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Portraitfoto Pieter Gabriel alias Sleep Sleep

Clemens Schneider

Soundpark Weekly

Neue Musik von Sleep Sleep, Ankathie Koi, Mavi Phoenix, uvm.

Karibische Träume, 80-er Herzblattfieber, virtueller Tanz im Dunklen und Bügel-Marathon in den eigenen vier Wänden. Die neuesten Musikvideos und Singles aus Österreich in Mitten des ganze normalen Festival-Wahnsinns.

von Andreas Gstettner-Brugger

Vielleicht erholt ihr euch gerade noch vom Nova Rock 2019 oder aber ihr bereitet euch schon auf die Konzerte auf der FM4 Bühne beim Donauinselfest vor. Am kommenden Freitag sind dort Camo & Krooked die Headliner, die beide die neue Single „Loa“ veröffentlicht haben. Außerdem sind an dem Wochenende unter anderem Leyya, Yung Hurn, At Pavillion und Scheibsta und die Buben live zu sehen. Bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter hält!

Sleep Sleep - „1979“

Vor Kurzem hat der österreichischen Produzent und Musiker Pieter Gabriel alias Sleep Sleep seine Nirvana-Cover-EP veröffentlicht. Jetzt kommt nach der Single „Sonnet“ der zweite Vorbote auf das im Herbst erscheinende Album „The Lost Art Of Questioning Everything“. Das Stück nennt sich „1979“ und das hat sofort bei mir die Smashing Pumpkins Assoziation geweckt (einer meiner Alltime-Fovourits der Band). Auch bei Sleep Sleep geht es in dem Song um eine Rückschau, ein melancholischer Blick auf eine verflossene Liebe. Dabei ist „1979“ das Geburtsjahr der ehemaligen Freundin. Überhaupt ist dieser zehnjährigen Beziehung mit vielen Ups und Downs das ganze Album gewidmet. Chronologisch erzählt Pieter Gabriel von den zwischenmenschlichen Entwicklungen, wobei „1979“ noch die verliebte Phase, den rosarot-bebrillten Höhenflug kennzeichnet. Dementsprechend sind hier sommerliche, karibische Vibes zu hören und eine gewisse Leichtigkeit, die wir von Sleep Sleep so noch nie gehört haben. Das trashige Lo-Fi-Video passt da perfekt zu dem wunderschön melancholischen Song, mit dem uns Sleep Sleep einen absoluten Sommerhit geschenkt hat.

Ankathie Koi - „Royal Boy“

Dass die Künstlerin und Sängerin Ankathie Koi die 1980er Jahre liebt ist schon lange kein Geheimnis mehr. Diesmal hat sie sich für ihre neue Single „Royal Boy“ Inspiration von der TV-Sendung „Herzblatt“ geholt, die Ende der 80-er ausgestrahlt worden ist. Dabei ist sofort klar: Ankathie Koi schlägt Moderator Rudi Carell trozt seines netten Akzents um Längen! Das liegt sicher auch am groovigen Bass, des charmant reduzierten Arrangements, bei dem kein Ton zuviel ist und am Ohrwurmrefrain, für den Ankathie Koi berühmt ist. Mit sehr viel Liebe zum Detail, schönen Kostümen, und witzigen Tanzeinlagen würde ich mir die Liebes- und Kuppelshow „Royal Boy“ auch wirklich im Fernsehen anschauen. Vor allem mit einem derart coolen Soundtrack.

Mavi Phoenix - „Romantic Mode“

Eigentlich kommt Mavi Phoenix immer als der super coole Popstar daher. Mit den fetten Beats und dem autogetunten Vibe muss man fast die unnahbaren Posen draufhaben. Doch in dem neuen Video „Romantic Mode“ zeigt sich Mavi von ihrer persönlichen Seite. Zumindest wirkt es so in dem recht Lo-Fi-aufgenommenen Video, gedreht in Bejing im Mai dieses Jahres. In einem Rosenkostüm schenkt sie der Bevölkerung eine rote Rose nach der anderen. Schön sind die unterschiedlichsten Reaktionen auf den Dreh und der sichtliche Spaß, dem es Mavi bereitet, ein bisschen Freude zu schenken. Ein sehr einfaches Konzept mit großer Wirkung. Eine Hymne ans Verliebtsein und auch irgendwie an die menschliche, unschuldige Seite in uns.

