FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Kamasi Washington

Kamasi Washington

Der Eklat beim Kamasi-Washington-Konzert in der Arena Wien

Nach nur einem Song hat der kalifornische Jazz-Erneuerer Kamasi Washington sein Konzert in der Wiener Arena abgebrochen. Es war zu einem Eklat zwischen einem lokalen Security und dem Vater des Künstlers gekommen. Die Venue entschuldigt sich und bestreitet rassistische Hintergründe.

Im April dieses Jahres hat der britische Rapper Stormzy seinen Auftritt beim Snowbombing Festival im Zillertal abgesagt, weil er den Veranstaltern Racial Profiling in Bezug auf seine Crew vorwarf. Gestern hat der kalifornische Saxophon-Superstar Kamasi Washington aus ähnlichen Gründen in der Arena Wien nur ein einziges Stück gespielt, bevor er sich mit seiner Band von der Bühne zurückzog.

Dabeigewesene berichten von folgender Situation: Rickey Washington, der Vater des Künstlers, der ebenfalls Teil seiner Band ist, war kurz vor dem Einlass zur Show auf dem Weg über das Gelände. Nachdem er keinen Artist Pass bei sich trug, hielt ein Security-Mitarbeiter der Arena ihn am Eingang auf, und es kam anscheinend zu einer unfreundlichen Situation zwischen den beiden.

In einer Bühnen-Ansage erklärte Kamasi Washington den Vorfall so: „"The reason why we’re late tonight is because a security guard assaulted my father. I was left with a really difficult choice. I went and spoke to this man face to face and I said, ‚Sir, why did you assault my father?‘ He looked at me, he laughed, and he said it was because he was acting like an asshole. I said, ‚You don’t get to do that to him. We’re going to leave.‘“

Im Netz kam es nach dem abgebrochenen Konzert umgehen zu wütenden Reaktionen von enttäuschten Besucher*innen und Fans. Heute Nachmittag dann hat sich die Arena Wien mit einem Statement via Social Media zu Wort gemeldet. Darin heißt es: „Die Situation hat sich bedauerlicherweise hochgeschaukelt und beide Parteien sind unnötig laut geworden. Nach einem ca. 10-minütigen Streitgespräch und mehrmaliger Versuche die Halle zu betreten, kam es zu einem gegenseitigen Anrempeln zwischen Kamasi Washingtons Vater und einem Arena-Security-Mitarbeiter. Es wurden keine Personen geschlagen oder verletzt und niemand ist gestürzt. (...) Struktureller Rassismus ist ein Problem. In unserer auch erst kürzeren Vergangenheit haben wir uns immer gegen Rassismus, Sexismus und Faschismus gestellt. Wir haben uns einen Ruf als Location erarbeitet, der als klar antifaschistisch gilt. Dennoch sind natürlich auch wir nicht gegen Vorwürfe, mit rassistischen Motiven zu agieren, gefeit. Die Vorfälle sind für uns sehr bedauerlich. Für uns zählt die Aufarbeitung des Vorfalls. Besonders intern. Als Verein ist uns die die kritische Selbstreflexion dabei sehr wichtig.“

Arena Wien Statement

Facebook

Statement der Arena Wien, nachzulesen hier.

Auch die Veranstalter The Nova Jazz & Blues Night entschuldigten sich für den Eklat. Das Geld für die Tickets kann bei den Vorverkaufsstellen zurückgefordert werden.

Zum Abschluss seiner Erklärung fand Kamasi Washington noch versöhnliche Worte für das Publikum: "„I love y’all, each and every one of you. (...) And even though we look different and speak different languages I feel like we are one. All of us.“ Und die Arena Wien erklärte, sie werde den gesamten Barumsatz des Abends an eine wohltätige Organisation spenden.

mehr Musik:

Aktuell: