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Match Rapid Wien gegen Redbull Salzburg

APA/GEORG HOCHMUTH

Blumenaus Fußball-Journal

Die ungeschönte (sportliche) Lage zur Liga

Das ist die erste umfassende Analyse aller Bundesliga-Vereine nach dem Saisonstart. Heute Teil 1 mit Salzburg, Wolfsberg, Sturm, St. Pölten, Rapid und Admira.

Von Martin Blumenau

Die Liga mag verhalten gestartet sein; einzelne Vereine werden noch nachrüsten; einiges, was jetzt gut aus sieht, wird als Sternschnuppe verglühen; anderes, was jetzt noch kaum sichtbar ist, Boden gutmachen. Alles relativ also.

Teil 2 mit LASK, Austria, Mattersburg, Altach, Hartberg und Wattens folgt in ein paar Tagen. Und hier ein Check von laola1.at.

Trotzdem ist nach den ersten Runden in Cup und Meisterschaft sowie einigen internationalen Tests schon so etwas wie eine Analyse der Spielanlagen aller Liga-Clubs (egal ob mit neuen oder alten Trainern) möglich. Also drücken wir uns nicht davor.

Wolfsberger AC: die gewinnbringende Stabilität ist mehr als möglich

Augenfällig: wie sehr Gerhard Struber nichts am erfolgreichen Ilzer-System verändern hat. Es wäre auch absurd. Die Kärntner haben sich damit einen Euro-League-Fixplatz und den Respekt aller anderen erspielt. Für den WAC sind Begriffe wie Kontinuität oder Stabilisierung keine Schlagworte, sondern ganz konkrete (und erreichbare) Ziele.

Zuletzt in Blumenaus Fußball-Journal: Eine Analyse zum wurschtigen Soft Start der Bundesliga-Saison. Und zur ersten Cup-Runde: Viktoria oder: Die andere Seite des Fußballs, zu Wr. Viktoria gegen Hartberg.

Außerdem: Warum viele den politisch vernetzten Fußball hassen, am Beispiel Linz. Und: Germanys Next Bundesliga-Coach - die heimische Liga als Versuchs-Labor sowie eine Analyse der geschlossenen Gesellschaften im Fußball Closed Shop – am Beispiel Liga & Europacup. Und eine Analyse der Position der Chef-Coaches & die Bilanz der letzten Saison.

Nachbetrachtung zum Mazedonien-Ausflug des ÖFB-Teams sowie Preview und Nachlese zum Slowenien-Länderspiel.

Alles zur systematischen Analyse-Verweigerung nach der U21-EM. Nachträgliche Relativierung, die Nachlese zur Dänemark-Niederlage der U21: und die Analyse des Sieges über Serbien. Davor Texte über den letzten Test vor Beginn der ersten U21-Euro an der der ÖFB teilnehmen darf. Und eine Nachlese zum Finale.

Zur Copa America: alles zum Halbfinale Brasilien - Argentinien, eine erste Bilanz und eine Preview.

Zum Afrika-Cup: Afrika, Next Gen und eine Analyse der Hahnenkämpfe um die globalen Fußball-Rechte anlässlich des Afrika-Cups.

Zur Frauen-WM: Bilanz und Ausblick, alles zum Halbfinale, zwei deutsche Niederlagen im Vergleich, Vorweggenommene Finalspiele zum Viertelfinale Frankreich - USA sowie Frauen-Fußball wird wie Männer-Fußball und das ist nicht nur gut so. Davor: Zur Untrennbarkeit von Fußball und Politik. Und das war die Vorrunden-Bilanz der Frauen-WM, nach einem ersten Blick und einem zweiten auf Deutschland vs Spanien.


Das sind die Vorgängertexte, egal ob als #dailyblumenau auf der neuen oder der alten Website, oder im langjährigen Journal. Regelmäßiges zu diesen Themenfeldern abseits des Fußballs folgt im Herbst.

