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Game Control

Remedy Entertainment

Surreale Behördengänge im Game „Control“

Im sogenannten Oldest House in New York City ist das Federal Bureau of Control untergebracht - ein mysteriöser Geheimdienst. Wir schlüpfen in die Rolle von Jesse Faden, eine Frau, die als Kind ihren Bruder ans Bureau verloren hat.

Von Robert Glashüttner

Es ist das seltsamste Gebäude in ganz New York City: Zwar sieht das Haus des Federal Bureau of Control von außen sehr unscheinbar aus, doch drinnen passieren die seltsamsten Dinge: Wände verschieben sich, Personen hängen in der Luft und verschiedene Dimensionen wechseln sich ab. Wir sind hier, um Informationen über unseren Bruder zu finden, der als Kind vom Bureau gekidnappt worden war.

Das architektonische Grundprinzip von „Control“ kennen wir von der TARDIS aus „Doctor Who“: ein Raum, der innen viel größer ist als es von außen scheint. Als wir mit unserer Spielfigur Jesse Faden im sogenannten Ältesten Haus in der Lobby ankommen, merkt man davon noch nichts, aber schon ein paar Minuten später sehen wir Mitarbeiter des Bureau in der Luft schweben und seltsame Gruselstimmen kommen aus den Lautsprechern.

Game Control

Remedy Entertainment

„Control“, entwickelt von Remedy Entertainment, ist im Vertrieb von 505 Games für Windows, PS4 und Xbox One erschienen.

„Control“ wirft uns mitten ins Spiel und setzt von Anfang an auf Konfusion – sowohl erzählerisch als auch spielerisch und architektonisch. Wer wir sind und warum wir hier sind, bleibt erst mal völlig im Dunklen, und doch wird schnell klar, dass wir eine zentrale Rolle in dieser Krisensituation einnehmen. Das Federal Bureau of Control dürfte eine Art Behörde gegen außerweltliche Bedrohungen sein, ist aber nun gekapert worden: von einer übersinnlichen, dämonenhaften Entität namens The Hiss, die die Kontrolle über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernimmt.

Telekinetische Transformation

Je weiter wir ins Älteste Haus vordringen, desto seltsamer und gefährlicher werden die Umstände. Räume verwandeln sich, gebrainwashtes Sicherheitspersonal geht auf uns los und die physikalischen Grundsetze werden allgemein Stück für Stück ad acta gelegt. Glücklicherweise passen wir uns mit unserer Spielfigur diesen surrealen Begebenheiten gut an: Abseits der Schussgefechte lernt Jesse immer wieder neue telekinetische Fähigkeiten, die sowohl zum Angriff als auch zur Verteidigung verwendet werden können.

Game Control

Remedy Entertainment

Hochglanz-Trash mit viel Spannung

„Control“ ist ebenso konfus wie faszinierend. Das Action-lastige Gameplay ist eigentlich recht minimalistisch, wird aber durch die architektonischen Besonderheiten gut in Szene gesetzt. Unabhängig davon ist das Älteste Haus allerdings oftmals ein Labyrinth: Einzelne Räume sind mitunter gut versteckt und wir irren manchmal recht ratlos durch die Gänge - selbst wenn diese sich gerade nicht transformieren. Das Setting ist aufdringlich und klotzt mit Bombast und verschwurbelt-übersinnlichem Trash, die Story ist voller Fragmente und Versatzstücke. Und trotz all dem wird - sobald man Setting und Story mal zur Kenntnis genommen hat - „Control“ recht rasch immer spannender und lässt sich irgendwann nicht mehr so leicht aus der Hand legen.

Uneingeschränkt ärgerlich sind nur die technischen Anforderungen des Spiels: Wer keine aktuelle Grafikkarte bzw. neuere Konsolenversion (Xbox One X, PS4 Pro) besitzt, muss teils starke Performanceeinbußen hinnehmen.

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