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Amid Evil

New Blood

Taufrischer Retro-Shooter mit Stil

Trash ist fesch: Der gnadenlos bunte Fantasy-Shooter „Amid Evil“ lässt das Erbe von „Hexen“ und „Heretic“ hochleben.

Von Rainer Sigl

Blitze schleudernde Schwerter, Ritter mit flammenden Rüstungen, riesige Schlösser, die am Rand endloser Abgründe thronen: Wenn es um fetziges Fantasy- und Science-Fiction-Artwork geht, waren die 80er-Jahre top. Auf unzähligen Buchumschlägen diverser Pulp-Schwarten und Plattenhüllen auftoupierter Metal-Klassiker laden Bilder von düsteren, gefährlichen und auch immer etwas neonbunt kitschigen Motiven zum Träumen ein.

Der First-Person-Shooter „Amid Evil“ lebt von dieser Ästhetik, die Heavy Metal, Science-Fiction-Comics und Fantasy mit leichter Hand zusammenmixt. Hier atmet alles den nostalgischen Geist einer irgendwie unschuldigen Vergangenheit, vom zackigen Schriftzug bis hin zur schreienden Farbpalette.

Klassisch rasant und atemlos

„Amid Evil“ trägt sein Faible für Nostalgie aber nicht nur an der Oberfläche, denn in ihm schlägt das Herz eines klassischen Retro-Shooters. Die ausgesprochenen Vorbilder sind dabei „Hexen“ und „Heretic“. Wir erinnern uns: Das waren indirekte Nachfolger des Genre-Opas „Doom“ aus der Mitte der 90er-Jahre, in denen man nicht als Military-Abzieheld, sondern als mächtiger Fantasy-Krieger mit viel magischem Talent unterwegs war.

Auch in „Amid Evil“ schwingen wir keine Schusswaffen, sondern magische Schwerter, Zauberstäbe und anderes, durchwegs originelles Fantasy-Gerät - und das macht in seinem Abwechslungsreichtum um einiges mehr Spaß als die 27. Maschinenpistole. Die sieben verschiedenen Waffen reichen dabei von der simplen Nahkampfaxt über gefährlich singende Säbel bis hin zu Eisnägel verschießenden Keulen und dem magischen Äquivalent zum Raketenwerfer - ein buchstäbliches Feuerwerk okkulter Kampfkraft. Das braucht man auch, denn die nicht minder farbenfrohen Monster setzen uns konstant und von allen Seiten zu.

Amid Evil

New Blood

Fantasy mit einem Hauch Surrealismus

„Amid Evil“ ist wie die historischen Vorbilder anachronistisch rasant und legt seinen Fokus auf riesige, absurd verwinkelte Fantasy-Umgebungen, in denen reichlich Platz für dramatische Action ist. Dabei traut sich das sympathische Spiel in seinen sieben Spielewelten auch zunehmend surrealere Umgebungen und abgefahrene Gegner zu und feiert die Freiheit von jedem Zwang zum schnöden Realismus; mehr Abwechslung hat in dieser Hinsicht seit Jahren kaum ein Shooter geboten. Retro-Schwierigkeits-Skeptiker dürfen sich freuen: Auch im Easy-Modus ist das Spiel ein Erlebnis.

„Amid Evil“ ist für Windows erschienen.

Nicht zufällig erinnert „Amid Evil“ an einen anderen, ebenso großartigen Retro-Shooter, der allerdings inhaltlich andere Wege ging: Wie das tolle „DUSK“ wird auch dieser Retro-Shooter vom Indie-Kollektiv New Blood Interactive vertrieben. Und das landet damit gleich seinen nächsten Treffer: „Amid Evil“ ist bunt, rasant und höchst unterhaltsam - ein perfektes Sommerspiel nicht nur für Retro-Freunde.

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