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"INKS"

State of Play

Sommerspiele für die Badetasche

Wer sagt, dass man am Strand nur ein Buch lesen und am Festival nur Bier trinken kann? Diese Spiele für unterwegs sind unterhaltsame Begleiter durch die Urlaubstage.

Von Robert Glashüttner und Rainer Sigl

Egal, was euch Bekannte, Freund*innen und Familienmitglieder über ihren hochgerüsteten PC oder populäre Spielkonsolen erzählen - die relevanteste Plattform für Games ist das Smartphone. Fast jede und jeder hat eines, und die meisten spielen darauf zumindest manchmal auch das eine oder andere Spiel.

Wir haben auf FM4 bereits vor einigen Jahren mit der Rubrik „Touch & Play“ regelmäßig empfehlenswerte mobile Computerspiele vorgestellt. Heutzutage erscheinen nicht mehr ganz so viele einfallsreiche Smartphone-Games wie damals, deshalb ist es immer auch eine gute Idee, Klassiker wiederzuspielen. Diese Games haben wir auf FM4 im Juli wieder für euch in die Auslage gestellt.

„Card Crawl“, für Android und iOS (Rainer)

Das Kartenspiel Solitär ist die Inspiration für dieses Game. In „Card Crawl“ steigt man aber in finstere Kerker, findet Schätze und Waffen und kämpft gegen Monster - und das alles nur mit einer Handvoll Spielkarten. „Card Crawl“ ist so etwas wie ein Mini-Fantasy-Rollenspiel, nur eben als Kartenspiel. Ein Kerkerbesuch besteht aus 54 Karten, die Runde für Runde vom Stapel gezogen werden, darunter Monster, Waffen und hilfreiche Gegenstände.

Der Clou ist, wie wir die uns gegebene Hand taktisch klug einsetzen, um möglichst lang zu überleben und dabei die meisten Goldstücke mit nach Hause zu nehmen. Das Spielprinzip ist simpel, macht aber schnell Spaß und fordert unseren Ehrgeiz heraus. „Card Crawl“ ist ein umwerfend hübsches Kartenlegespiel mit viel Humor, das bei einfachen Regeln erstaunlich knifflig werden kann. Mehr Spaß hatte man beim einsamen Kartenlegen nur selten.

"Card Crawl"

Tinytouchtales

„Minit“, für Android und iOS (Robert)

Wir haben das verwunschene Schwert genommen, und jetzt hilft alles nichts mehr: Die Zeit läuft ab, immer und immer wieder. Unentwegt tickt ein Timer nach unten, von 60 bis 0 Sekunden. Ist er abgelaufen, sackt unser kleines tapferes Entenwesen in sich zusammen. „Du bist tot!“ steht dann da, aber das stimmt natürlich nur so halb. Denn einen Knopfdruck später stehen wir wieder auf der Matte, zurück in unserem kleinen Häuschen und mit unserem Schwert in der Hand.

In „Minit“ zählt jeder Moment. Je weiter wir uns von unserem Haus fortbewegen, desto kleiner wird die Chance, dass wir einen wichtigen Gegenstand finden, ein Monster bekämpfen oder ein Rätsel lösen, bevor die Zeit abläuft und wir wieder zurückgesetzt werden. Irgendwann finden wir aber Orte, an denen wir uns niederlassen können. Wenn dann beim nächsten Mal die 60 Sekunden abgelaufen sind, werden wir an unserem neuen Wohnort wiederbelebt. So arbeiten wir uns in dieser schwarz-weißen Pixelwelt, die ans originale „Zelda“ aus den 80er Jahren erinnert, stückchenweise nach vorne. So nervig das Spielkonzept mit dem ständigen Sterben nach jeder Minute klingt, so klug und motivierend ist es in „Minit“ umgesetzt. Die Welt ist nicht groß, doch der Zeitdruck zwingt uns dazu, uns unsere Routen gut zu überlegen.

"Minit"

Kitty Calis, Jan Willem Nijman, Jukio Kallio, Dominik Johann

„Deep Under The Sky“, Android und iOS (Rainer)

Der Boden des Meeres ist eine ganz eigene Welt, das weiß man aus Naturdokus oder von eigenen Tauchgängen. Im Mobile Game „Deep Under The Sky“ versinkt man als farbenprächtige Quallenmama noch dazu in den Tiefen eines außerirdischen Ozeans. Unser Ziel: die eigene Spezies erhalten - und das möglichst effizient. Dafür schleudern wir per Fingertipp wie ein Katapult Sporen in die farbenprächtige Unterwasserwelt. Mit dem Ziel, dass die auf den dafür vorgesehenen Nestern landen. Am Anfang können wir unseren Nachwuchs nur in einer schlichten Flugbahn wegschleudern und auf Knopfdruck explodieren lassen, im Verlauf des Spiels kommen neue Fähigkeiten dazu. Dann können wir unser Sporenpaket ein wenig besser kontrollieren.

