Bloodstained ist eines der besten Kickstarter-Games überhaupt

„Bloodstained: Ritual Of The Night“ wurde schon vor der Veröffentlichung als potenzielles Kultspiel gehandelt. Werden die Erwartungen erfüllt?

von Ali Cem Deniz

Für Nicht-Gamer schaut „Bloodstained: Ritual of the Night“ auf den ersten Blick wie eine Gothic-Version von Super Mario aus. Die junge Alchemistin Miriam läuft in ihrem pseudoviktorianischen Fantasiekostüm durch ein finsteres Schloss, macht akrobatische Sprünge und schickt unterirdische Wesen zurück in die Hölle, aus der sie gekrochen sind.

Dämonen gegen Materialismus

Die Dämonen sind nicht ohne Grund im England des Jahres 1783 aufgetaucht. Besorgt über die Industrielle Revolution hat ein Geheimbund von Alchemisten die Dämonen beschworen um die Bevölkerung vor dem aufkeimenden Materialismus zu warnen.

Die Protagonistin Miriam trägt Kristalle in sich, die anziehend auf die Dämonen wirken. Wenn sie die bösen Geister vernichtet, bekommt sie von ihnen Kristallsplitter und übernimmt so ihre Fähigkeiten. Mit diesen Fähigkeiten kann sie das Leben der Monster auf unterschiedlichste Weise beenden und geheime Bereiche im Dämonenschloss betreten.

„Bloodstained: Ritual of the Night“ war schon vor der Veröffentlichung ein Riesenerfolg. 2015 sammelte das Spiel an einem einzigen Tag 1,5 Millionen Dollar über Crowdsourcing. Überraschend ist das nicht. Denn der Aufruf ist von einem gewissen Koji Igarashi gekommen. Igarashi ist in der Gaming-Community eine Legende und verantwortlich für zahlreiche Spiele der legendären Castlevania-Reihe. Und das ist das was Gamer sofort erkennen, wenn sie Bloodstained sehen: Das Spiel ist ein Castlevania-Spiel mit minimalen Abweichungen. Es eine Hommage zu nennen wäre eine Untertreibung.

Eine erfolgreiche Formel

„Bloodstained“ übernimmt alles, was Castlevania zu einem der beliebtesten Spiele-Franchises gemacht hat: düstere Atmosphäre, ein Soundtrack voll mit kitschigen Symphonie-Ohrwürmern und ein spannendes Spielprinzip, das Lust auf mehr macht.

Die Mischung aus schneller Action und die Suche nach neuen Geheimräumen, Waffen und Fähigkeiten fesselt bis zum Schluss, der nach etwa 20 Stunden erreicht ist. Der Spielspaß ist so groß, dass auch kleinere technische Fehler wie lange Ladezeiten nicht allzu ärgerlich sind.

„Bloodstained: The Ritual of the Night“ ist eine Freude. Nicht nur, weil es ein gutes Spiel ist, sondern weil es zeigt, dass Entwicklerinnen und Entwickler auch ohne große Studios gemeinsam mit der Community tolle Spiele schaffen können.