Was dafür spricht: die außergewöhnliche Balance des Wolfsberger Mittelfelds. Der WAC ist weiter in einem 4-4-2 mit Mittelfeld-Raute aufgestellt, das gerne auch als 4-1-3-2 interpretiert wird. Und mit Liendl, Ritzmaier, Romano Schmid oder Wernitznig vor Sechser Mario Leitgeb verfügen sie über eine Schaltzentrale, die sich strategisch so klug bewegt wie eine Delfinschule im Wasser. Die Außenspieler können Breite geben oder die Mitte verengen, sie können Positionen beziehen oder frei floaten, je nach Anforderung. Die Stürmer davor sind allesamt neu, haben sich aber bereits recht ordentlich eingespielt. Und beim Israeli Weissmann, der in jedem Bewerb-Spiel 2 Tore geschossen hat, ist da sogar noch Luft nach oben.

Wolfsberg kann nur an zwei Fronten Probleme kriegen: zum einen ist die Defensive (Abwehr plus Tormann) zwar solide, ihr fehlt aber merklich die (durchgehende) internationale Erfahrung der Mittelfeld-Kollegen. Zum zweiten taucht allenthalben schon das Gerede von der anstehenden „Doppelbelastung“ auf. Davon darf sich der WAC nicht verwirren lassen: ihm steht nämlich nichts dergleichen bevor. Weil man sich durch Platz 3 den anstrengenden Weg durch die Quali erspart hat und gesetzt ist, gibt es bloß sechs Extra-Spieltage. Niemand erwartet dass die Kärntner, die nicht in Kärnten spielen werden können, Wunderdinge fabrizieren - er werden einfach sechs Fußball-Feste gegen wahrscheinlich außergewöhnliche Gegner. Und weil der Liga-Fahrplan nach der Reform ja auf englische Wochen verzichtet, wird auch der in seiner Substanz schmale Wolfsberger Kader ausreichen. Es sei denn, man lässt sich in eine Belastungs-Krise reinlabern.

Was die Liga betrifft, ist das obere Play-Off der besten Sechs zwar kein Selbstläufer, aber erreichbar. Womit dann auch wieder Europa ein Ziel werden kann.

SKN St. Pölten: wie man trotz Schinkels-Schleim die Klasse halten kann

Auch bei den von der FIFA mit Transferverbot hart getroffenen Niederösterreichern gilt: wer sich eine Krise einreden lässt, der hat sie schon. Auch hier ist der Kader eng, in seiner Substanz aber durchaus in Ordnung. Und wenn der oe24-Experte Frenk Schinkels sie zu seinen Favoriten für den Abstieg erklärt, dann ist das in etwa so relevant wie alles, was Hans Krankl über Rapid erzählt: gar nicht. Das ist das Mi-mi-mi der Abgewiesenen, das Genörgel der beleidigten Exen. Anderswo würden faktenbefreite „Expertisen“, in denen nichts als alte Rechnungen beglichen werden, keine Medien als Podium finden, im Österreich von Fellner & Sky schleckt man sich die Finger danach.

Natürlich wird St. Pölten gegen den Abstieg spielen. Und wenn man’s so blöd wie zuletzt in Graz macht, mit schnellen Gegentoren und frühen roten Karten, dann wird es auch eng. Notwendig wäre das allerdings nicht.

St. Pölten konnte in Graz zeitweise (etwa Anfang der 2. Halbzeit) durchaus auf Augenhöhe mitspielen. Der Bayer Alexander Schmidt hat es mit einem durchaus ambitionierten, an Marco Rose erinnerndem 4-3-3 probiert, er hat Robert Ljubicic zum linken Verteidiger umfunktioniert, der hinter Speedy Balic da eine gefährliche Flanke aufmachen könnte, vor allem als in Hälfte auch noch Hofbauer als Halblinker im Mittelfeld dazukam, blitzte etwas auf - und wurde Sekunden später durch das dritte Gegentor im Nichts zerfetzt.

Die Ansätze waren aber sichtbar: wie Struber setzt auch Schmidt (neben der gemeinsamen Vollglatze) auf ein Breite gebenden Mittelfeld. Außerdem kann die Mannschaft vom 4-3-3 schnell in ein 4-2-4 (wegen Gartlers Ausschluss war es nur ein 4-1-4) finden. Zudem zerfiel das Team auch nach dem hohen Rückstand nicht in seine Einzelteile, sondern nutzte das Kräftemessen mit einem überlegenen Gegner zur Orientierung. Und man hat zudem noch vier, fünf Verletzte, die in absehbarer Zeit zurückkommen werden.