„Deep Under The Sky“ ist im Kern eine Mischung aus Flipper und Trickshot-Spiel, das heißt es geht um perfektes Timing und das Austüfteln des besten Resultats. Was das Spiel besonders macht, ist seine Präsentation: Die Unterwasserwelt strahlt in dunkelbunten Farben und schaut mit vielen Partikeleffekten ebenso mysteriös wie hübsch aus. Am beeindruckendsten ist allerdings die Musik: Das chillige Schlagzeug und die atmosphärischen Synthesizer sorgen für Tiefenentspannung. Stress kommt aber hier sowieso keiner auf: Es gibt zwar Highscores, aber eigentlich scheitern kann man nicht. „Deep under the Sky“ lässt uns ganz entspannt in diesen Ozean versinken - unbezahlbar, wenn’s draußen heiß ist.

"Deep Under The Sky"

Kitty Calis, Jan Willem Nijman, Jukio Kallio, Dominik Johann

„Holedown“, für Android und iOS (Rainer)

Manche Spielideen sind so genial, dass man sich fragt, warum da vorher niemand drauf gekommen ist. Genau so eines ist „Holedown“. Als intergalaktischer Bergarbeiter bohrt man in Asteroiden und Planeten, um Rohstoffe zu sammeln. Seinen Weg bahnt man sich dabei mit Kugeln, mit denen man die im Weg stehenden Steinblöcke beschießen kann. Je höher die Zahl auf diesen Blöcken ist, desto öfter müssen wir sie mit unseren Kugeln treffen. Nach jedem Schuss wandern die Blöcke langsam nach oben, und wenn sie den oberen Bildschirmrand erreichen, ist Schluss.

Klingt irgendwie bekannt? Kein Wunder, denn „Holedown“ bedient sich frech an einigen der berühmtesten Spieleklassiker: Da ist ein bisschen „Tetris“, ein wenig „Breakout“ und ganz viel „Peggle“. Allerdings mixt das kleine Spiel eines schwedischen Entwicklers die Qualitäten dieser Kultspiele so originell neu, dass man ihm nicht böse sein kann - im Gegenteil. Wenn man einmal damit angefangen hat, mag man „Holedown“ gar nicht mehr aus der Hand legen. Dieses Spiel ist der Beweis dafür, dass tolle Spiele nicht unbedingt das Rad neu erfinden müssen, um richtig gut und doch auch wieder originell zu sein.

"Holedown"

Grapefrukt

„Ordia“, für Android und iOS (Robert)

Das Spielprinzip ist so simpel, dass es fast schon absurd ist. Wir ziehen einfach mit dem Finger nach unten in eine bestimme Richtung und lassen los. Unser Blob saust daraufhin dorthin – je nachdem wie weit wir unsere Finger nach unten gezogen haben wahlweise nur ein bisschen oder mit mehr Schwung. „Ordia“ heißt dieses Game und man muss es 12 Jahre nach Einführung des Iphones inklusive Touch-Display niemandem mehr erklären – es ist so intuitiv, wie nur möglich.

Wir schicken unser gummiartiges Auge durch einen riesigen Tunnel von einer Halterung zur nächsten. Dort bleibt es dann immer hängen und wir können erneut in einer bestimmten Stärke in eine bestimmte Richtung fliegen. Dabei begegnen uns natürlich immer wieder auch Hindernisse: Es gibt diverse Insekten, tödliche Oberflächen oder verwinkelte Verzweigungen, durch die wir nur schwer hindurchkommen. Stößt unser Blob auf einen Feind, eine giftige Wand oder fällt zu weit in die Tiefe, fangen wir beim letzten Speicherpunkt wieder an. „Ordia“ präsentiert sich bunt und knuffig. Obwohl das Spielprinzip so simpel ist, fühlt sich das Game sehr organisch an – man hat wirklich das Gefühl, mit einem geleeartigen Etwas in einem Brunnen immer höher und höher zu springen.

"Ordia"

Loju

„Twinfold“, für Android und iOS (Rainer)

Finstere Kerker voller Schätze und Monster haben Videospielerinnen und Videospieler schon Dutzende, nein, Hunderte gesehen. In vielen Spielen steuert man einen einsamen Helden durch solche Verliese. Im Mobile-Spiel „Twinfold“ allerdings steuert man nicht nur einen tapferen Helden, sondern gleich alle anderen Elemente mit: Mit jedem Wischen bewegen wir unsere Spielfigur, alle Schätze und auch die gefährlichen Gegner mit in die jeweilige Richtung. Nur die Wände des 5 mal 5 Felder großen Labyrinths bleiben stehen - wenn wir oder ein Gegner dagegen prallen, tut das weh. Schätze hingegen lassen sich so zusammenschieben und kombinieren.

