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Andreas Hufnagel/KRRU

LAN-Party Campers Ascension: Counter-Strike trifft Kistenbratl

LAN-Partys liegen wieder voll im Trend. In Perg treffen sich dieses Wochenende 150 Gamerinnen und Gamer, um Turniere zu gewinnen, neue Leute kennenzulernen und um einfach gemütlich zu zocken.

Von David Riegler

Die ersten LAN-Partys gehen auf die frühen 90er Jahre zurück, als die ersten Gamer*innen ihre Computer eingepackt haben, um mit ihren Freund*innen gemeinsam in einem lokalen Netzwerk zu zocken. Viele Klassiker stammen aus dieser Zeit, wie Doom, Duke Nukem 3D oder Warcraft II.

Auch in Kremsmünster in Oberösterreich haben sich einige LAN-Enthusiasten zusammengefunden und den Verein Kremsmünsterer Runde gegründet, der seit Jahren LANs und eSport-Turniere veranstaltet. Dieses Wochenende findet die Campers Ascension im Technologiezentrum Perg mit 150 Besuchern statt. Die Tickets waren schon weit im Vorhinein ausverkauft.

Nachtansicht Lan Party

Andreas Hufnagel/KRRU

Gemeinsam zocken ist in

Das Event hat den Beinamen Ascension (Aufstieg, Himmelfahrt) bekommen, weil es vor einiger Zeit ruhig um die Szene wurde, die jetzt aber wieder ein Revival erlebt. Schnelles Breitbandinternet hat dafür gesorgt, dass man von zuhause aus mit Menschen aus aller Welt spielen kann. Doch für die Besucher*innen und Besucher ist vor allem der soziale Aspekt ein Grund, eine LAN-Party zu besuchen.

VR

Andreas Hufnagel/KRRU

Das Klischee von LAN-Partys ist eher von negativen Vorurteilen behaftet: Eine dunkle Kammer, stickige Luft und Fast-Food. Mit der Realität hat das wenig zu tun, denn das Event kann mit einem vielfältigen Angebot auftrumpfen. Wer keine Lust mehr auf den eigenen Computer hat, kann Tischfußball spielen, in der Chill-Out Area plaudern oder sich einen regionalen Snack holen. Vom örtlichen Fleischer stammt das Bio-Fleisch für die Grillerei, und ein Koch hat ein herzhaftes Kistenbratl vorbereitet.

Das alles gibt es zu vernünftigen Preisen, denn der Verein ist gemeinnützig. Mit dem Eintrittsgeld sollen lediglich die Kosten für Miete, Strom und Equipment gedeckt werden. Circa 30 Vereinsmitglieder haben freiwillig mehrere Tage gearbeitet, um das Event möglich zu machen.

Eintritt

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Vorurteil: Killerspiele

Einer davon ist Werner, der den Verein vor 16 Jahren mitbegründet hat. Die größte Schwierigkeit bei der Organisation sei, dass man immer wieder auf Vorurteile treffe, man würde Killerspiele und Gewalt verherrlichen. Viele Locations können nur gebucht werden, wenn auch die Bürgermeister*innen ihr Einverständnis geben, die der Szene manchmal skeptisch gegenüberstehen.

Hanna ist noch nicht so lange dabei, doch auch sie kennt die Vorurteile: „Die meisten, die an die LAN-Szene denken, sagen, es seien nur Killerspiele. Das ist nicht die Wahrheit, denn wir haben League of Legends, Worms oder Rocket League, das Fußball und Autorennen vereint.“ In den Turnieren gibt es mit Counter-Strike lediglich einen einzigen Shooter.

Werner lädt alle ein, sich die Atmosphäre persönlich anzusehen: „Wir hatten über 50 Veranstaltungen und haben noch nie irgendeinen Vorfall gehabt, wo man Security oder ähnliches gebraucht hätte. Bei anderen dreitägigen Veranstaltungen, wo auch Alkohol ausgeschenkt wird, gibt es das nicht so oft.“

Noch nie war Gaming so sozial

Die Atmosphäre ist definitiv friedlich und kollegial. Man tauscht sich aus über neue Trends in der Gaming-Welt und knüpft Kontakte, denn naturgemäß arbeiten viele der Besucher*innen in der wachsenden IT-Branche. Die Nächte verbringt man entweder in dem Schlafsaal oder man nickt einfach im eigenen gemütlichen Gaming-Stuhl weg.

Tagesansicht

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Einige Besucher*innen schätzen vor allem, dass man dem Alltag entfliehen kann, so auch Felix: „Es ist super zu wissen, in diesen drei Tagen mache ich nur das. Das ist etwas ganz anderes, als wenn man zuhause sitzen würde.“

Training wird belohnt

Manche kommen aber auch wegen des Nervenkitzels der Turniere. Man kann Gewinne im Wert von 4000 Euro abstauben. Dafür sollte man sich aber gut vorbereiten, denn die Konkurrenz ist hart. Auf die Frage, wie Felix seine Chancen auf einen Sieg einschätzt sagt er: „Auf gar keinen Fall. Die anderen sind extrem gut, und ich habe die Zockerei in den letzten Jahren ein wenig vernachlässigt.“

Spaß wird er trotzdem haben, denn bei der LAN-Party geht es nicht um Konkurrenzkampf. Es geht vor allem um ein Miteinander und um den sozialen Aspekt beim Gaming. Hier treffen sich Gleichgesinnte und sind drei Tage lang in ihrem Element, bis sie am Sonntagabend wieder zu ihrem Alltag zurückkehren. Wer sich eine LAN-Party persönlich ansehen möchte, hat bald wieder die Gelegenheit dazu: Die Kremsmünsterer Runde plant bereits das nächste Event.

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