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FLÖ: „Politisch aber parteifrei“

Vor gut 30 Jahren gegründet, sind die Unabhängigen Fachschaftslisten Österreichs (FLÖ) mittlerweile eine feste Größe bei den ÖH-Wahlen. Sie präsentieren sich als vernetzte Expert*innen, die vor allem auf lokaler Ebene für die Studierenden da sein wollen.

von Lukas Lottersberger

Vor gut 30 Jahren haben sich die Unabhängigen Fachschaftslisten (FLÖ) gegründet. Es war ein Zusammenschluss verschiedener Fachschaften mehrerer österreichischer Universitäten. Aktuell bestehen die FLÖ aus 15 verschiedenen lokalen ÖH-Listen: elf von öffentlichen Universitäten, vier von Fachhochschulen.

FLÖ-Spitzenkandidat Desmond Grossmann

FM4/Lukas Lottersberger

Der diesjährige Listenerste der FLÖ ist Desmond Grossmann. Er ist 22 Jahre alt und studiert in Graz Physik und Astrophysik. Dort ist er in der Basisgruppe NAWI Physik tätig, ist Mitglied in mehreren Kommissionen und hat auch sonst zahlreiche Aufgabengebiete.

Bei der ÖH-Wahl 2017 haben die FLÖ 14,08 Prozent der Stimmen erhalten. Das entspricht acht Mandaten in der ÖH-Bundesvertretung.

Seit jeher präsentierten sich die FLÖ als partei- und ideologiefrei. Auch Desmond Grossmann betont das einmal mehr: „Ich denke, dass wir politisch nicht in ein Links-Rechts-Spektrum einordenbar sind.“ Man wolle das Beste für die Studierenden und dass Parteianliegen keinen Einfluss auf Studierendenpolitik haben. „Das heißt nicht, dass wir nicht politisch sind. Aber es heißt, dass wir parteifrei sind“, so Grossmann. Ein Spruch im Flyer der FLÖ unterstreicht diesen obersten Grundsatz der Fraktion: „Hirn statt Parteibuch.“

Die Forderungen

Der Forderungskatalog der Fraktion ist breit gefächert. Anders als bei den politisch gefärbten Kontrahenten dreschen die FLÖ kaum mit Phrasen, sondern formulieren ihre Forderungen lang und breit aus.

So fordern die Fachschaftslisten etwa, „dass das Studienrecht gestärkt wird“, erklärt Desmond Grossmann. Konkret heißt das: Ein einheitliches Studienrecht für alle Hochschultypen, denn hier gebe es große Diskrepanzen zwischen Unis, FHs, PHs und Privatunis. „Zweitens fordern wir ein an die Lebensrealität der Studierenden angepasstes Hochschulsystem“, erklärt Desmond Grossmann. Außerdem will man die Vernetzung der lokalen Hochschul- und Studienvertretungen ausbauen, „damit das Wissen dynamisch fließt und weiter aufgebaut wird.“

Weitere Forderungen reichen von nachvollziehbaren Beurteilungskriterien, über den Ausbau von berufsbegleitenden Studiengängen, fairen Praktikalöhnen, Drittelparität in Gremien, bis hin zu leistbarem, gesundem Mensa-Essen.

Vernetzte Expert*innen mit Erfahrung

Alle Infos zur ÖH-Wahl 2019 gibt’s hier.

Wie die meisten antretenden ÖH-Fraktionen sind die FLÖ gegen Studiengebühren und steht zum allgemeinpolitischen Mandat der ÖH. Spitzenkandidat Desmond Grossmann spricht sich auch gegen weitere Zugangsbeschränkungen an den Unis aus. Bei diesem Thema wünscht er sich, dass Studierende mehr einbezogen werden, damit bestehende Zugangsbeschränkungen möglichst fair gestaltet werden.

Flyer von den FLÖ

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Wahlwerbegeschenke bei den FLÖ? Fehlanzeige.

Die FLÖ präsentieren sich als Expert*innen, die von ihrer Vernetzung profitieren. Der Fokus liegt augenscheinlich auf der dezentralisierten und lokalen Unterstützung an den jeweiligen Unis. Im Wahlkampf will man mit der Erfahrung und den bisher erreichten Zielen punkten. Wer seine Wahl anhand der verteilten Goodies der Fraktionen entscheidet, wird bei den FLÖ enttäuscht. Sie verteilen keinerlei Wahlwerbegeschenke. „Wir machen hiermit einen sehr ressourcenschonenden Wahlkampf“, so Grossmann.

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