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Screenshot des Spiels Observation

No Code

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Orientierungslos im Weltraum in „Observation“

Künstliche Intelligenz ist aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken - ob in Smartphones oder Küchengeräten. Das schottische Entwicklerstudio „No Code“ lässt Spieler*innen die Rolle einer solchen KI übernehmen.

Von Chris Stipkovits

In dem Sci-Fi Thriller „Observation“ spielt man die künstliche Intelligenz „Systems, Administration and Maintaince“, kurz SAM. SAM steckt allerdings nicht in einem Mobiltelefon oder in einer Server-Cloud, es ist die künstliche Intelligenz einer internationalen Raumstation.

Observation ist für PC und PlayStation 4 erschienen.

Die Aufgabe von SAM ist es, die Crew der internationalen Raumstation bei alltäglichen Aufgaben zu unterstützen, doch zu Beginn der Geschehnisse in „Observation“ ist nichts Routine. Überall blinken rote Lampen und verraten, dass es zu einer Ausnahmesituation auf der Raumstation gekommen ist. Die Raumstation befindet sich nicht mehr im Orbit des blauen Planeten, stattdessen ist die Station in den Ringen des Saturns unterwegs. Dem nicht genug, fehlt auch ein großer Teil der Besatzung.

Screenshot des Spiels Observation

No Code

Where the hell is everyone?

Im Spielverlauf stellt sich heraus: Nein, die Station wurde nicht etwa 10.000 Astronomische Einheiten von der Erde zum Saturn gebeamt, sondern SAM ist dafür verantwortlich. Warum ist unklar, denn die Speicherbänke sind defekt, genauso wie die meisten Geräte an Bord. Laptops und Schleusenkontrollen funktionieren nicht, auch die Überwachungskameras haben den Geist aufgegeben – dabei sind die in „Observation“ besonders wichtig. Als künstliche Intelligenz steuert und navigiert man fast ausschließlich durch die internen Kameras der Station.

Die Kameras kann man wie Überwachungskameras bewegen und mit ihnen auch zoomen. Das stellt das zentrale Steuerungselemente in Observation dar, aber SAM ist nicht nur auf das Zusehen beschränkt. Durch die Zoomfunktion kann man beispielsweise einen Laptop wieder unter die Kontrolle der Raumstation bringen. In den Datenbanken des Computers befindet sich auch der Zugang zur Luftschleuse, diese lässt sich durch eines der zahlreichen Mini-Games öffnen. Endlich kann das Crewmitglied Emma Fisher in einen weiteren Bereich der Raumstation vordringen, und der Sci-Fi-Thriller, um weitere Überlebenden der sieben-köpfigen Mannschaft zu finden, geht weiter.

Orientierungslos im Weltraum

Die Interaktionsmöglichkeiten von SAM sind nicht nur auf Kameras beschränkt, als Sphäre mit einer - etwas nervigen Steuerung – schwebt man außerhalb der Station, begutachtet Schäden und informiert Fisher. Die Wissenschaftlerin Fisher erweitert die Rechte der künstlichen Intelligenz, dadurch wird ein weiterer Bereich der Raumstation freigeschalten, die Karte ist also größer als es anfangs vermuten lässt, jedoch sehen die Abschnitte der Raumstation sehr ähnlich aus – wie man es von Bildern der ISS kennt – und das wird mit der Zeit etwas eintönig.

Screenshot des Spiels Observation

No Code

Auch wenn die Entwickler sich bemühten, Abwechslung reinzubringen, ähnelt der Schlafbereich doch sehr dem des Energiereaktors. Ohne Karte verläuft man sich auf der Raumstation schnell, und da die Wegpunktmarker etwas fehlerhaft sind, kann man in Observation schnell die Orientierung verlieren.

Observation ist wie ein Albtraum für Sandra Bullock in Gravity oder Tom Hanks in Apollo 11. Für die beiden Filme gab es Oscars, also kann man der spannenden Story von Observation beinahe auch einen Award verleihen. Verglichen mit anderen Spielen, die 2019 veröffentlicht wurden, hat das schottische Entwicklerstudio No Code eine tolle Story geschrieben und motiviert die Spieler*innen die Station weiter zu erkunden. Obwohl die Mini-Games repetitiv sind und das Ambiente im Weltraum durchaus mehr Abwechslung bieten könnte, will man wissen, ob es weitere Überlebende gibt und wie sich Emma Fisher aus dieser Situation befreien kann.

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