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Children of Morta

11 bit studios

„Children of Morta“: Eine Familie rettet die Welt

Im prächtigen Pixel-Rogue-lite „Children of Morta“ helfen von der Oma bis zum jüngsten Spross alle zusammen, um die Welt zu retten.

Von Rainer Sigl

Wenn in Videospielen wieder einmal ein Weltuntergang durch dunkle Mächte droht, weiß man als Games-Auskenner*in für gewöhnlich, was zu tun ist: Schwert und Zauberstab packen und so lange den bösen Monstern eines auf die Mütze hauen, bis alles wieder gut ist. Die eigene Heldenfamilie kommt im besten Fall als hübsche Dekoration am Spielbeginn vor, im schlimmsten Fall wird sie als Motivationsturbo am Anfang unseres Abenteuers von fiesen Bösewichten ausgerottet - Rache motiviert dann ja auch sehr klassisch.

Ganz anders ist das im Rogue-like-Abenteuer „Children of Morta“, denn in dem ist unsere Familie von der Oma bis zum jüngsten Spross sozusagen in den Hauptrollen. Weltretten ist hier eine Gemeinschaftsaufgabe für alle - eine ziemlich ungewöhnliche Ausgangssituation für ein Action-Rollenspiel.

Schlagkräftige Familienbande

Die Fantasy-Welt von „Children of Morta“ kann nur von der Familie Bergson gerettet werden, denn die hütet seit Generationen das dafür nötige magische Know-how. Im Keller unter dem Familiensitz warten die Portale zu gefährlichen Kerkern, und in die bricht man als Mitglied der sechsköpfigen Familie allein oder mit einem Mitstreiter in den Kampf auf.

Allerdings braucht man dafür ganz schön viel Geduld, denn wie immer in der Nische der Rogue-likes - oder ganz korrekt: der Rogue-lites, die von „Spelunky“ über „Dead Cells“ bis hin zu „Hades“ Spieler*innen an die Bildschirme fesseln - wird hier ganz schön oft gestorben und wieder von vorn begonnen. Das ist aber in dem Fall nur halb so wild, denn den endgültigen Bildschirmtod sterben wir hier nicht. Stattdessen dürfen wir uns nach jedem Versuch ein wenig besser ausrüsten und kommen so beim nächsten Start wieder ein wenig weiter voran - statt Permadeath gibt es hier also eigentlich Permaprogress.

Children of Morta

11 bit studios

Bildhübsch und sympathisch

„Children of Morta“ sieht in seiner prächtigen Pixel-Optik viel schöner aus als die Retrospiele, die sein optisches Vorbild sind. Als Action-Rollenspiel motiviert es durch eine Mischung aus sanfter Frustration und ständigem Fortschritt.

Erschienen ist „Children of Morta“ für Windows und Mac, weitere Versionen für Konsolen sind in Vorbereitung.

Was es wirklich einzigartig macht, ist allerdings - im Genre äußerst ungewöhnlich - seine Story. Mit jeder Rückkehr aus den Kerkern wird behutsam eine sympathische Familiengeschichte weitererzählt. So lernt man nach jedem Versagen ein weiteres Familienmitglied in einer einfühlsamen Szene näher kennen, bis einem die Bergsons von der Oma bis zum frechen Nachwuchs richtiggehend ans Herz gewachsen sind. Mit dieser Familie rettet man gerne die Welt.

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