Mela - „Bengal Lights“

Das Duo Simon Bauer und Marius Grimminger schreiben mit ihrem Projekt Mela verträumte Nummern zwischen Indie und Pop mit zarter Kopfstimme und tanzbaren Beats. Jetzt haben die beiden den Vorboten „Bengal Lights“ für ihr Album „To Postpone A Dream“ veröffentlicht (wer die Band beim Albumrelease unterstützen will, kann das bei ihrem Crowdfunding tun). Ein Song in dem es darum geht, Unsicherheiten abzuschütteln und seinen ganz eigenen Weg zu gehen. Dazu ist es oft notwendig, eine Klarheit zu bekommen und ein Ziel vor Augen zu haben. Interessanter Weise geht den Protagonist*innen ein Licht in Form von VR-Headsets auf. Diese getanzte Selbsterfahrung im dunklen Raum können wir alle erfahren bei der CD Präsentation am 10. September im Wiener Fluc. Bis dahin ist „Bengal Lights“ ein wirklich gelungener Appetizer, der Lust auf mehr macht.

Grant - „Keine Zeit“

Keine Zeit für Selbsterfahrung haben die Jungs von Grant. Die Wiener Band, die sich dem klassischen Indiepop verschrieben hat, versteht es gut, die kleinen Unannehmlichkeiten des Alltags mit viel Witz und ein bisschen Gesellschaftskritik zu verbinden. Sie zeichnen damit ein knallbuntes und gar nicht so überspitztes Bild des Großstädters, seiner Leiden und Freuden. „Keine Zeit“ bringt so das Dilemma unseres Zeitgeistes auf den Punkt, wobei schlussendlich der Song doch als Plädoyer für’s Badengehen im Sommer zu verstehen ist.

Pippa - „Autodrom“

Ein Tag endlich mal ganz alleine zuhause. Ohne Termine, ohne Zeitdruck, ohne Effektivitätsstress. Das auch wirklich durchzuziehen ist in Zeiten von Social Media und permanenter Erreichbarkeit kein leichtes Unterfangen. Doch die Sängerin Pippa zeigt uns in ihrer neuen Single „Autodrom“, wie sich das doch ausgeht. Egal ob man am letzten Cocktail schlürft oder schnorchelnd in den Garten geht, ob man Marathon-Bügelt oder sich außergewöhnlich schminkt. Die charmante Sängerin schafft es, uns das Gefühl zu vermitteln, dass wir alle ganz okay sind, so wir wir eben sind. Verpackt in einem flockig-leichtem Popsong, der uns daran erinnert wie schön es sein kann, einfach seinen Impulsen zu folgen. Ganz so als ob uns niemand zusieht.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Morgen erscheint das Video zur neuen Single „10/15“ von 5K HD. Auf ihrer Facebooksite gibt’s einen neuen kleinen Teaser dazu. Schick angezogen, vor einer amerikanischen Großstadt posierend, sieht die 5K HD Truppe aus, als wäre sie einer trendigen Anwaltsserie entsprungen. Wir sind gespannt.
  • Die internationale Bandmixtur What Would Tilda Swinto Do rund um die österreichische Sängerin Suzie Léger hat mit „Oathmaker“ einen schönen 90-er Indie-Noise-Pop Song geschrieben. Ich denk da sofort an eine dunkle Bar in Brooklyn und poppigen Post-Punk.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger kleine musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Ein herbes Feedback, das andere Bands zum Aufhören gebracht hätte, hat die Formation Bagage in der Single „Deformation of Personality/Africa“ verarbeitet. Gegen diffamierende, rassistische Statements und für Zusammenhalten und Toleranz haben Bagage diesen Song geschrieben.
  • Das der Bandname Schmack sich auch im Wort „Geschmack“ findet ist wahrscheinlich kein Zufall. Die „schönste Band am Pausenhof“ präsentiert ihren kurzweiliger, gewitzten und sehr schöner Umgang mit Jazz in diesem zwölfminütigen Live-Video.
  • Und in meiner Soundparksendung am Sonntag waren MOTSA und die großartige Lulu Schmidt zu Gast, um ihre neuen Platten zu präsentieren.

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