Wer den Mobile-Hit „Threes“ oder seinen Klon „2048“ kennt, wird einiges an „Twinfold“ bekannt vorkommen: Wie in den berühmten Kartenschiebe-Spielen muss man auch hier Elemente durch cleveres Verschieben kombinieren. In „Twinfold“ geht es aber nicht nur um die höchste Punktzahl, sondern ums Überleben, denn die bösen Monster sind uns erbarmungslos auf den Fersen. Jedes Mal, wenn unser Held einen Schatz aufheben kann, ändert sich auch der Grundriss des Labyrinths. Haben wir eine bestimmte Punktzahl erreicht, dürfen wir uns ein Upgrade aussuchen - dann können wir zum Beispiel Mauern zerstören oder über Löcher schweben. Dank origineller Spielmechanik und netter Grafik startet man wieder und wieder ins Schiebelabyrinth, um doch noch einen besseren Highscore zu knacken.

"Twinfold"

Kenny Sun

„INKS“, für iOS (Robert)

Was passiert, wenn auf einem Flippertisch mal nicht alles leuchtet, blinkt und scheppert, sondern bunte Farbkleckse explodieren? Denkt einfach mal kurz an Treffer beim Paintball oder fette Farbkleckse auf einer Leinwand. So funktioniert auch „INKS“: Der Flippertisch, unsere Flipperfinger und die Kugel sehen erst mal sehr minimalistisch aus. Aber in dem Moment, wo wir mit unserer Kugel einen oder mehrere der bunten Steine treffen, spritzt Farbe herum und unsere Kugel zieht fortan eine Linie hinter sicher her.

Bei „INKS“ gibt es dutzende Flippertische, die alle erfrischend simpel designt sind. Es geht immer darum, alle bunten Steine zu treffen. Das ist am Anfang noch einfach, doch je weiter wir in den Levels aufsteigen, desto präziser müssen unsere Schüsse sein. Ist ein Flippertisch zu verwinkelt, lässt sich bei Bedarf eine Slow-Motion-Schusshilfe aktivieren. Wenn dann die Kugel nahe an einem Flipperfinger ist, verlangsamt sich die Zeit und man kann seinen nächsten Schuss genau timen. „Inks“ ist ein zugängliches, unkonventionelles Spiel für zwischendurch, und eindeutig das am kunstvollsten aussehende Flippergame für Smartphones.

"INKS"

State of Play

„Pocket-Run Pool“, für iOS (Rainer)

Einfallswinkel ist gleich Ausfallswinkel - so knapp lässt sich das zentrale Spielelement von Billard, Snooker, Pool oder Karambol zusammenfassen. Das ewig populäre Spiel lässt sich aber nicht nur in schummrigen Hinterzimmern oder Billardcafes spielen, sondern auch am Sofa, im Bus oder überall sonst, wo wir unser Smartphone auspacken können. Mit „Pocket-Run Pool“ hat der bekannte New Yorker Gamedesigner Zach Gage seine ganz eigene Version von Billard vorgelegt - und die ist nicht besonders realistisch, aber dafür ziemlich originell.

Wie beim echten Billard muss man auch in „Pocket-Run Pool“ möglichst alle Kugeln per Stoß in die Taschen versenken. Das klappt auf dem kleinen Bildschirm des Smartphones hervorragend mit nur einem Finger - ein paar Probestöße, und wir haben es drauf. Im Unterschied zum echten Billard geben die jeweiligen Taschen aber ein Multiplikatorbonus - wenn man die 10er-Kugel in der Tasche mit dem Achtfach-Bonus versenkt, sind das dementsprechend 80 Punkte und so weiter. Ziel ist der höchste Score - nach vier Fehlstößen heißt’s Game over. Was Pocket-Run Pool abwechslungsreich macht, sind die weiteren Spielmodi, in denen wir entweder online gegen andere Menschen Turniere spielen, Trickstoß-Puzzles lösen oder absurde Wettspiele machen können. Bei denen spielen wir um virtuelles Geld und schlagen uns mit absurden Zusatzbedingungen herum - zum Beispiel werden alle Kugeln winzig klein, oder wir haben ein strenges Zeitlimit. Je mehr solcher Modifikatoren wir nehmen, desto höher der mögliche Gewinn.

"Pocket-Run Pool"

Zach Gage

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