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Justin Vernon

Graham Tolbert and Crystal Quinn

Artist Of the Week

Die besten Songs von Bon Ivers Justin Vernon

Der Artist Of The Week mit 10 seiner besten Songs, Kollaborationen und Live-Performances.

Von Susi Ondrušová

Es ist wie Würfeln mit Magneten und auf eine gerade Zahl hoffen. Oder so. Sich auf 10 der schönsten Momente in Justin Vernons Musiker-Karriere zu einigen? Wird einem an einem warmen Sommertag ein Song wie „U (Man Like)“ vom neuen Bon Iver Album „I, I“ wie die größte Offenbarung erscheinen, weiß man eigentlich auch schon was man bei der nächsten Sonnenüberschattung hören will: das „Don’t bother me“-Mantra am Ende von „The Wolves (Act I and II)“ vom Debüt-Album „For Emma, Forever Ago“.

Früher als gedacht: Bon Iver releasen ihr neues Album „i,i“

Lisa Schneider über „i,i“, das wie eine Art Best-Of der Band zu verstehen ist. Auf gute Weise.

Bon Iver schwelgen in „Hey, Ma“ in Erinnerungen

Christoph Sepin über „Hey, Ma“ im Song zum Sonntag

Uff. Somit wären allerdings schon zwei der zehn wünschenswert empfehlenswerten Songs erwähnt, die einem das Universum von Justin Vernon eröffnen. Hier sind noch acht weitere. Ungereiht, weil Herzinfarkt.

Bon Iver Live am Melt Festival 2019

Das letzte Livekonzert ist immer das Beste, oder? 2012 hat Bon Iver das erste Mal in Österreich gespielt. 2019 wird es kein Bon Iver Konzert hierzulande geben, also lasst uns an die eine exklusive Deutschland Show zurückdenken, nein zurückspulen oder so: Bon Iver am diesjährigen Melt Festival: 1 Stunde 25 Minuten of awesomeness.

I Cant Make You Love Me – Sean Carey + Justin Vernon

Bei Bon Iver sieht man ihn normalerweise auf die Häute des Drumsets oder in die Schwarz-Weiß-Tasten einschlagen und hört ihn an den Backing Vocals: Sean Carey. Wie er mit seinem Freund Justin Vernon im Duett klingt? 2014 haben die beiden ein Cover von Bonnie Raitt’s 1991er Hit „I Can’t Make You Love Me“ aufgenommen. Zwei Flügel, zwei Stimmen, mehrere Emotionen.

Gayngs – The Last Prom On Earth

Justin Vernon arbeitet gern im Kollektiv: zum Beispiel als Teil der Gayngs bestehend aus Mitgliedern von The Rosebuds, Megafaun, Marijuana Deathsquads und und und. Eine Band wie ein logistischer Alptraum, aber so ein großes Versprechen an musikalischer Genialität, dass selbst Prince 2010 zu ihrer Album-Release Party gekommen ist. Na gut, das Konzert fand im First Avenue in Minneapolis statt, Princes Wohnzimmer quasi. Hier ist die Band bestens gekleidet und händeschüttelnd mit Prince bei ihrem Song „The Last Prom On Earth“.

Big Red Machine - Gratitude

Ebenfalls ein kollaboratives Projekt, das 2008 im Myspace-Zeitalter seinen Ausgang nimmt, als Aaron Dessner mit Justin Vernon eine virtuelle Freundschaft eingeht. Der erste gemeinsame Song trägt den Titel „Big Red Machine“ und erscheint auf der von Dessner kuratierten „Dark Was The Night“-Compilation. Wie eine künstlerische Zusammenarbeit im Idealzustand aussieht, daran versucht sich Dessner mit dem People Festival. Befreundete Musiker*innen performen im Berliner Funkhaus, laden kollaborative Songskizzen auf die dazugehörige Online-Plattform, auf der auch 2018 das Debütalbum der beiden erscheint. „Well I better not fuck this up“, heißt es im Song “Gratitude”.

Vielleicht beschreibt dieser Song die mentalen Zustände bei Kollaborationen mit Musiker*innen, mit denen man noch keine gemeinsame Sprache, sondern vorerst nur einen Riesenrespekt hat. Für den TV-Auftritt bei Stephen Colbert wurde das „fuck“ mit einem „mess up“ entschärft.

Lost In The World – Kanye West ft Justin Vernon

Der Titelsong von Bon Ivers EP „Blood Bank“ ist im gleichen Zyklus entstanden wie Bon Ivers Debütalbum „For Emma, Forever Ago“, also einsame Hütte im Wald und existentialistische Herzschmerzen. Track vier dieser 2009 veröffentlichten EP ist der wundersame Song „Woods“. Für die einen ist das der Sound einer Armee sich quälender Gesangsschülerinnen, für die anderen die Essenz von Bon Ivers Pop-Begriff: Reduziert und präzise.

Das hat auch Kanye West beeindruckt: Auf seinem 2010 erschienenem Album „My Beautiful Dark Twisted Fantasy“-Album findet sich basierend auf „Woods“ der gemeinsame Track „Lost In The World“ (hier 2011 gemeinsam am Coachella Festival)

Holocene – Bon Iver

Dank der Zusammenarbeit mit Kanye West wird Justin Vernon zwar einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, trotzdem fragt sich Twitter ein Jahr später, wer denn dieser Bonny Bear ist, der soeben den Grammy für „Best New Artist“ entgegengenommen hat und für sein zweites (selbstbetiteltes) Album mit dem Grammy für „Best Alternative Music Album“ ausgezeichnet wurde. Auf dem selbstbetitelten Album findet sich der Song „Holocene“. Das Nacheiszeitalter ist in der Popkultur verewigt. Justin Vernon selbst ebenso: mit diesem hervorragenden SNL-Sketch in dem er von Justin Timberlake parodiert wird.

Courtyard Marriot - Jason Feathers

Wieder eine Kollaboration, wieder Ryan Olson von der Gayngs-Familie, wieder Sean Carey von der Bon-Iver-Familie und diesmal mit dabei im Studio auch der Rapper Astronautalis: Die gemeinsame Band heißt Jason Feathers, das gemeinsame Album „De Oro“. Einer der Überhits des Albums heißt „Courtyard Marriot“. Goddamnit!

666 ʇ - Bon Iver

Justin Vernon hat mit 14 Jahren ein Konzert von Joan Baez besucht, die gemeinsam mit den Indigo Girls „Wild Horses“ von den Rolling Stones gecovert hat. Der Legende nach ein einschneidendes Erlebnis für Justin Vernon: “They got to the part where they sing ‚Lets do some living after we die‘ and that’s when I knew I had to play guitar for the rest of my life!”

2016, also 22 Jahre nach dieser Offenbarung in Song-Form, veröffentlicht Justin Vernon das recht bedeutungsschwangere und symbolträchtige Album „22, A Million“, ein Album, für das Studio Engineer Chris Messina eine eigene Software entwickelt hat. Es ist kein eingängiges Album, im Vergleich zu den beiden Vorgängerwerken, dafür kann man sich bei der Vielschichtigkeit der Sounds in diesem Album hervorragend verlieren.

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