Der Spielplan macht es möglich, dass man erst in Runde 5 oder 6 voll punktet. Bis dorthin müssen die Nerven halten.

Sturm Graz: Stärke durch Berechenbarkeit?

Klingt komisch, oder? Im modernen internationalen Fußball ist doch die Unberechenbarkeit ein zentraler Faktor. Nun, den internationalen Fußball wird man in Graz wohl schon heute oder spätestens in der nächsten Runde gegen den großen PSV Eindhoven abhaken. Für den nationalen Bewerb ist das aktuell zu erkennenden Rezept des Nestor El Maestro (und seine ist bereits die dritte Glatze) aber womöglich das nötige Antidot zur letzten Saison, als Tarnen, Täuschen und Verwirren am Wochenplan standen und dafür sorgten, dass hauptsächlich die eigene Mannschaft verunsichert war.

Das El Maestro-System ist simpel und (bis dato) unverrückbar: alle Wechsel bleiben im System, innerhalb eines sehr strikten 4-2-3-1. Die gedoppelte Außenbahn soll ebenso Sicherheit geben wie der Doppel-Sechser, auch der Zehner Kiteshvili gibt der Sturmspitze in erster Linie Sicherheit. Eine Sicherheit, die mit der reaktiven und ängstlichen Spielanlage der letzten Monate nicht zu gewinnen war. So päppelt man einen Trauma-Patienten auf.

Mit diesen Vorgaben kann man krachend umfallen wie im grässlichen Auswärtsspiel bei Haugesund, wo man sich von einem gut eingestellten Gegner alle Ausspielwege blockieren ließ. Wenn alles aufgeht, etwa mit einem schnellen Führungstor, dann lässt sich damit aber entsprechend hohe Sicherheit für einen solide herausgespielten Erfolg erzielen.

Sturm ist also noch ein Wackel-Kandidat. Zieht man aber in Betracht, dass der neue Stürmer sowie die vollfitten Hierländer, Röcher und Leitgeb noch dazukommen werden, rechnet man dazu dass mit dem neuen/fitten Jantscher und Sakic zwei echte Verstärkungen dabei sind, dann ist Sturm durchaus ver/bestärkt.

Inwieweit die Grazer heuer um die internationalen Plätze mitspielen werden, hängt von der (vor allem auch psychischen) Stärke der direkten Konkurrenz ab. Ich kann mit angesichts der klugen Herangehensweise der Jevtic-Brüder aber durchaus vorstellen, dass sie bereits über eine Stufe 2 oder gar eine Stufe 3 ihres Jahresplans nachdenken, sobald Phase 1 (Sicherheit geben, Berechenbarkeit einziehen) gegriffen hat.

Red Bull Salzburg: wird Meister, eh, ohne Zweifel, auch weil: wer sonst?

Ganz sicher gegen den Kleinen im Cup, sehr sicher gegen den, naja, „Großen“ in der Meisterschaft und ungemein lernwillig & bewusst mutig gegen den Riesen im Champions-Test: alle Aufgaben mit Bravour erledigt, alles Einser mit Zierleiste.

Dabei sind die Vorrausetzungen nicht so einfach: fünf Stammspieler und der Wundertrainer Rose sind weg, nachbesetzt wurde mit Verliehenen und einem Nachrücker aus Leipzig.

Der, Jesse March, dessen Deutsch nicht so gut ist wie alle tun, der sich aber hoffentlich mit Englisch leicht tut in diesem superinternationelen Kader (nur mehr fünf Österreicher), hat umgestellt. Von Roses 4-3-3 (manche sahen das als 4-4-2 mit Raute) auf das in Salzburg bereits bekannte 4-2-2-2. Es ist die Wiederkehr der Roger Schmidt-Idee des Spiels, die man auch in Leipzig kennt und lebt. Es ist ein System, das junge, wuchtige und schnelle Spieler braucht - und die hat March. Er hat sie nicht nur in seiner Einser-Panier mit Szoboszlai und Daka und Haland, er hat sie auch in der Hinterhand mit Ashimeru (der ein großartiges letztes Jahr bei St. Gallen hatte, dort der Leader war), Okugawa, Diarra, Hwang oder Koita. Jeder einzelne dieser Kreativspieler: beeindruckend, bereit für mehr.

