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Pixabay / Radio FM4

Spielekammerl-Show meets EuroPride

Anlässlich zur Europride widmen wir diesmal das Spielekammerl voll und ganz dem queeren Gaming. Auch wenn es schon einige queere Charaktere gibt, haben vor allem die großen Studios starken Aufholbedarf.

Von David Riegler

Es gibt viele Bereiche, in denen queere Menschen stark unterrepräsentiert sind, doch nirgends fällt es so stark auf wie bei Videospielen. Man muss nur an die letzten Titel denken, die man selbst gespielt hat: Bei mir waren so gut wie alle Protagonisten heterosexuelle Männer.

Zumindest bei den großen Titeln ist es so, der Indie-Bereich hat naturgemäß mehr Vielfalt zu bieten. Die meisten großen Studios waren bisher nicht mutig genug, eine queere Person als spielbare Hauptfigur einzusetzen.

Viel wird angedeutet, wenig ausgesprochen

Bei der Recherche nach queeren Charakteren findet man vor allem viele Andeutungen und versteckte Hinweise auf LGBTQI-Charaktere. Es wird allerdings selten ausgesprochen, dass eine Hauptfigur queer ist. Ein Beispiel dafür ist Nigel aus „Red Dead Redemption 2“, bei dem es subtile Anspielungen gibt, aber mehr erfährt man nicht.

Oft wird queere Ästhetik auch benutzt, um einen Charakter als „schräg“ oder „anders“ darzustellen. Ein weiteres bekanntes Beispiel ist Nintendo. Im Handbuch für „Super Mario Bros 2“ steht, dass der Charakter Birdo transgender ist. Doch im Spiel selbst wird das Thema Transgender weder erwähnt noch thematisiert, darum ist diese Info auch bei vielen Gamer*innen nicht angekommen.

Langsam aber sicher

Auch, wenn sich nur langsam etwas ändert: Jedes Jahr kommen ein paar wenige Titel mit gelungenen queeren Charakteren dazu. Das Studio Naughty Dog hat für das millionenfach verkaufte Survival-Horror-Game „The Last of Us“ ein DLC herausgegeben, in dem die Hauptfigur Ellie sich in ein Mädchen verliebt. Es entwickelt sich eine lesbische Beziehung, die ohne Klischees und Sexualisierung auskommt.

Aktuell ist der zweite Teil in Entwicklung und im Trailer sieht man die lesbische Protagonistin, wie sie eine Frau küsst. Das hat sogar eine kleine Kontroverse in den Sozialen Medien ausgelöst, obwohl Ellie schon im ersten Teil offen lesbisch war.

„Grand Theft Auto“ beweist, dass queere Charaktere nicht immer gut und vorbildlich sein müssen. Für „GTA IV“ hat Rockstar Games ein Add-On herausgegeben namens „The Ballad of Gay Tony“. Der Protagonist Tony Prince ist ein Nachtclub-Besitzer, der sich mit der Mafia einlässt und allerlei krumme Geschäfte dreht. Die Entwickler spielen sich bewusst mit Homoerotik und queerer Ästhetik und beweisen damit, dass auch Anti-Helden queer sein können.

Queere Spielekammerl-Show

In der heutigen Spielekammerl-Show widmen wir uns zwischen 17 und 21 Uhr voll und ganz dem queeren Gaming. Zu Gast ist der Gamer Ciel, der über 5 Jahre E-Sports-Tuniere kommentiert und veranstaltet hat, vor allem „Starcraft 2“ und „Overwatch“. Ciel geht sehr offen mit seiner Transition um und postet immer wieder Videos auf Youtube, um über das Thema „Transgender“ aufzuklären und anderen jungen Menschen Mut zu machen.

Wir spielen am Donnerstag, 13.06., von 17 bis 21 Uhr queere Games

Zum Beispiel: The Tearoom, Lesbian Spider-Queens of Mars und GTA: The Ballad of Gay Tony. Wir sehen uns an, wie queere Charaktere in Videospielen dargestellt werden und testen, ob die queeren Games auch Spaß machen.

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