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"Void Bastards"

Blue Manchu

In „Void Bastards“ entern wir driftende Raumschiffe

Überdrehte Shooter-Action, Grafik im Stil alter Superhelden-Comics und zufallsgenerierte Levels. Das Game „Void Bastards“ bietet ungewöhnliche Computerspielerlebnisse.

Von Robert Glashüttner

Viele Science-Fiction-Geschichten zeichnen eine düstere Zukunft, wo totale Überwachung und Law and Order herrschen und Weltraumpirat*innen für Anarchie im All sorgen. In solchen Stories werden Menschen oft wegen banaler Gesetzesübertretungen eingesperrt, und wenn es erst mal so weit ist, kann man sich seiner Haut nicht mehr sicher sein.

In so ein düsteres Setting tauchen wir in „Void Bastards“ ein, allerdings wird es mittels einer fantastischen Zeichengrafik sowie humorvollen Texten witzig inszeniert. Wir schlüpfen in die Rolle eines Weltraum-Gefangenen auf der Suche nach diversen Ressourcen und machen das Beste aus einer hoffnungslosen Situation.

Ablage 19, Dokument 37a, Zeile 9

Wir sind in einer Sci-Fi-Dystopie auf einem Gefängnisraumschiff eingesperrt, laufen leicht verzweifelt mit gezückter Pistole durch Gänge und Räume – und der Computer nervt uns währenddessen mit bürokratischen Banalitäten. Wir sollen Dinge wie einen Drucker, einen Personalausweis, Klebeband und ähnlichen Kram besorgen. Allerdings nicht vom Zimmer gegenüber, sondern mitten in einem gefährlichen Weltraumnebel, in den wir immer dichter eindringen müssen.

„Void Bastards“ , entwickelt von Blue Manchu, ist im Vertrieb von Humble Bundle und Xbox für Windows, Mac und Xbox One erschienen.

Unser Gefangener oder unsere Gefangene wird uns zugewiesen. Wir bekommen ein paar Essensrationen, gerade so viel Treibstoff wie unmittelbar notwendig, und ein paar Ressourcen, mit denen wir an unseren Waffen und am Equipment schrauben können. Überall im Nebel gibt es andere Raumschiffe, kleine und etwas größere, die wir entern können. Dort werden wir aber nicht freundlich begrüßt, sondern von mutierten Crewmitgliedern und seltsamen Wesen aus anderen Dimensionen bedroht.

Welche Wesen und wie viele davon auf einem Schiff verstreut sind, wird per Zufall generiert. Ebenso zufällig ist der Loot, den wir dort finden. Unser Gefangener - dem ebenfalls ohne unser Zutun bestimmte Attribute und Besonderheiten zugewiesen werden - ist darauf angewiesen, immer wieder neue Rationen, Treibstoff und Ressourcen zu finden, da sonst die Reise in den Nebel schnell mal tödlich endet. Der Tod ist aber gar nicht das Ende - eigentlich kommt er regelmäßig. Ist es mal wieder soweit, dann fliegt unser Schiff automatisch zur Basis zurück und das nächste arme Schwein muss die gefährliche Reise fortsetzen.

"Void Bastards"

Blue Manchu

Das Layout eines Schiffes. Die eingezeichneten Orte von Ressourcen und Gegnern sehen wir erst, nachdem wir auf der Brücke die Daten runtergeladen haben.

„Void Bastards“ ist eine ungewöhnliche Mischung aus First-Person-Shooter und Crafting-Game. Die zufallsgenerierten Orte, Schiffe, Besatzungen und Ressourcen machen es zum Rogue-like, wo es für Spielerin und Spieler immer darum geht, dass Risiko und Ertrag ausbalanciert werden. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Doch der ständige Bildschirmtod bringt einen auch nicht weiter.

Bist du dir sicher, dass du das möchtest?

Bevor wir zum nächsten Raumschiff reisen und es entern, sollten wir immer überprüfen, welche Ressourcen und vor allem welche Gegner uns dort erwarten. Weil fast alle Schiffe recht verwinkelt sind, überwältigen uns die Monsterhorden oft mal schneller als wir uns orientieren können. Waffen und Equipment bauen wir uns Schritt für Schritt zusammen, und Munition ist so gut wie immer rar. Glücklicherweise bleibt die Ausrüstung erhalten, wenn unsere aktuelle Spielfigur stirbt.

Perfekt ist „Void Bastards“ nicht, weil sich die Levels nach einer Weile wiederholen und es immer wieder zu unfairen Situationen kommt. Reinschauen zahlt sich wegen des ungewöhnlichen Spielprinzips, der großartigen Comic-Grafik und der gelungenen Story-Texte aber auf jeden Fall aus.

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