Die ordnenden Hände in der Defensive gehören Ramalho (der die Trainer-Umstellungen orchestriert), aber vor allem Onguene (21) und Bernede (20). Samassekou kann ruhig ins Ausland wechseln, wenn er will. Überhaupt: diese bis auf wenige Ausnahmen unglaublich junge Mannschaft - der gefühlt schon so alte Minamino: gerade einmal 24. Rechts hinten muss sich Kristensen, den ich bei Ajax letzte Saison nur selten gesehen habe, noch reinspielen, das ist der letzte Puzzle-Stein der noch fehlt.

Was March außer dem 4-2-2-2 noch in der Pipeline hat, war gegen Rapid schon zu sehen: ein übergangsloses 5-4-1 (offensiv dann als 3-4-3 lesbar) mit dem zum Jolly umfunktionierten Mwepu als plötzlichem Innenverteidiger und Okugawa als Not-Stürmer. Außerdem gibt es, das hat der verletzte Albert Vallci gestern beim Co-Kommentieren auf Sky verraten, existiert noch eine bereits eintrainierte 4-4-2-Rauten-Variante.

In der heimischen Meisterschaft kann sich diese Mannschaft also nur selber ein Bein stellen, weil March aber zwei gleichwertige Teams aufbieten kann, wird es auch da keine Probleme geben. In der Champions League wird es kein Überwintern geben, aber das ist beim Erstantritt auch keine Verpflichtung. Toll anzusehen wird es in jedem Fall sein.

PS: auch die Youth League muss 2018/19 wieder stark mit Salzburg rechnen.

FC Admira Wacker: unabsteigbar oder doch in der Opfer-Rolle?

Das Gute an der wie jede Saison zu Beginn prekären Lage der Südstädter ist, dass es diesmal nicht so auffällt. Weil der Druck in Hartberg (Cup-Aus, Meisterschafts-Niederlage) und St. Pölten (Transferstop, Niederlage) noch größer ist. Und weil die 0 Punkte von Rapid und Austria im Wiener Umfeld größer gespielt werden.

Trotzdem lacht die Admira zurecht vom Tabellen-Ende. Und trotzdem trotzdem ist es nicht so schlimm. Der Auftritt im Cup war okay und die Heim-Niederlage gegen Wolfsberg sieht ärger aus, als es war.

Und genau das ist die Gefahr. Dass die von Flyeralarm budget- und transfertechnisch diesmal stiefmütterlich behandelte Admira es gar nicht so recht kommen sieht. Die Würzburger Kickers, der Stammverein des Sponsors, hat zwar auch keine Verstärkungen bekommen (was erzählt uns das über die Finanzen dort?), aber auch nichts eingespielt (Orhan Ademi war ablösefrei, Sasa Kalajdzic wiederum hat 2,5 Mille gebracht, dazu Jakolis, der vom Ex-Flyeralarmer Buric nach Split geholt wurde...).

Reiner Geyer, der Franke in der Südstadt lässt die Admira in einem vorsichtigen 5-3-2 auflaufen, auch weil er (bis auf den jungen Kadlec) gar keinen offensiven Mittelfeldspieler hat - Not/Tugend also. Er wechselt zu spät, nämlich nicht in der Halbzeit, sondern erst nach dem vorentscheidenden Gegentor in ein 5-2-3 mit spielfreudigen Flügeln. Und schließlich traut er sich 20 Minuten vor Spiel-Ende dann in ein (etwas diffus umgesetztes) 4-3-3, das deswegen verpufft, weil es kurz danach ein drittes Gegentor gibt. Für die letzten paar Minuten stellt er dann, um eine höhere Niederlage zu vermeiden, mit seinem letzten Wechsel auf ein 5-2-3 zurück.

