommen.

So easy der Prozess, so komplex die Einordnung der Platte in enge Nischen: Musikalisch treffen auf „Ø“ futuristische Pop-Entwürfe auf tiefergelegte HipHop-Songs oder auch Stücke, die eine starke Prägung durch die klassische Bristol-Schule gar nicht leugnen wollen. Sie wäre also auch „nur“ zum Anhören interessant, dank der gesellschaftskritischen Texte (die man hier übrigens nachlesen kann) lernt man diese ausgereifte Debüt-EP aber auch auf einer tieferen Ebene zu schätzen.

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