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In der Apple Arcade gibt es exklusive Game-Schmankerl

Das Angebot an Smartphone-Games ist so reichhaltig, dass ein Überblick immer schwieriger wird. Der Service Apple Arcade möchte sich nun mit einer kuratierten Spielauswahl dagegenstemmen. Zum Start sind einige bemerkenswerte Titel erstveröffentlicht worden.

Von Robert Glashüttner

Mobiles Videospielen am Smartphone ist eine Kulturtechnik, die wir nun schon eine Weile kennen. Rund zehn Jahre ist es her, als wir begonnen haben, auf unseren Taschengeräten Spiele wie „Doodle Jump“ oder „Canabalt“ zu spielen. Seither haben Millionen Games die Appstores dieser Welt gestürmt, was auch dazu geführt hat, dass man andauernd die Qual der Wahl hat.

Der IT-Konzern Apple hat als Reaktion darauf nun ein neues Service vorgelegt, und zwar die sogenannte Apple Arcade. Dabei zahlt man monatlich 5 Euro und hat damit Zugriff auf eine kuratierte Spieleauswahl - das derzeit sehr gängige Aboprinzip also. Das ist grundsätzlich eine erfreuliche Sache, denn die Navigation durch Smartphone-Games ist in den letzten Jahren besonders unübersichtlich geworden. Darüber hinaus gibt es in den Spielen der Apple Arcade weder Werbung noch die vielerorts verhassten Zusatzkäufe.

Alles auf einmal

In den Tagen vor dem angekündigten Start am 19. September sind viele Games-Pressemeldungen veröffentlicht worden, in denen klar wurde, dass einige attraktive Neuerscheinungen ihr Debüt nicht auf Windows oder der Switch, sondern eben auf Apple Arcade machen werden: der fantastische, neonfarbene Liebeskummer-Taumel "Sayonara Wild Hearts, der ulkige Gegenstand-Werfsimulator „What the Golf?“, der Nachfolger von „Mini Metro“ („Mini Motorways“), ein neues Spiel vom Interactive-Fiction-Autor Jon Ingold, ein neues Puzzlegame vom Puzzlemeister Zach Gage, und so weiter.

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Dass es innerhalb der aktuell 71 (im österreichischen Store) verfügbaren Games zwischendurch auch weitgehend belangloses Füllmaterial gibt, ist nicht weiter schlimm. Ein bisschen ärgerlich ist es allerdings, dass die Startseite der Apple-Arcade wieder nur die alten, nichtssagenden Genrebezeichnungen kennt (Action, Adventure, Puzzle, etc.), anstatt sinnvollere Kategorien einzuführen wie etwa „Games für Kinder“ oder „Kunstvolle Spiele“.

Großspurige Ankündigung, behutsamer Start

Ebenfalls durchwachsen ist der technische Start der Plattform abgelaufen. Obwohl Apple im Vorfeld großspurig damit geworben hatte, dass die Games nahtlos zwischen verschiedenen Apple-Geräten spielbar seien (mit gespeicherten Spielständen in der Cloud), ist der Service aktuell nur für Iphones verfügbar. Das dafür notwendige Betriebssystem iOS 13 war darüber hinaus am Tag 1 noch nicht verfügbar und stand erst am 20. September zum Download bereit. Die anderen Geräte, sprich Ipads und Macs, sollen Ende September bzw. im Oktober folgen.

Apple Arcade ist ein Games-Aboservice für Apple-Geräte, der derzeit allerdings nur für Iphone verfügbar ist. Beim Start waren 71 Games spielbar. Der Probemonat ist kostenfrei, danach kostet das Service 5 Euro monatlich.

Erfreulich ist hingegen die Integration von externen Gamecontrollern, wobei diese auch schon überfällig war. IOS 13 (und damit auch die Apple Arcade) macht es nun möglich, via Bluetooth auch PS4- sowie bestimmte Xbox One-Controller zu verbinden. Bei vielen Games der Arcade ist das sinnvoll und sogar empfehlenswert, obwohl die meisten Titel auch mit Touch-Display gut spielbar sind. Die Größe des Bildschirms ist ebenfalls ein Faktor, aber auch hier sind die meisten Games so designt, dass sie auf kleinen Iphone-Displays schick aussehen und übersichtlich sind.

Reinschauen ohne Reue

Wer ein Iphone (Modell 6S oder jünger) oder ein Ipod Touch (7. Generation) besitzt, macht nichts falsch, Apple Arcade mal vorübergehend zu abonnieren und den ersten Gratismonat zu nutzen. Vor allem die umfangreiche Auswahl an derzeit exklusiven, teils wirklich außergewöhnlichen Games macht das Service attraktiv. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich die Kuratierung der Games in den kommenden Monaten gestalten wird und ob Apple Arcade eine Art neue, virtuelle Spielkonsole werden wird oder nur ein vorübergehender Versuch, Ordnung ins App-Chaos zu bringen.

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