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RFS: gegen Linksextremismus und Gendersternchen

Geht es nach dem Ring Freiheitlicher Studenten soll sich in der ÖH in Zukunft einiges ändern.

Von Ambra Schuster

„Die ÖH soll sich wieder auf die Interessen der Studierenden rückbesinnen“ und nicht gesellschaftspolitisch auftreten, fordert Tatjana Schraml. Die 23-Jährige ist gemeinsam mit Lukas Heim Spitzenkandidatin des RFS.

Die spitzenkandidatin des RFS im Porträt

Radio FM4

Spitzenkandidati*innen-Duo

Tatjana Schraml, 23 Jahre alt, studiert Jus und Wirtschaftsrecht in Wien.

Lukas Heim, ebenfalls 23 Jahre alt, studiert Politikwissenschaft an der Uni Wien und sitzt schon seit mehreren Jahren in der ÖH-Bundesvertretung.

Die Forderung des RFS ist nicht neu, wie schon bei den letzten Wahlen will er das allgemeinpolitische Mandat der ÖH abschaffen und fordert eine transparentere ÖH. Schraml spricht sich gegen die ÖH-Pflichtmitgliedschaft und den „Zwangsbeitrag“ von 19,20 Euro im Semester aus. Stattdessen soll es ein Probejahr geben.

„Der Student soll Einblick bekommen, was die ÖH für ihn leistet und sich dann entscheiden können, ob er Mitglied bleiben möchte oder nicht“, sagt Schraml. Die Gefahr, dass ohne verpflichtende ÖH-Mitgliedschaft die ÖH weiter an Wahlbeteiligung und damit Relevanz verlieren könnte, sieht sie nicht. Wer sich von der ÖH vertreten fühlt, würde auch weiter Mitglied sein wollen.

Auf Stimmenfang mit genderfreier Sprache

Der RFS setzt sich gegen verpflichtendes Gendern in der Wissenschaft ein. „Es soll ausreichen, wenn man im Vorfeld der Arbeit erwähnt, dass die maskuline Version für beide zählt. Dadurch sollte die Benotung nicht schlechter werden. Für uns hat dieses Gendersternchen und das Binnen-I keinen wissenschaftlichen Mehrwert.“

„Universitäten sollen keine Fachhochschulen werden“

Des Weiteren fordert der RFS, dass es mehr Online-Skripten- und Kurse und weniger Anwesenheitspflicht geben soll. Letzteres auch, um Universitäten von Fachhochschulen abzugrenzen. „Die Pflichtanwesenheit ist deutlich zu hoch. Eine Universität soll eine Universität bleiben und keine Fachhochschule werden. Wir wollen, dass das Studium auf- nicht abgewertet wird. Wir wollen hier auch eine Differenzierung im Titel.“

Freier Hochschulzugang – mit Vorbehalt

So wie die meisten anderen Fraktionen spricht sich auch der RFS für einen freien Hochschulzugang, also gegen Studiengebühren und gegen Zugangsbeschränkungen aus.

Bei der ÖH-Wahl 2017 hat der RFS 3,05 Prozent der Stimmen erhalten. Das entspricht einem Mandat in der Bundesvertretung.

Online findet man den RFS unter rfs.at, auf Facebook und als @der_RFS (Twitter).

Allerdings mit Vorbehalt: Wenn das Studium überlaufen sei und die Qualität darunter leide, seien Zugangsbeschränkungen „leider notwendig“. Langfristig setze man sich beim RFS aber für einen Hochschulausbau ein. „Jeder soll das studieren können, was er möchte“. Zumindest fast jede*r. Der RFS spricht sich nämlich auch gegen Studiengebühren aus. Allerdings sollen nicht-österreichische Studierende, auch aus anderen EU-Ländern, zahlen müssen, da „sie keinen Mehrwert für Österreich im Vorfeld leisten und auch im Nachhinein Österreich nichts mehr bringen, sondern nur Kosten schaffen. Wir wissen, dass das geltendem EU-Recht widerspricht, aber das ist unsere Vorstellung von Gerechtigkeit.“

Berührungspunkte mit den Identitären und der FPÖ

Auf seiner Website tritt der RFS explizit gegen Linksextremismus auf und will damit einen „Gegenpol“ zur „linken“ ÖH zu schaffen. Rechtsextremismus sei Tatjana Schraml an Hochschulen keiner bekannt. Auf die Frage nach Mitglieder der Identitären Bewegung in den eigenen Reihen sagt sie: „Ein Identitären-Mitglied oder Funktionär kann keine Funktionen beim RFS übernehmen. Aber es ist eine Bewegung und jedem steht frei, sie zu unterstützen. Im unmittelbaren Umfeld kann es durchaus sein, dass sich jemand schon mal an Demos beteiligt hat. Ich persönlich habe mich noch nie an einer Demo beteiligt.“

Mit seinen Themen und auch der Wortwahl („Zwangsgebühren“) bleibt der RFS der Linie der Mutterpartei FPÖ treu. Mit der stehe man auch in regem Austausch, unter anderem, was die Kommunikation und Finanzierung des Wahlkampfs betrifft. Im Gegensatz zur FPÖ, die in der Bundesregierung sitzt und den Vizekanzler stellt, hat der RFS lediglich eines von 55 Mandaten in der ÖH-Bundesvertretung. Sollte es bei dem einen bleiben, steht noch nicht fest, ob wie bisher Lukas Heim oder diesmal Listenplatzerste Tatjana Schraml dieses übernimmt. Eine Koalition könne man sich am ehesten mit der AG und den Junos vorstellen.

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