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„prom dress“: mxmtoon und das allerliebste Abschlussballdrama

Der Song zum Sonntag: mxmtoon - „prom dress“

Von Christoph Sepin

Ein Kleid als Symbol für unerfüllte Erwartungen und zerstörte Hoffnungen: So einfach kann das manchmal sein und so einfach ist das in der Musik von mxmtoon. „prom dress“ ist ihre Verabschiedung vom High-School-Drama und gleichzeitig ein sehnsüchtiger Blick zurück auf das, was sein hätte können. Nur bedauert und nachgetrauert wird in diesem Lied trotzdem nicht.

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  • Auch der geschätzte Wissenschafts- und Popjournalist Thomas Kramar macht sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song seine Gedanken.

mxmtoon kommt aus dem kalifornischen Oakland, macht Youtube-Videos und spielt Lieder auf der Ukulele, die man sich gut in Werbespots für Reiseunternehmen vorstellen möchte. „plum blossom“ war der Name ihrer ersten EP Ende 2018, „prom dress“ ist ihr neuester Release auf dem die simple Ästhetik der Ukulele gegen massentauglichere Popproduktion eingetauscht wird.

Die US-amerikanische Teenagetragik wird hier verpackt in 3 Minuten Kurzweiligkeit. Schon zu Beginn, der Blick zurück auf die eigene Schullaufbahn: Das hat man sich doch ganz anders vorgestellt? „I’m nearing the end of my fourth year, I feel like I’ve been lacking, crying too many tears. Everyone seemed to say, ‚It was so great‘, but did I miss out, was it a huge mistake?“ mxmtoon macht sich hier Gedanken darüber, wer sie gerne sein möchte und wer sie sein sollte. Die perfekte High-School-Experience in Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit: „I can’t help the fact I like to be alone, it might sound kinda sad but that’s just what I seem to know“.

Was macht man also, wenn man nicht reinpasst in die Welt der anderen, aber reinpassen möchte? Man tut so als ob man jemand anderes wäre und setzt sich die sprichwörtliche Maske auf: „I keep collections of masks upon my wall, to try to stop myself from revealing it all. Affecting others is the last thing I would do, I keep to myself though I want to break through“.

Das Zentrum und das Highlight von „prom dress“ ist dann der Refrain: Melancholie und Traurigkeit werden hier einerseits zelebriert, trotzdem zieht sich Positivität durch Instrumente und Lyrics, wie man das von Musikerinnen wie beispielsweise Lily Allen sehr gut kennt.

Das ist Musik, der ihre DNA deutlich anzumerken ist, Musik im eigenen Schlafzimmer geschrieben, mit der Ukulele in der Hand in die Webcam gesungen. Die Introspektion, die nachdenklichen Momente der Einsamkeit, visuell passend repräsentiert durch das Musikvideo: Gelangweilt und desillusioniert herumlungernd auf den Treppen vor dem Abschlussball, das „prom dress“ voller Tränen: „I’d be the prom queen if crying was a contest“.

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