Genau wie diese wenig übersichtliche Spielanlage kann die aktuelle Saison werden: überfordernd. Für die eigene Mannschaft nämlich. Das muss nicht sein, sofern sich alle in den Griff bekommen. Die Substanz der Mannschaft ist nämlich (trotz einiger Abgänge) gegeben: ich sehe in jedem Mannschaftsteil ein, zwei echte Hoffnungsträger, dazu kommen ein paar Kurzzeit-Verletzte. Und das schier unerschöpfliche Akademie-Reservoir.

Sich drauf zu verlassen, dass schon - wie zuletzt immer - nix passieren wird, kann dann in die Hose gehen, wenn die unausgegorene Zappeligkeit der Mannschaft und des Trainers zu Misserfolgen führen, und das wiederum eine Opfer-Rolle nach sich zieht.

Rapid bleibt Rapid, wie es singt und lacht!

Der SK Rapid Wien, und diese Haltung vermitteln Präsidium, Geschäftsführung, Management, Coaching Stuff, Spieler und auch einige Rapid-hörige Medien unisono, steht jenseits von Kritik oder Analyse. Rapid funktioniert aus sich heraus, aus dem Momentum. Diese latent manisch-depressive Grundeinstellung ist die Basis für die ausbleibenden Erfolge der letzten Jahre, und macht den Verein resistent gegen alles, was nicht mit Rapid-Geruch daherkommt. Man brutzelt also gerne im eigenen Saft.

Deshalb ist die von Coach Kühbauer vorgenommene System-Umstellung auch völlig egal. Rapid ist in seinem aktuellen 5-3-2 (man kanns auch 3-5-2 nennen, oder auch 3-2-3-2) genauso viel oder wenig durchschlagend wie im langjährigen, auch von Sportchef Barisic gepflegten 4-2-3-1. Insider Daniel Mandl von abseits.at hat die vielen ungelösten Detail-Probleme jüngst hier ausführlich besprochen, auf die wichtigste Baustelle im zentralen Mittelfeld ist er dann ganz speziell hier eingegangen.

Siehe dazu auch Geralds Gossmanns irgendwie resignative Analyse im Profil:

Diese Analyse kam nach dem Test gegen Nürnberg. Sie könnte genauso nach dem Auftakt gegen Salzburg kommen. Und sie wird auch in der Saisonmitte und am Saison-Ende stehen. Weil der Verein in jeder Hinsicht beratungsresistent ist und gar nicht versteht, warum jemand kritisch auf Bereiche schaut, die sich nicht durch die einzige bei Rapid zugelassene Conclusio, nämlich mehr Mentalität/Einsatzwille/anderes Blabla-Buzzword für Grasfressen etc., erklären und lösen lassen. So gesehen verdient dieser Verein sich auch nichts Besseres als den maulenden Experten-Krankl.

Nichtsdestotrotz: der Kader ist zu stark um noch einmal so abzukacken wie im Vorjahr. Ullmann, der auferstandene Dibon und vor allem Schick sind echte Verstärkungen, Thomas Murg ist der beste Liga-Österreicher außerhalb von Salzburg. Selbst wenn die zarte Umstellung auf ein bissl offensiveres 5-1-2-2 das einzige strategische Mittel dieser Mannschaft bleiben wird, sollte das für genügend Punkte reichen um in den vorderen Bereich der Tabelle zu kommen.

Unbefriedigend bleibt es aber allemal. Ich sag’s ungern, aber ich muss Lothar Matthäus und seinen jüngsten Aussagen zustimmen. Wie traurig ist das denn.

Gegen Salzburg, das sich eigentlich in seiner Findungs-Phase befindet, hatte Rapid jedenfalls in keiner Sekunde eine Chance. Keine; daheim, mit den vielen lauten Zuschauern. Und das nicht wegen Pech oder Schiri, sondern wegen dieser Rapid-Haltung, der nicht genügenden Selbst-Reflexion.

Das war die erste umfassende Analyse aller Bundesliga-Vereine nach dem Saisonstart. Teil 1 mit Salzburg, Wolfsberg, Sturm, St. Pölten, Admira und Rapid, den Mannschaften, die ich zumindest einmal in einem kompletten Spiel gesehen habe. Teil 2 mit LASK, Austria, Mattersburg, Altach, Hartberg und Wattens folgt in ein paar Tagen.

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