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KSV-KJÖ: „Selber tun!“ als Motto

Der KSV-KJÖ tritt heuer mit klassischen linken Forderungen an, aber mit einem neuen Motto: „Selber tun!“ Man will die Studierenden organisieren, um politisch mehr zu erreichen.

Von David Riegler

Der „Kommunistische StudentInnenverband – Kommunistische Jugend Österreich“, kurz KSV-KJÖ, schickt heuer den Grazer Jus- und Geschichtestudenten Dario Tabatabai ins Rennen. Bei der Wahl treten zwei kommunistische Fraktionen an, ihre Forderungen sind ähnlich, doch der KSV-KJÖ will sich mit einem neuen Motto unterscheiden.

Das Motto des KSV-KJÖ heißt „Selber tun! – Für eine echte Studierendenbewegung statt fauler Kompromisse“. Der Spitzenkandidat Dario Tabatabai versteht darunter, dass die Studierenden mehr in politische Prozesse eingebunden werden. Er kritisiert, dass es schwierig sei sich an den Unis zu engagieren: „Man hat nur Nachteile, weil man Zeit und eventuell Beihilfen verliert und weil es anstrengend ist, Beruf und politisches Engagement miteinander zu vereinen.“

Bild des Spitzenkandidaten

Lukas Lottersberger

Spitzenkandidat

Dario Tabatabai ist 26 Jahre alt und studiert Jus und Geschichte an der KFU Graz.

Aufruf zum Engagement

Eine Möglichkeit, diese Situation zu verbessern, ist laut Dario Tabatabai, dass man Studierenden, die sich in irgendeiner Form engagieren, mehr Toleranzsemester zugesteht. Er erhofft sich daraus eine „echte Studierendenbewegung“. Das soll helfen, mittels Protestaktionen andere Forderungen, wie „leistbares Leben für Studierende“ zu ermöglichen, auch wenn das innerhalb der ÖH nicht umgesetzt werden kann.

Eine weitere Forderung des KSV-KJÖ ist die Abschaffung von Zugangsbeschränkungen, denn für Dario Tabatabai sind Aufnahmeprüfungen „in jedem Fall sozial selektiv.“ Er fordert eine bessere finanzielle Unterstützung der Studierenden, denn: „Es gibt so viele Probleme, die Studierende haben, weil es am Finanziellen mangelt.“ Außerdem kritisiert er den steigenden Einfluss der Wirtschaft auf die Hochschulen: „Konkret bedeutet das, dass die für die Wirtschaft weniger rentablen Studien immer mehr ausgehungert werden und in Studien investiert werden, die der Wirtschaft nützen.“

KSV versus KSV

Viele der Forderungen des KSV-KJÖ findet man in ähnlicher Form beim KSV-LiLi. Der Unterschied ist vor allem das Verhältnis zur Mutterpartei KPÖ. Der KSV-KJÖ wird von der KPÖ Steiermark unterstützt, während die Bundes-KPÖ den KSV-LiLi unterstützt. Trotz der Verwechslungsgefahr treten beide Fraktionen auch heuer wieder getrennt voneinander an. Rein rechnerisch hat ihnen das genützt, denn vor der Spaltung hatte der geeinte KSV nur ein Mandat, heute haben beide kommunistische Fraktionen ein Mandat in der ÖH.

„Wir versuchen, auch nützlich für die Studierenden zu sein.“

KSV-KJÖ-Spitzenkandidat Dario Tabatabai sieht den Unterschied zwischen den Fraktionen in der Art und Weise, wie sie Politik machen: „Wir sind sehr wohl für Protestaktionen, aber wir bieten auch Mietrechtsberatungen und Arbeitsrechtsberatungen an und wir haben Rechtskurse an der WU organisiert. Wir versuchen auch, nützlich für die Studierenden zu sein.“ Fakt ist jedoch, dass bei den letzten zwei Wahlen der KSV-LiLi die Nase vorn hatte.

Die Unterschiede sind trotzdem für viele Studierende nur schwer zu erkennen, da schon durch den ähnlichen Namen die erste Verwechslungsgefahr besteht. Eine Wiedervereinigung ist auch für Dario Tabatabai derzeit nicht in Sicht: "Man muss nicht um jeden Preis zusammenarbeiten“. Das gilt auch für die Koalition, denn auch wenn der KSV-KJÖ keine Fraktion direkt ausschließt, ist der Spitzenkandidat davon überzeugt, auch in der Opposition gute Politik machen zu können.

Eine Wiedervereinigung der beiden kommunistischen Fraktionen steht derzeit nicht zur Diskussion, darum wird der KSV auch heuer zweimal am Wahlzettel stehen.

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