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Portraitfoto Lulu Schmid

Miyu Haydn

Soundpark Weekly

Neues von Dramas, Lulu Schmidt, Keke, Lex Audrey u.v.m.

Zwischen himmelhochjauchzender Indiehymne und feurigem Elektropop, sanft-souliger Ballade und cleverem Indiefunk: Die österreichische Musikszene steht im Mai in voller Blüte mit unzähligen Neuveröffentlichungen.

Von Andreas Gstettner-Brugger

Also ich komme da nicht mehr ganz hinterher. Alleine in den ersten beiden Maiwochen erscheinen neue Alben vom Fuzzman (sein fabelhaftes Werk „Hände weg von Allem“ ist schon heraußen), der melancholische Singer/Songwriter Bernhard Eder beschreitet mit seinem siebtem Album „Reset“ neue Wege und die Sechser-Combo Buntspecht vereint auf „Draußen im Kopf“ wieder so viele Stile und Schreibformen, dass man nix in eine Schublade stecken kann. Ebenfalls mit dabei im Veröffentlichungsreigen ist Fred Schreiber & Das große Komplott mit dem neuen Album „More Than Swing“, swingende Coverversionen von Freds Lieblingsindiehits.

Darüber hinaus feiern wir jetzt mal die neuesten Singles und Musikvideos.

Dramas - „Flatline“

Die Dramas, die den großen David Bowie verehren und ihre Musik gerne ganz schlicht als Elektropop bezeichnen, haben mit „Flatline“ wieder einen Song geschrieben, der diese feine Gratwanderung zwischen Melancholie und Euphorie beschreitet. Die Beats zu Beginn erinnern stark an das Duo Leyya, wobei der eingängige Refrain gut dahinstampft.

„So happy I could die“, singt Viktoria Winter über die von Mario Wienerroither sauber produzierte Nummer. Diese himmelhochjauchzende Atmosphäre wird durch das Krankenhausfeeling im Video konterkariert. Mit schokoladeverschmiertem Mund lässt es sich wahrscheinlich wirklich glücklich sterben.

Lulu Schmidt - „Fire“

An dieser Stelle habe ich schon von dem Song „Happy And I Hate It“ geschwärmt, den die niederösterreichische Sängerin und Musikerin Lulu Schmidt gemeinsam mit Klumzy Tung aufgenommen hat. Jetzt gibt es von der Ausnahmekünstlerin einen neuen Track. Sie hat einen unglaublich international klingenden Popsong gezaubert, der einen sofort mitsingen und die Arme in die Höhe werfen lässt.

Das exzellente mit verstörenden Momenten gespickte Video stammt von Rupert Höller, der schon für Leyya, Motsa und Mynth großartige Kurzfilme gedreht hat. Bei all den Details und den coolen Beats muss man sich dieses Video einfach immmer wieder ansehen.

Lex Audrey - „No Intention of Changing the World“

Vollkommen zu Recht waren Lex Audrey im Februar schon unser Soundpark Act des Monats. Ihr Debütalbum „No Intention Of Changing The World“ hat jetzt ein wunderschönes Video zum Titelsong erhalten. Der berührende Song verhandelt die Wut und Frustration, die einen angesichts der globalen Weltlage überkommen können. Allerdings gehe es darum, diese Energie in eine positive Form umzuwandeln und aktiv zu werden.

Die Unsicherheit, das Zögern und die Schwierigkeit, aus dem Pessimismus auszusteigen, hat die Band gemeinsam mit Raphael Pachner visuell mit recht einfachen Mitteln grandios umgesetzt. Ob der Ball wohl doch noch in den Korb geht, bevor wir uns und unsere Erde komplett ruiniert haben?

Keke - „Fugazi“

Eine Nummer über das Party Life geht schon noch, oder? Vor allem wenn man es so stylisch inszeniert wie Keke. In gerade mal zwei Minuten schafft es die gesangsstudierte Rapperin ein starkes Frauenbild mit guten Flow und fetten Beats zu verbinden.

Schon die Single „Paradox“ hat überzeugt, war sie doch recht direkt, mit einer gewissen härte. Jetzt zeigt sich Keke mit „Fugazi“ eine Spur zurückgelehnter und gleichzeitig immer noch mit starker Girlpower-Attitüde. Dazu braucht es kein falsches Gold um den Rollkragen.

Lorbeeren - „Ghost Girl“

Schon mit der Nummer „Bauch Beine Po“ hat mir die Band Lorbeeren ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert. Nun hat die Truppe die es anscheinend liebt, ihre poppigen Songs in (Selbst-)Ironie zu tränken, ein weiteres Gustostückerl produziert. Diesmal geht es musikalisch jedoch beschaulicher, schmalziger zu, im besten Sinne. Die funkigen Gitarren und die hohe Gesangslinie erinnern an die 80ies. Auch das Styling im Video lehnt sich daran an.

Besungen wird das „Ghost Girl“, das einfach nicht zurückschreiben will. Ob man sie auf Tinder kennengelernt oder auf Facebook angeschrieben hat, ist dabei unerheblich. Früher hätte man diesen Song wahrscheinlich drei Tage nach dem ersten Date gesungen. Heutzutage dürfte die Erwartung einer Rückmeldung schon nach zwei Stunden zu solch einem herrlichem Indieschmachtfetzen führen.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Ebefalls Neues gibt’s von unserem Prodzentenwunderwuzzi Cid Rim. „Is This Love“ fragt er sich über den herrlich vertrackten und geschmeidigen Beats. Über allem schwebt die Stimme von Jessica Winter.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger kleine musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Mit der neuen Single „Fake Blues“ präsentieren sich Kommando Elefant mit frischem Sound, der die Liebhaber des 90er-Indiegitarrenpop höher schlagen lässt.
  • Das passende Getränk zum Urlaubsort hat der Magic Delphin parat. „Dosenbier/Baggersee“ ist trotz Kälteeinbruch ein frühsommerlicher Indiepopgruß, der das neue Album ankündigt, das im Herbst erscheint.
  • Eine neue Stimme, die ich mit diesem Timbre noch nicht gehört habe, kommt von der Band The Sir Teens. Ihre Single „Wasteland“ ist ein zerbrechlich schöner Song, der trotzdem Ecken und Kanten hat. Eigenwillig und eigenständig.
  • Und in meiner Soundparksendung vom vergangenen Sonntag haben gleich vier Bands ihre neuen Platten vorstellen können: Der Fuzzman, Buntspecht, Bernhard Eder und Lisa Schneider hat Queen Leer zum Interview gebeten. Ach ja, und Al Bird Sputnik hat ein Schnitzelbeat Spezial zum „Muttertag“ gemacht.

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