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Himbeeren schön angerichtet

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Brand New am 18.5.2019

Neue Songs von Buntspecht, Girl in Red, K.Flay und The National. Votet mit, wer am höchsten in die FM4 Charts einsteigen soll.

Von Lisa Schneider

Buntspecht - „Rotweinmund“

FM4 Charts: Jeden Samstag von 17 bis 19 Uhr auf FM4 und nach der Sendung online

Buntspecht haben nicht nur gerade erst ein fantastisches FM4 Überraschungskonzert gespielt, sie haben auch gleich mit ihrem Album „Draußen im Kopf“ nachgelegt. Und da steckt eigentlich schon die Botschaft drin, die das Album einhüllt, und die am besten in der aktuellen Single „Rotweinmund“ zum Tragen kommt. Ein Stück, entstanden aus einem kurzen Rap-part, spontan ins Handy eingesungen. Und dann machen Buntspecht, worin sie die aktuellen österreichischen Meister sind: Alltagsphilosophien und das leichte Leben kombinieren, genauso wie Pop und all seine schönen folkigen, brassigen, bluesigen oder rockigen Eigenheiten. „Rotweinmund“ erzählt eine inhaltlich melancholische Geschichte, aber der Zynismus wird am Ende weggeworfen: „Kommt schon, lasst uns tanzen, denn alles ist Musik“.

Girl In Red - „Dead Girl in the Pool“

Die Nacht durchzecht, der Morgen bitter. „There’s a dead girl in the pool / I don’t know what to do“ singt die norwegische Musikerin Marie Ulven aka Girl In Red. Wir begleiten sie durch die frühen Tagesstunden, hin zur grausigen Entdeckung im Wasser. Seltsamerweise passend perlt dazu der Uptown-Beat, als hänge einem die Party von letzter Nacht noch im Ohr, die Tragödie ist im Kopf noch nicht ganz angekommen. Ein kleiner Popkrimi, der weniger den Schock, als die Trauer danach behandelt; der versucht, den Moment festzuhalten, in dem als alles noch nicht so schlimm war. Am Ende folgt der böse, kluge Twist: „I am the dead girl in the pool“.

K.Flay - „This Baby Don’t Cry“

K. Flay rappt und singt und flucht. Und sie macht das so gut wie fast keine andere US-amerikanische Musikerin im Moment: „This Baby Don’t Cry“ ist die erste Single ihres neuen, am 12. Juli erscheinenden Albums „Solutions“. K. Flay reibt sich gern an Konventionen, spuckt diversen Erwartungshaltungen vor die Füße und findet dabei leichtfüßige Metaphern zur Selbstermächtigung: „It’s never easy to be different inside / But when you don’t give a fuck, it’s just like riding a bike“ - Selbstbewusstsein auf zwei Rädern, durch die Welt und durch die Musikgeschichte: Elektronik, wabernde Hiphop-Beats, punktiert gesetzte Popmomente und Sätze zum Einrahmen: „I throw a kiss to all the haters“.

The National - „Rylan“

Gute Zuhörer*innen, aufmerksame Fans oder einfach nur brave The National-Konzertbesucher*innen kennen sie vielleicht schon, die neue Hymne „Rylan“. Sie ist schon seit 2011 sporadischer Teil des Liverepertoires der Band, und hat es jetzt endlich auch auf ein Album geschafft: „I Am Easy To Find“ ist letzten Freitag erschienen. Frontmann Matt Berninger einmal mehr in dionysisch-cohen’scher Höchstform, dribbelnde Devendorff-Drums, das schwere Klavier - eine klassische Midtempo-Nummer im Ouevre der Band. Der besungene Rylan ist ein seltsamer Junge, der am Sonntagmorgen Perlen isst, fade Gespräche führt, seiner Mutter das Herz bricht. Aber - wer so einen fabelhaften Song gewidmet bekommt, findet sicher schnell neue Freunde: „If you wanna be alone / you’ll come with me“.

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